Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
211 - Die Zombie-Seuche

211 - Die Zombie-Seuche

Titel: 211 - Die Zombie-Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn
Vom Netzwerk:
zurückspringen.
    Angewidert schrie Almira auf. Ihre Füße waren rot gesprenkelt. Sie lief zurück zur Lagerstelle, um sich zu waschen.
    Matt und Rulfan untersuchten das Gnak. »Die Augen, die Bewegungen… wie bei den Zombies in der Station!«, meinte Matt. Er wies auf die eiternde Wunde an der Flanke des Tieres. »Die Seuche, unter der die Mutanten leiden, ist ansteckend! Wir müssen uns vorsehen.«
    Rulfan fluchte. »Dann können wir den Springbock gleich mit verbrennen. Na prima – ich hatte fast schon vergessen, wie Trockenfleisch schmeckt…«
    ***
    Rönee stand auf der Anhöhe und blickte über die Senke: Rechterhand lagen die beiden Luftschiffe wie gestrandete Wale am Waldrand. Von Adler und seinen Rekruten war nichts zu sehen. Entweder bewachten sie an der Rückfront der Schiffe den Wald oder hatten sich ein verstecktes Plätzchen gesucht, um Mankala zu spielen.
    Rönee tippte eher auf Letzteres.
    Auf der anderen Seite der Senke loderte ein Feuer.
    Dunkle Rauchwolken stiegen in den Himmel. Lysambwe hatte die Dampfrouler in Brand gesetzt. Mit seinen Gardisten sammelte er die Leichen ein und schleppte sie zum Feuer. Der alte Mboosi trieb sich im Buschland hinter den Felsen herum, vermutlich um Spuren zu lesen.
    Rönee und der stupsnasige Mikando hatten als Erstes das Hinterland der Anhöhe durchforstet, doch außer einigen aufgeschreckten Antilopen und kreischenden Affen gab es hier nichts. Keine Spur von Menschen oder Gruh.
    In seinem Rücken raschelte es. Mikando stapfte durch niedriges Gestrüpp und schloss seine Hose. »Und, siehst du was Verdächtiges?«
    »Ja, Hunderte von Gruh haben die Rozieren in Brand gesteckt!« Rönee gingen die Fragen und der Eifer seines jungen Kameraden mächtig auf den Senkel. Die Stupsnase tat so, als ob sie einem lebenswichtigen Geheimauftrag nachgingen. Es schien ihm überhaupt nicht in den Sinn zu kommen, dass der Kommandant ausgerechnet den Jüngsten der Truppe und den, dem der Ruf eines Feiglings anhing, in ungefährliches Terrain schickte: Lysambwe wollte sie aus der Schusslinie haben, weil er ihnen nichts zutraute, außer dass sie Ärger machen könnten. Das war doch sonnenklar!
    »Willst du mich auf den Arm nehmen?« Fast enttäuscht schaute Mikando in die Senke.
    Rönee warf ihm einen mitleidigen Blick zu. Wie alt mochte der Junge sein. Vierzehn? Fünfzehn? Er selbst war in seinem Alter gewesen, als sein Großvater, Hauptmann Cris, ihn nach Avignon holte. Und auch er hatte es nicht abwarten können, dass er endlich für einen besonderen Auftrag eingeteilt würde. Aber das geschah nie!
    Im Laufe der Jahre langweilte ihn die Garnison.
    Einzige Abwechslung waren die Reisen mit seinem Großvater nach Wimereux-à-l’Hauteur. Am Hofe des Kaisers galt es als etwas Besonderes, Gardist zu sein.
    Außerdem boten die bunten Märkte, das Observatorium, die Bibliothek und die hübschen Prinzessinnen genügend Möglichkeiten, sich die Zeit zu vertreiben. Rönee seufzte.
    Inzwischen reiste er nicht mehr nach Wimereux. Die Stadt hatte seinen Reiz für ihn verloren. Und nicht nur sie. Alles hatte sich für ihn verändert seit jenem Tag, als ein Kilmalier eine tote, aber Schrecken erregende Kreatur in die Wolkenstadt gebracht hatte: einen Gruh. [4] Rönee musste an Nabuu denken, den mutigen Woormreiter aus Kilmalie, mit dem er sich angefreundet hatte. Auch er galt in der Großen Grube als verschollen. Ob er noch lebte?
    Seit jenem Tag galt Rönees einziges Streben nur noch dem Wunsch, endlich gegen den Feind aus der Tiefe in den Kampf zu ziehen. Aber jedes Bemühen um einen gefährlichen Einsatz schlug fehl: Sowohl in Wimereux, als auch in Avignon lehnte man sein Ansinnen ab. Und wenn Prinzessin Antoinette nicht so ängstlich darauf bedacht gewesen wäre, ihre eigene Haut zu schützen, säße er immer noch in der Garnison. Auch wenn Kommandant Lysambwe ihn jetzt noch kalt stellte, Rönees Zeit würde kommen! Nur noch wenige Tage, dann würden sie zu den Truppen des Kaisers stoßen und in Kilmalie gegen die Gruh kämpfen!
    Rönee setzte sich auf einen moosigen Felsbrocken am Rande der Senke. »Hast du was zu futtern dabei?«
    Mikando kramte in der Tasche seiner blauen Uniformjacke. »Ein paar getrocknete Datteln.« Eifrig reichte er sie dem älteren Kameraden und sah ihm beim Essen zu. Der Rotschopf hatte die kakaobraune Haut der Masaai. Aber Mikando glaubte nicht, dass er einer war.
    Schließlich hatte er noch nie einen Masaai mit roten Haaren gesehen! Rönee war fast zwei Köpfe

Weitere Kostenlose Bücher