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2113 - Gefangen in der Zitadelle

Titel: 2113 - Gefangen in der Zitadelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Abschirmungsfeld und nickte dem Prymbo dann zu. „Wir können nicht mehr belauscht werden."
    „Ich bin hier", kam der Fremde sofort zur Sache, „um dich als geheimen Gewährsmann des Trümmerimperiums anzuwerben."
    Die Überraschung auf meinem Gesicht musste unverkennbar gewesen sein. Und der Prymbo schien sich gut auf die Mimik fremder Spezies zu verstehen, denn er beantwortete meine nächste Frage schon, bevor ich sie stellen konnte.
    „Man hat insgeheim schon seit langem dein Verhalten beobachtet, und ist davon überzeugt, dich auf die Seite der Freiheit ziehen zu können, Landesherr."
    „Wer ist man?"
    Der Prymbo schloss einige Augen und öffnete dafür andere. „Das Trümmerimperium kämpft selten offen, noch seltener mit militärischer Macht. Vielleicht aber wirst du auf diese Weise mehr für die Freiheit bewirken können, als dir dies als Einzelkämpfer möglich ist. Das Reich jagt unsere Gewährleute seit Anbeginn der Zeit. Wenn wir auch verborgen und ohne große Macht agieren, so sind wir doch die einzige verbliebene Opposition in Tradom. Man wird dir die Ziele des Trümmerimperiums nicht nennen. Du wirst nicht erfahren, wie, wann und aus welchen Gründen das Trümmerimperium entstanden ist."
    „Ich verstehe", murmelte ich. Langsam verstand ich wirklich.
    „Denn der wichtigste Grundsatz, den die Gewährsleute befolgen, ist der restriktive Umgang mit Informationen. Keiner in der Organisation kennt mehr als seinen direkten Kontaktmann, viele nicht einmal den. Du bist als Landesherr von Pombar extrem gefährdet, entdeckt zu werden und aufzufliegen.
    Daher wird man dir nicht einen Namen nennen, keine einzige Kontaktperson, nichts. Aber wenn es so weit ist, dass man deiner Hilfe bedarf, wird man sich mit dir in Verbindung setzen."
    Man ... das ist das Trümmerimperium ... „Und wann wird das sein?"
    „Es kann Jahre dauern, vielleicht geschieht es nie. Aber wenn es so weit ist, musst du ohne Wenn und Aber für das Trümmerimperium einstehen. Wichtig ist nur: Das Trümmerimperium kämpft gegen das Reich. Eines Tages werden sich die unterdrückten Völker erheben und die Valenter töten, die Tributkastelle stürmen, die AGLAZAR-Schlachtschiffe aus dem Universum fegen ..."
    Der Prymbo sprach mit beträchtlicher Überzeugungskraft, aber ich dachte nur daran, was ich aufs Spiel setzen würde, wenn ich mich seiner Sache anschloss.
    „Wenn du jetzt zustimmst, kann diese Entscheidung durchaus dein Todesurteil bedeuten. Deshalb bin ich bereit, dir einen Tag Bedenkzeit zu gewähren."
    Und ich dachte an Sivkadam und Aeusen XIV, an die Valenter, daran, wie übel sie mir mitgespielt, was sie mir angetan hatten. Ich dachte an Ascarde und Tratto und Pirguso und an Paccullt, den Planeten, den ich unwissentlich und unwillentlich dem Reich ausgeliefert hatte.
    Ich dachte auch an Anguela, und all die Gedanken, die mich seit Jahrzehnten quälten, traten in diesem Augenblick an die Oberfläche, und sie waren nun so klar und deutlich wie nie zuvor.
    Vielleicht, dachte ich, ist mein ganzes Leben eine Prüfung, die Anguela mir auferlegt hat. Vielleicht werde ich aus allem, was ich durchgemacht habe, gestärkt hervorgehen, wie ein neuer Pombare, der dann endlich seine wahre Aufgabe, seine wahre Erfüllung finden wird.
    Doch der Zweifel nagte weiterhin an mir.
    Anguela, dachte ich, wie kannst du mir so etwas antun? Wie kannst du deine Schutzbefohlenen solchen Qualen, derart schrecklichem Leid aussetzen? Es gibt keine Götter neben dir, und deine Wege sind unergründlich, aber mir kommen sie ungerecht vor. Es mag ja sein, dass du mir schwere Prüfungen auferlegen musst, damit ich endlich meine Bestimmung erkenne, doch wie kannst du zu diesem Zweck unschuldige Wesen töten, die mir nahe stehen? Ich verstehe ja, dass meine Freunde sterben müssen, damit ich erfahre, was Leid ist, und begreife, wie klein ich im Vergleich zu dir bin ...
    Aber wie kannst du das meinen Freunden antun? Wie kannst du Unschuldige leiden und sterben lassen, nur um mich zu prüfen? Wie kannst du nur so grausam sein? Ich verstehe es, und gleichzeitig verstehe ich es nicht, und ich möchte es verstehen lernen, gleichzeitig aber auch nicht.
    Weil ich, wenn ich es verstehe, dich so sehr lieben muss, dass ich mich selbst dafür aufgeben muss, oder so abgrundtief hassen werde, dass ich mich selbst dafür verabscheuen werde.
    Anguela, wie kannst du nur so grausam sein?
    „Ich benötige keine Bedenkzeit", sagte ich zu dem Prymbo. „Ich habe mich bereits

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