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2122 - Die Prinzenkrieger

Titel: 2122 - Die Prinzenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schwarzen Luft kam auch die Kälte. Sie drang rasch durch ihre leichte Bekleidung und fraß sich bis in ihre Knochen. Die beiden Freunde drängten sich dicht aneinander und versuchten, in der Finsternis irgendwo einen Unterschlupf zu finden, der ihnen Schutz vor der Kälte bot.
    „Das überleben wir nicht", klagte Parkiru. „Wir werden erfrieren. Oder irgendwelches Gesindel wird uns den Garaus machen."
    „Halt den Mund, Parkiru!", zischte Soner. „Dein Gejammer verrät uns nur! Wir schaffen das schon."
    Sie gelangten an eine Hauswand und tasteten sich in deren Schutz vorwärts. Um sie herum waren beständig irgendwelche unheimlichen Geräusche. Ein Rascheln und Tapsen wie von Kleintieren, vermutlich irgendwelche Schädlingen, die die Schwarze Luft für ihre Beutezüge nutzten. Gelegentlich vernahmen sie auch raunende Stimmen irgendwo um sie und eilige Schritte, die vorbeihasteten und sich eilig wieder entfernten.
    Dann wiederum herrschte unheimliche Stille, in der ihre Atemzüge laut wie Paukenschläge klangen.
    Parkiru begann so heftig zu zittern, dass Soner ihn eng umschloss und ihn in seinen Umhang hüllte.
    Das wärmte, aber Parkiru zitterte nur um so heftiger - und begann zu allem Überfluss mit den Zähnen zu klappern.
    Soner wünschte sich in diesem Moment nur ein geschütztes Plätzchen, an dem sie vor den unheimlichen Geräuschen der Schwarzen Luft nichts zu hören bekamen und wo sie sich aneinander wärmen konnten.
    Eine Ewigkeit schien vergangen zu sein, als Soner gegen ein nachgiebiges Hindernis stieß. Er tastete mit klammen Fingern die Hauswand vor sich ab und stellte fest, dass es sich bei der nachgebenden Fläche um eine Klappe handelte. Er hob sie an, glitt in die so entstandene Öffnung und zog den zähneklappernden Parkiru mit sich.
    Der hinter der Öffnung liegende Gang war keinen Meter hoch und war zudem nur halb so schmal. Und es stank. Aber es war hier nicht so kalt wie im Freien. Soner drang in extrem gebückter Haltung tiefer vor, und es wurde wärmer, aber auch der Gestank wurde unerträglicher. Plötzlich trat der Prinz auf etwas Weiches. Ein Schmerzensschrei erklang, und dann war ein Fluchen zu hören, und Geräusche wie von einer hastig fliehenden Gestalt.
    „Verdammter Assassine!", zeterte es aus der Richtung vor ihnen. „Die Acht möge dich verschlingen. Acht! Acht! Acht über dich!"
    „Wir wollen dir nichts anhaben", versuchte Soner den vermeintlichen Obdachlosen zu beruhigen.
    „Wir suchen hier nur Schutz vor der Schwarzen Luft."
    Aber der Stadtstreicher wollte sich schier nicht beruhigen. Erst nach einer ganzen Weile, als Soner und Parkiru nicht weiter vordrangen und sich völlig still verhielten, kehrte Ruhe ein.
    „Wer seid ihr?", erkundigte sich schließlich eine raue Stimme, die wie von Alkohol und Drogen zerfressen klang.
    „Bestohlene und Verirrte", antwortete Soner. „Wir brauchen nur Schutz vor der Schwarzen Luft."
    Ein hämisch wirkendes Kichern erklang. „Erzähle ... ich will ganz genau wissen, was euch wiederfahren ist..."
    „Später ... vielleicht", sagte Soner müde. „Jetzt will ich nur Ruhe."
    Die Wärme machte ihn müde, den Gestank nahm er längst nicht mehr wahr.
    „Lügner!", schrie der andere plötzlich. „Du lügst! In Wirklichkeit hat euch ein Assassine im Visier."
    Soner wunderte sich, dass alle zu glauben schienen, dass Assassinen hinter ihnen her waren.
    „Still!", verlangte die Stimme aus der Finsternis. Soner hielt den Atem an und lauschte. Die Stille um sie her erschien ihm in diesem Moment absolut.
    „Ich kann sie hören!", flüsterte der Mann vor ihnen; seine Stimme klang auf einmal zittrig. „Sie kommen, um euch zu holen. Acht über euch! Mich kriegen sie nicht."
    Vor ihnen war nun gehetztes Keuchen zu hören und ein sich entferntes Geräusch, als eile jemand auf allen vieren davon.
    „Wenigstens haben wir Ruhe", sagte Soner, als wieder Stille eingekehrt war.
    „Ah, wie gut", ließ sich Parkiru seufzend hören und presste sich fester an ihn. Und obwohl der Freund nicht mehr zitterte, verstärkte Soner die Umarmung. Eng umschlungen schliefen sie ein.
    Plötzlich schreckte Soner hoch. Er fühlte sich an den Beinen brutal aus dem Schacht gezerrt. Als ihm im Freien die Kälte der Schwarzen Luft entgegenschlug, verspürte er einen stechenden Schmerz in der Lunge. Er wurde auf die Beine gerissen und jemand hielt ihm die Arme auf dem Rücken fest. Jemand anderes tastete mit einem kalten Gegenstand sein Gesicht ab.
    „Und?", fragte eine

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