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2111 - Die Malische Mole

Titel: 2111 - Die Malische Mole Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wollte etwas von ihnen und konnte warten. Die Makler spielten ihre Karte geschickt aus. Sie brauchten keine LOTTERIE, um ihr Ziel zu erreichen.
    Die Uhr reichte ihnen.
    Erste Werbesprüche trafen ein. „Wozu an der LOTTERIE teilnehmen?", klang es in Diamal aus dem Funkempfänger. „Unsere Informationen sind ebenso gut."
    Der Test würde beweisen, wie viel davon der Wahrheit entsprach.
    SENECA schickte uns Informationen. Er ordnete die Raumboote den einzelnen Schiffen zu und diesen wiederum einen Teil des Funkverkehrs, den er seit vier Tagen aufgezeichnet hatte. Auf diese Weise ergab sich ein deutliches Bild über Wissenshungrige, Wissenschaftler, Kosmologen, Spiritisten, Wallfahrer oder einfach nur Neugierige.
    Einen beträchtlichen Anteil hatten Neuankömmlinge, deren Finanzmittel sich als zu schwach erwiesen, um an der LOTTERIE teilzunehmen. Sie stürzten sich wie die Fliegen auf das Maklerschiff.
    Die meisten aber versuchten, auf diese Weise und viel billiger an das wahre Wissen und die damit verbundene Weisheit zu gelangen.
    Nach etwa einer Stunde erhielten wir Andockerlaubnis. Ähnlich wie bei den Grauen Marliten kam ein Tester an Bord, der unsere Waren begutachtete, Antigrav- und Traktorprojektoren und andere Dinge, von denen sich Sfonoci wenig begeistert gezeigt hatte.
    Das Gesicht des Testers erinnerte mich an Ratber Tostan. Der Totenschädel saß allerdings auf einem ziemlich schmächtigen Rumpf. Das Wesen war einen Meter und fünfzig groß. Aus der schlotternden Kombination ragten dürre, fleischlose Ärmchen. Der hochgestellte Kragen verdeckte den Blick auf den Hals. Die Beine steckten in dicken Stiefeln, die ihnen den nötigen Halt gaben.
    „Khokoh-Schädel", murmelte Mohodeh Kascha von hinten. Irgendwie hatte ich den Eindruck, als wolle er sich hinter mir verstecken.
    „Der Blaue war schon mal da", krächzte eine Stimme aus der Sprechanlage in der linken Wand. „Ist er ein Spion?"
    „Ich bin Mohodeh Kascha, ein Ritter von Dommrath."
    Nach längerem Schweigen verkündete der Apparat die Antwort. „Ihr könnt passieren."
    Der Khokoh-Schädel gab uns mit einem Schnalzen seiner dunkelblauen Zunge den Weg in sein Schiff frei.
    Ein Gewölbegang nahm uns auf. Mehr schlecht als recht stiefelten wir über den unebenen Boden. Aus der Wandung flüsterten ununterbrochen Stimmen auf uns ein. Sie verhießen uns das unendliche Wissen.
    „Willst du alles wissen?", zischte mir ein Akustikfeld ins Ohr. „Dann bist du bei uns richtig. Das Wissen über die Gesamtheit des Universums kostet nicht die Welt."
    „Und es ist auch nicht die Welt wert", antwortete ich.
    Mein Gürtel meldete, dass das winzige Projektionsfeld übergangslos erloschen war. Die Wissensmakler mussten die Antwort wohl zuerst verdauen. Es war wohl nicht alltäglich, dass sich jemand derart respektlos verhielt.
    Die Khokoh-Schädel reagierten jedoch schneller, als ich erwartet hatte. Auf halbem Weg öffnete sich im Korridor eine Seitentür. Eines der Wesen vertrat uns den Weg.
    „Wir sind Händler und verkaufen Informationen. Provokateure haben hier nichts zu suchen."
    „Wir bezahlen euch. Ist das nicht genug?"
    „Die Aggregate in eurem Boot machen einen langlebigen Eindruck", wechselte der Khokoh-Schädel das Thema. „Ihr könnt damit viele Antworten kaufen. Was wollt ihr wissen?"
    „Das sagen wir nur den Wissensmaklern direkt", mischte sich Mohodeh ein.
    Ich schaute ihn an. „Das sind nicht die Wissensmakler?"
    „Die Khokoh-Schädel betreiben das Raumschiff der Makler. Mehr nicht." Wieder hatte ich den Eindruck, als sage er uns nur die Hälfte.
    Es gab eine kurze Diskussion mit den Khokoh-Schädeln, aber wir blieben hart. Über Funk hielten sie Rücksprache mit der übergeordneten Instanz, vermutlich den Wissensmaklern direkt. Diese saßen irgendwo im Schiff. Erst nach einigen Minuten ging es weiter.
     
    *
     
    In Sichtweite einer hohen Flügeltür blieben die Khokoh-Schädel stehen.
    „Geht allein weiter!", lauteten die wenig freundlich klingenden Worte ihres Anführers.
    Ich warf Startac einen fragenden Blick zu. Er zuckte mit den Schultern. Anschließend schüttelte er den Kopf.
    Keine Gefahr!, sollte es heißen.
    Wir setzten uns in Bewegung. Hinter der Tür lag eine kreisförmige Halle. Die linke und rechte Seite nahmen hohe Aggregatblöcke ein, von denen ein leises Summen ausging. In fünf Metern Höhe hing unterhalb der Decke eine Art Parabolspiegel.
    All das nahm ich im Bruchteil einer Sekunde wahr. Mein Blick fraß sich an den

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