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211 - Die Zombie-Seuche

211 - Die Zombie-Seuche

Titel: 211 - Die Zombie-Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn
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Gebäude, das Matt an eine alte Autowerkstatt erinnerte. Davor stand ein gemauerter Brunnen.
    Die Gefährten saßen ab und banden ihre Tiere an Holzpflöcke, die alle paar Meter den Weg säumten. Matt stieg neben Rulfan die krummen Steinstufen zur Veranda hinauf. In geringem Abstand folgten die Frauen.
    Die Sitzecke unter dem Fenster war verlassen, der Bambustisch für acht Personen gedeckt. Fleggen umkreisten die Teller. Der Tee in den Tassen war kalt.
    Über einer Stuhllehne hing eine Jacke, ein Korbstuhl war umgekippt. Die blau gestrichene Eingangstür stand einen Spalt breit offen.
    »Hallo!«, rief Matt. Er gab der Tür einen sanften Stoß.
    Das Erste, was er sah, war das blutverschmierte Gesicht einer Frau. Ihre leeren Augen glotzten zur Decke. Tiefe Kratzer hatten ihre Wangen aufgerissen.
    Neben ihrem Kopf lag an einem Hautfetzen ihr Haar.
    Man hatte sie skalpiert. Darunter war der Schädel aufgebrochen.
    Matt hörte hinter sich Almira würgen. Obwohl auch ihm übel wurde, drang er weiter in den Raum vor. Es sah aus wie auf einem Schlachtfeld: Möbeltrümmer, Bilder und zerbrochenes Geschirr bedeckten die abgewetzten Bastmatten am Boden.
    In der Nähe der Hintertür fand er drei weitere Leichen.
    Sie waren genauso entsetzlich zugerichtet wie die der Frau. Es waren junge starke Männer. Einer hielt einen Dolch in seiner blutigen Hand. Neben den anderen beiden lagen armlange Macheten.
    Rulfan beugte sich über die Toten. »Als ob wilde Tiere sich über sie hergemacht hätten!« Seine Stimme klang belegt.
    »Schlimm genug, wenn es so gewesen wäre. Aber das hier haben Menschen getan. Hast du den Kopf der Frau gesehen? Sie haben ihn geschält, bevor sie ihr den Schädel eingeschlagen haben!«
    Rulfan suchte sich aus den herumliegenden Waffen eine monströse Machete und untersuchte mit Matt die anderen Zimmer. Sie fanden noch den verstümmelten Körper eines alten Mannes und einen kopflosen Hundetorso.
    Als sie auf die Veranda heraustraten, wirkte das Tageslicht plötzlich grau, und in der Luft hing der Geruch von Blut. Almira kauerte neben den Stufen und würgte bittere Galle hervor. Sanbaa war nirgends zu sehen. Matt und Rulfan warfen sich einen alarmierten Blick zu. Sie liefen über den Platz vor dem Haus.
    »Sanbaa!«, rief Rulfan.
    »Ich bin hier!«, hörten sie ihre Stimme.
    Sie fanden Sanbaa in dem garagenähnlichen Bau. An Holzvorrichtungen hingen Reitgeschirr und Sättel.
    Entlang der Wände verliefen Sprossen, an denen Felle und Lederdecken trockneten. In der Mitte des Raumes lagen die Toten nebeneinander auf einer Vorrichtung, die normalerweise zum Gerben von Fellen diente. Einige der Gerberwerkzeuge steckten in einem Steinblock am Rande der Platte. Andere lagen blutverschmiert neben den Köpfen der Toten.
    »Vielleicht ein Ritualmord!«, meinte Sanbaa mit ruhiger Stimme. Sie untersuchte eingehend die Köpfe der Leichen. »Allen Toten fehlt das Gehirn!«
    Einen Moment lang wusste Matt nicht, was ihn mehr überraschte: die Gelassenheit, mit der Sanbaa die verstümmelten Leichen untersuchte, oder ihre Idee, es könnte sich um einen Ritualmord handeln. Bevor er sich näher damit beschäftigen konnte, begann draußen Almira um Hilfe zu schreien.
    Matt und Rulfan zögerten keinen Augenblick. Sie stürzten aus dem Garagenbau und rannten zum Haupthaus. Almira stand mit dem Rücken an der Wand neben dem Eingang. »Geister! Geister! Sie wollen mich holen! So helft mir doch!«, schrie sie immer wieder.
    Dabei starrte sie auf drei Gestalten, die auf die Verandatreppe zuwankten.
    »Hey, weg da!«, brüllte Matt. »Hey!«
    Die Gestalten hielten inne und wandten ihre Körper mit roboterähnlichen Bewegungen den herannahenden Freunden zu. Matt und Rulfan blieben überrascht stehen.
    Was sie da vor sich sahen, mutete wie ein Gruselkabinett an: Die drei Kreaturen sahen aus wie lebende Leichen.
    Ihre Haut glich grauem Pergamentpapier. Fetzen, die wohl irgendwann einmal Kleider gewesen waren, hingen von ihrem dürren Knochengestell. Taumelnd bewegten sie sich jetzt auf die Gefährten zu. Einer streckte seine Arme in Matts Richtung aus.
    Wie ein Schlafwandler, der mit geschlossenen Augen seinen Weg sucht, dachte Matt Drax. Aber das hier waren keine Schlafwandler. Und sie hatten auch ihre Augen nicht geschlossen. Weiße Augäpfel glotzten aus ihren eingefallenen Gesichtern, und ihre Münder waren blutverschmiert.
    Das hier waren die menschlichen Bestien, die für das Blutbad in der Station verantwortlich waren, da war sich

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