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2122 - Die Prinzenkrieger

Titel: 2122 - Die Prinzenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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länger er sprach, desto unbedeutender und nichtiger wurde das, was Soner zu sagen gehabt hätte.
    Denn Marca sagte: „Prinz Soners Fehlverhalten ist unentschuldbar, das steht außer Frage. Aber noch viel schwerer wiegt, was du angerichtet hast, Parkiru. Du hättest alles unternehmen, dich mit deinem Leben dafür einsetzen müssen, dass Prinz Soner nicht in eine solch missliche Lage kommen konnte. Noch viel schwerer wiegt jedoch, dass du, Parkiru, ihn zu diesem Irrsinn verleitet hast. Deine Stellung dazu missbraucht hast, euch beiden den Weg aus dem Palast zu ebnen. Du hast die Hauptschuld zu tragen, Parkiru, es ist deine alleinige Schuld, dass Prinz Soner beinahe der Koshy-Shyna in die Hände gefallen wäre. Dafür musst du sühnen, Parkiru."
    Marca wandte sich General Aldomen zu und befahl ihm: „Tu, was du tun musst, als Vater, dessen Sohn Schande über den Familiennamen gebracht und der leichtfertig das Leben des Thronerben aufs Spiel gesetzt hat."
    General Aldomen bellte ein Wort in der Ehrensprache und zückte seine beiden Schwerter über Kreuz.
    Dann wandte er sich entschlossen seinem Sohn Parkiru zu und befahl ihm niederzuknien und das Haupt zu senken.
    Soner sah fassungslos zu, wie sich die Situation zu einer unheimlichen Bedrohung wandelte. Was hätte es jetzt noch gebracht, die Hintergründe ihrer Entführung darzulegen? Plötzlich ging es um das Leben seines Freundes Parkiru. Dass es dazu kommen könnte, dass auf einmal Parkiru zum Sündenbock gestempelt wurde, damit hätte er nie gerechnet. Und er sah keine Möglichkeit, Parkiru zu helfen. Soners Vater war ebenso entschlossen wie Parkirus, diesen Akt bis zum bitteren, blutigen Ende durchzuziehen. Und Parkiru selbst nahm das Urteil wie ein Mann entgegen.
    General Aldomen vollführte mit beiden Schwertern einige Schleifenbewegungen durch die Luft, bevor er das Schwert der rechten Hand in die Scheide versenkte. Er hatte sich dazu entschlossen, mit dem Schwert der linken Hand den Vollzug durchzuführen.
    „Halt ein, Aldomen!", rief Soner da, sich sehr wohl der Macht seines Wortes bewusst, sich aber auch darüber klar, dass er dem Befehl des Prinzenkriegers zuwiderhandelte. Immerhin hielt General Aldomen inne.
    Soner fiel vor Prinzenkrieger Marca auf die Knie und flehte: „Bitte, Vater, verschone Parkiru! Es wäre nicht gerecht, sein Leben zu nehmen und mir das meine zu belassen. Parkiru trägt nicht die geringste Schuld. Alles, was er getan hat, tat er auf meinen Befehl. Er hatte keine Chance, sich mir zu widersetzen. Er konnte nur so handeln, wie er gehandelt hat, denn sonst hätte er sein Leben durch mich verwirkt. Es wäre die größte Ungerechtigkeit, würdest du das Leben dieses Unschuldigen nehmen."
    Im ersten Moment schien Marca aufbrausen zu wollen, und er hob schon die Hand, um Aldomen das Zeichen für die Vollstreckung zu geben. Aber dann schien er sich Soners Worte zu überlegen, schien von ihnen sogar gerührt zu sein. Er ließ die ausgestreckte Hand langsam sinken und sah Soner fest in die Augen.
    „Du hast mich noch nie so inständig um etwas gebeten, Prinz Soner", sagte er bedächtig. „Das zeigt mir, dass du in dieser Sache offenbar fest entschlossen bist und eine unumstößliche Meinung hast. Nun gut, dann gib mir einen Rat: Sag mir, wie du in dieser Sache als Prinzenkrieger entscheiden würdest, Soner."
    Soner brauchte eine Antwort nicht lange zu überlegen. Er sagte fest: „Als Prinzenkrieger würde ich einzig und allein den Prinzen zur Verantwortung ziehen, der leichtfertig gegen sein und das Leben anderer gehandelt hat. Ich erwarte daher die strengste dir mögliche Bestrafung für mich, Prinzenkrieger Marca."
    Marcas Hände ballten sich, in seinem Gesicht arbeitete es - deutliche äußere Anzeichen dafür, wie sehr die Worte des Prinzen ihn beschäftigten.
    „Nun gut, ich werde eine unwiderrufliche Entscheidung treffen", sagte Prinzenkrieger Marca schließlich mit mächtiger Stimme. „Zum einen soll augenblicklich mit der Kampfausbildung des Prinzen Soner begonnen werden. Er soll sich zumindest selbst verteidigen können, wenn seine Unvernunft ihn wieder in solch eine missliche Lage bringt. Hand in Hand damit soll auch die philosophische Schulung durch die Pfauchonischen Propheten und das Erlernen der Ehrensprache gehen."
    Soner wollte seinen Ohren nicht trauen, dass dies die „Bestrafung" für seinen Leichtsinn sein sollte.
    Marca war damit aber noch nicht am Ende seiner Verfügungen.
    Er fuhr fort: „Des Weiteren verfüge

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