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2122 - Die Prinzenkrieger

Titel: 2122 - Die Prinzenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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    Alles war in Bewegung, nur Soner und seine Pfauchonin standen in fester Umschlingung wie ein Fels in der Brandung.
    „Der Zauber dieses Tages neigt sich..."
    „Pst!", machte Soner. Er wollte nichts von Abschied und Trennung hören. „Wir sind füreinander bestimmt."
    „Ich weiß. Und ich wehre mich nicht dagegen."
    „Dabei kenne ich noch nicht einmal deinen Namen."
    „Mein Name ist Sihame."
    „Und ich bin Prinz Soner, Thronerbe des Herrn des Lichts."
    „Das weiß ich, obwohl in unserem Palast dein Name nicht genannt werden darf."
    „Palast?"
    „Ich bin Prinzessin Sihame, Tochter des..."
    Die letzten Worte gingen in dem Pochen unter, das plötzlich in Soners Ohren war.
    Wie grausam das Schicksal sein konnte. Nicht damit genug, dass Sihame aus der verfeindeten Ukkhar-Kmi stammte, war sie noch dazu die Tochter des Erzfeindes seines Vaters: Vaccine.
    „Ich muss jetzt fort ...", hörte er Sihame hauchen. „Nimm dies zum Andenken an mich!"
    Sihame nahm einen Ring von ihrem Finger und legte ihn ihm in die klamme Hand.
    Sie umarmte ihn noch einmal so fest sie konnte. „Mein geliebter Prinz ..."
    Mit diesen Worten löste sie sich von ihm und entschwand. Soner hatte nicht die Kraft, sie zurückzuhalten oder ihr zu folgen.
    Er war ein Verlorener. Ein Verdammter, den das achtflügelige schwarze Vogelungeheuer aus höchsten Höhen des Glücks in einen bodenlosen Abgrund gerissen hatte.
    Er musste befürchten, Sihame in diesem Leben nie mehr wieder zu sehen.
     
    6.
     
    Koshy-Shyna Zurück auf Kaziön rief Marca die Astronomen zu sich, um sich von ihnen eine Beurteilung der Verkündung des Pangalaktischen Statistikers Raud geben zu lassen. Einige von ihnen hatten den Flug nach Zabar-Ardaran mitgemacht und Rauds mentale Botschaft gehört; die anderen wurden mittels einer von einem Visienten aufgezeichneten Zusammenfassung, die Marca von Vision mitgebracht hatte, informiert.
    Der Prinzenkrieger bestand darauf, dass der Prinz bei dieser Sitzung anwesend sein solle. Er erklärte es damit - obwohl er keine Begründung hätte abgeben müssen -, dass er Soner künftig fester in alle Regierungsangelegenheiten einzubinden gedenke.
    Soner war schon früher aufgefallen, dass sämtliche Hofastronomen noch relativ jung waren. Keiner von ihnen war älter als 40 Jähre, was für Wissenschaftler im Dienste des Prinzenkriegers äußerst ungewöhnlich war. Soner war dieser Sache schon vor Jahren nachgegangen und hatte herauszufinden versucht, ob das einen besonderen Grund hatte. Aber er war bei seinen Nachforschungen auf eine Mauer des Schweigens gestoßen.
    Obwohl Soner nicht der Sinn nach wissenschaftlichen Ausführungen stand, war er dennoch gespannt, wie Fachkräfte diese kosmologischen Inhalte beurteilten.
    Doch hier erlebte der wissbegierige Prinz eine herbe Enttäuschung. Zum einen verstand er die Ausführungen der Astronomen so wenig wie die Botschaft des Statistikers Raud. Zum anderen hatte er den Eindruck, dass die Astronomen mit den erhaltenen Informationen selbst nicht viel anzufangen wussten.
    Das mochte auch der Grund dafür sein, dass weniger astronomische und kosmologische Inhalte diskutiert wurden, sondern dass sich das astronomische Forum in eher philosophische Streitgespräche verlor.
    Am Ende standen so banale Fragen wie die des höchstens 25 Jahre alten Astronomen Koshkan: „Es ist in höchstem Maße erstaunlich, dass Raud so exakte Angaben über die Zahl von Novae über einen genau definierten Raumsektor und einen Zeitraum machen kann. Raud hat die Zahl 11.234 genannt. Welche Mittel und Möglichkeiten haben die Pangalaktischen Statistiker; sich dieses Wissen zu beschaffen?"
    „Man muss sich schon auch fragen", ergriff Nurewenn, der älteste der Astronomen, das Wort, „wem solches Wissen nützlich ist, außer vielleicht jenen Wesen, die in den davon betroffenen Sternenräumen leben."
    „Es muss ein tieferer Sinn hinter den Aussagen des Statistikers Raud stecken", behauptete Koshkan, aber mehr kam von ihm nicht.
    Soner wälzte schon die ganze Zeit über in seinem Kopf ein Problem. Er hatte versucht, indem er sich mit diesem Thema beschäftigte, seine Gedanken nicht ständig zu Sihame abgleiten zu lassen. Jetzt brachte er es zur Sprache.
    „Die pfauchonische Religion reiht die Pangalaktischen Statistiker nahe den Göttern ein", sagte er mit fester Stimme. „Wir glauben, dass sie ihren Sitz über dem Ewigen Jenseits haben. Ich frage mich darum, was diese göttlichen Wesen

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