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211 - Die Zombie-Seuche

211 - Die Zombie-Seuche

Titel: 211 - Die Zombie-Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn
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dieser Karawane den Kaiserhof überhaupt jemals erreichen würde.
    Sein Vater hatte dem Anführer der Karawane, die angeblich Avignon-à-l’Hauteur beliefern wollte, viel Geld bezahlt, damit Nikinda heil in der Wolkenstadt ankäme. Von dort würde er mit einer Roziere weiter nach Wimereux fliegen.
    Nikinda kam sich eher wie ein Gefangener denn wie ein Reisegast vor. Seine Begleiter redeten kaum mit ihm und beantworteten seine Fragen nur ausweichend. Der Alchemist warf einen grimmigen Blick auf den Karren, den der Efrant vor ihm hinter sich her zog. Unter der dunklen Plane lagerten seine Koffer und Kisten. Als er heute Morgen nach ihnen hatte schauen wollen, sprangen sofort zwei von Fumo Omanis Männern herbei und stießen ihn grob beiseite. All sein Protestieren nutzte nichts. Die Vermummten verstellten ihm breitbeinig den Weg und gaben ihm eindeutig zu verstehen, dass er an den Karren nichts verloren hatte.
    Auch die Route, die sie durch die Wälder nahmen, war für Nikinda nicht nachvollziehbar. Ständig schien sie sich zu ändern. Suchten diese merkwürdigen Männer jemanden in dieser Wildnis? Während er darüber nachsann, hielt die Karawane wie auf ein stilles Kommando plötzlich an.
    Nikinda reckte neugierig den Kopf. Die Männer, die auf ihren Kamshaas die Efranten flankierten, saßen reglos in ihren Sätteln. Dagegen scharrten die grauen Dickhäuter unruhig mit ihren stämmigen Beinen. Einen Steinwurf entfernt raschelte es im Unterholz. Nikinda Mosombukala hörte das Fauchen einer Wildkatze. Fast zeitgleich beobachtete er eine kurze Bewegung des Mannes unter ihm auf einem Kamshaa: Unter dem Umhang tauchte sein Arm hervor. Nikinda glaubte ein silbernes Kettenhemd und eine stählerne Waffe zu sehen.
    Ein Pfeil, an dem ein dünnes Drahtseil hing, surrte zwischen die Bäume. Das Fauchen verklang. Ein Klicken ertönte. Das Seil surrte zurück und schleifte einen toten Gepaad aus dem Unterholz.
    ***
    Matt und Rulfan hatten die Toten der Station verbrannt.
    Keiner von ihnen verspürte große Lust, in der Nähe der Häuser zu bleiben. So versorgten sie sich mit Proviant und nahmen einige der Felle mit. Almira fand im Haupthaus einen Köcher mit Pfeilen und einen Bogen für sich.
    Sie folgten einem Handelspfad, der in Richtung Westen führte. Matt erzählte seit geraumer Zeit der staunenden Almira von Zombiefilmen und seinen Erlebnissen mit den »künstlichen« Untoten in Meeraka.
    Sanbaa, die mit Rulfan neben ihm her ritt, straffte die Schultern. »Du meinst sie haben Verstorbenen Metalle eingebaut, die sie wieder zum Leben erweckten?«
    Matt schaute sie überrascht an. Er konnte sich lebhaft vorstellen, was in Sanbaas Kopf vorging. »Nein, so war es nicht! Die Toten blieben tot! Aber mit den Chips in Kombination mit den grünen Kristallsplittern konnten die Japaner ihre Körper steuern«, erwiderte er.
    »Glaubst du diese… diese Biester bei der Station wurden auch ferngesteuert?«, fragte Almira.
    »Nein, das glaube ich nicht. Aber ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, was sie sein könnten oder woher sie kommen. Ich vermute, sie sind so eine Art Mutanten, bei denen eine genetisch bedingte Seuche ausgebrochen ist.«
    Rulfan warf ihm einen wissenden Blick zu. Der Albino dachte an die Völker am Kratersee. Dort war er einst Wesen begegnet, die nur sehr entfernt aussahen wie Menschen und dennoch Menschen waren.
    Möglicherweise hatten die Experimente der Daa’muren auch hierzulande weiter reichende Folgen, als sie bisher angenommen hatten.
    Jetzt wollte Almira alles über Mutanten wissen. Und Matt erklärte geduldig. Der Albino hörte nur noch mit halbem Ohr zu. Er dachte an Chira und hoffte, seine Lupa würde einen großen Bogen um diese Zombies machen, falls ihr welche begegneten.
    Rulfan presste die Lippen zusammen. Dieses Afra ging ihm allmählich auf die Nerven. Er hatte die Nase voll von Zombies, Killerpilzen, Monsterwürmern und Frauen, die sich Männer wie Zuchtbullen hielten. Von Letzteren hatte er besonders die Nase voll. Frauen waren unberechenbar! Siehe Sanbaa: Erst stirbt sie fast vor Trauer, dann ist sie zugeknöpft wie eine dreifach gesicherte Bunkertür, und setzt man ihr einen Zombie vor die Nase, scheint ihre Welt wieder in Ordnung zu sein –
    na ja, wenigstens zeigt sie wieder Interesse an ihren Mitmenschen. Verstehe einer die Frauen!
    Die unkoordinierten Bewegungen seines Reittieres störten ihn in seinen Gedanken: Mal taumelte es nach links, dann wieder nach rechts. »Hoo! Ganz langsam!«,

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