2119 (Die Geschichte einer Liebe) (German Edition)
kaum
erwarten all die Veränderungen zu sehen. Noch einmal wandte sie
sich um, weil Eston nicht kam. Cat sah, wie er die Augenbrauen
hochzog und mit dem Kopf eine Geste zu dem Wachposten machte. „Ach
ja... Steh bequem... oder so,“ rief sie ihm zu und verließ
einfach den Vorgarten. Er grinste Eston an, was dieser prompt
erwiderte. Er schüttelte grinsend den Kopf mit Blick auf Cat und
befahl, „Weiter machen.“ Der Wachmann lehnte sich wieder
gegen die Hauswand und kaute weiter auf seinem Zahnstocher herum.
Eston folgte Cat und ergriff ihren Arm, als er sie eingeholt hatte.
Die junge Frau verstand und hakte sich bei ihm unter, als er ihren
Arm freigegeben hatte. Er führte sie durch das Dorf, was sich
gehörig verändert hatte, wie sie fand. Am Rand des Dorfes,
gleich vor der Mauer stand ein neues Gebäude in Leichtbauweise,
dass die Kaserne beherbergte, wie er ihr erklärte. Sie zog ihren
Arm aus seinem und sah sich um, wobei sie sich um ihre eigene Achse
drehte. „Einer der LKW hat es her transportiert,“
erklärte er ihr ruhig, während sie nickte und weiter seinen
Ausführungen folgte. Auch die Dorfmauer wurde verstärkt und
auf Seiten des Dorfes ragten Gerüste auf, auf denen Männer
standen und Wache hielten. Auf einer großen Fläche neben
der Kaserne parkten die Fahrzeuge. Darum konnte Cat hektisches
Treiben erkennen. Seine Männer liefen umher, ebenso wie Frauen
und Kinder des Dorfes, was die junge Frau verwunderte. Sie fragte
sich wozu die Gerüste nötig waren, immerhin war die
Dorfmauer gut 1,50 Meter breit.
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„ Warum
hat der Wachposten darauf gewartet, dass ich etwas sage?“,
fragte Cat, weil es ihr nicht aus dem Kopf ging. Sie hakte sich
wieder bei Eston ein, während sie zu ihm hoch sah. „Ich
denke, ich muss dir nachher etwas erklären,“ er
schmunzelte, mal wieder. Cat schüttelte den Kopf. „Eigentlich
müsstest du wissen, dass ich nicht gerne auf Erklärungen
warte,“ lächelte sie, gab sich aber mit dem Vertrösten
auf später zufrieden. Cat legte ihren Kopf an seine Schulter und
ging neben ihm her. „Nun dann, du hast meine Männer
beeindruckt bei diesem Angriff,“ lobte er ihren Kampfgeist.
„Womit? Damit, dass ich Schuld an deiner Verletzung war und
selbst auch verletzt wurde?“ Es überraschte die junge
Frau, dass die Männer beeindruckt von ihr waren, doch vermutlich
hatten sie noch nie oder selten gesehen, wie eine junge Frau mit
allen Mitteln ihre Heimat verteidigte. „Mit deiner Wildheit,
mit deinen Fertigkeiten, sie... betrachten Dich als eine der Ihren,
auch wenn du noch vieles lernen musst.“
„ Eigentlich hätten
sie wissen müssen, dass ich austeilen kann. Wenn man an euren
ersten Tag hier denkt.“
„ Das war etwas anderes,
aber worauf ich hinaus will...“
„ Ja, bitte?“
„ Du wurdest
Zwangsverpflichtet.“ „Zwangsverpflichtet?“
„ Ja,
du bist jetzt eine von uns im Rang einer Corporal,“ erklärte
er. „Ah... Und was soll das heißen? Wir haben hier nie
viel Wert auf irgendwelche Ränge gelegt.“ Cat rechnete
damit, dass Eston sie auslachen würde, weil sie keine Ahnung vom
Militär und den Rängen hatte. „Es heißt, du
bist ein ihm vorgesetzter Dienstgrad. Aber du bist noch immer weit
unten in der Befehlskette und niemand ist dir direkt unterstellt.“
„Ich will keine Befehle geben oder irgendwas damit zu tun
haben... Das ist dein Gebiet, nicht meines.“ Ohne auf sie
einzugehen setzte er seine Erklärung fort, „Aber sie
wollten dir einfach ihren Respekt erweisen und legitimieren, dass du
in meiner Gegenwart Waffen trägst.“ Cat bremste ab, sie
kam vor Eston und sah ihm in die Augen. In dem Grün ihrer Augen
konnte man sich verlieren und
so erging es ihm fast jedes Mal, wenn sie ihm in die Augen sah. „Das
werde ich nur, wenn du es mir erlaubst,“
sagte sie leise. Eston zog eine Augenbraue hoch.
„ Letztes Mal hast du nicht
gerade nach meiner Erlaubnis gefragt,“ er zwinkerte ihr zu.
Verlegen schaute sie auf seine Brust. „Deine Männer hätten
auch nicht gezögert, wenn es darum gegangen wäre, dir zu
helfen. Außerdem war das etwas ganz anderes.“ Eston
streichelte ihre Wange, seit sie den Blick gesenkt hatte. Immer mehr
unterwarf sie sich ihm. Sie fragte ihn ständig um Erlaubnis und
seit einer Woche hatte sie ihm nicht mehr widersprochen. „Und...
Bei uns ist es Tradition, dass man seinen Kameraden beibringt, was
man kann. Wenn du etwas über das Kämpfen lernen willst,
werden sie dir helfen.“
„ Woher kommt
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