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2130 - Der Wurm der Aarus

Titel: 2130 - Der Wurm der Aarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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langsamen, aber keineswegs unbeholfenen Schritten.
    Er war an die Schwerkraft gewöhnt.
    Cheplin wusste nicht, ob Geytrimms Bemerkung positiv oder negativ gemeint war. Aber eines war klar ersichtlich: Die Vorstellung war völlig unnötig gewesen. Der Schwarmer war über jeden Einzelnen von ihnen bestens im Bilde.
    Als er zufällig zu Vaikiri blickte, sah er die dunkel verfärbten Lippen seines Todfeindes, der sich seine eigenen Gedanken über diese „Bevorzugung" machte. Worüber ärgert er sich? Hier ist er doch im Zentrum der Protektion, ab jetzt ist sein Aufstieg nicht mehr aufzuhalten, egal wie gut oder schlecht seine Leistungen sind. Und ich werde immer im Hintertreffen bleiben, weil mich niemand beschützt.
    Allerdings hatte er es bis hierher geschafft, was er stets erhofft, aber nie wirklich geglaubt hatte.
    Sein Ehrgeiz war belohnt worden, und deshalb würde er genauso weitermachen. Mal sehen, wie weit ich komme!
     
    *
     
    In den ersten Wochen lernte Cheplin alle Abläufe in der Kommandokuppel kennen und erfüllte die ersten kleineren Aufgaben. Nach dieser Einweisung ging es endlich in die Praxis: Er wurde zum Scout ernannt. Wer dereinst aktiv an der Steuerung des Interstellaren Wurms teilhaben und Verantwortung übernehmen wollte, musste sich zuerst einige Jahre als Scout bewähren, sein Geschick beweisen und vor allem das Reich Tradom und die Vielfalt der Völker kennen lernen.
    Unter dem Begriff Scout wurden sowohl die Navigatoren als auch die Schiffe zusammengefasst, die eine Gruppe von zwei oder drei der kleinen, scheibenförmigen Raumschiffe bildeten. Hervorragend ausgerüstet schwärmten sie in alle Richtungen aus, suchten nach gewinnbringenden Aufträgen oder erledigten vor Ort kleinere Reparaturen.
    Cheplin erhielt das Kommando über drei Scoutschiffe. Jede Einheit führte eine Gruppe Techniker mit, einen Ökonomen und einige Kommunikationsspezialisten. Die Schiffsführung bestand neben dem Navigator aus zwei Piloten und vier Funk- und Ortungsspezialisten; insgesamt umfasste die Besatzungsstärke 80 Aarus.
    Die mittelschwere Bewaffnung aus Thermo- und Impulsstrahlern sowie Desintegratoren diente vorwiegend dazu, Piraten in die Flucht zu schlagen. Der Antrieb bestand aus Paradim-Pulsatoren für Standard-Sublicht; für den Überlicht-Modus wurde die Paradim-Nullsphäre errichtet, bei einer maximalen Reichweite von 15 Millionen Lichtjahren. Der Überlichtfaktor betrug nicht mehr als 35 Millionen. Aber das reichte für die Aufgabe auch aus.
    Die leicht gewölbte Oberseite der flachen Scheibe war von mattsilbriger Farbe, Seitenwand und Boden bestanden aus graumetallischem Trasaan. Ihre Erscheinung war somit unverwechselbar; häufig wurden beim Anflug auf Systeme Regierungs- und Handelsvertreter zum ersten Willkommensgruß entgegengeschickt.
    Cheplin lernte die Welt außerhalb des Wurms kennen und wurde vor allem in Diplomatie geschult. Die Völker waren unglaublich vielfältig und von sehr unterschiedlichem Aussehen, keines glich dem anderen, und ebenso waren sie verschieden in ihrem Verhalten und ihren Bedürfnissen. Die meisten begrüßten die Scoutschiffe fast euphorisch, nur hin und wieder kam es vor, dass der Empfang kühl ausfiel. Einoder zweimal wurden sie sogar brüsk aufgefordert, wieder zu verschwinden.
    Anfangs überließ Cheplin den Ökonomen das Verhandeln, hörte zu und beobachtete. Er lernte schnell, worauf es ankam. Manche kamen direkt zur Sache und sagten offen, was sie benötigten und wie viel sie zu zahlen bereit waren. Andere taten so, als interessierten sie sich für ganz andere Dinge, und gaben sich sehr großzügig, um dann zufällig auf das eigentlich begehrte Stück zu kommen, das sie abfällig als „Dreingabe" bezeichneten, um den Preis dafür zu drücken.
    Keine Verhandlung glich der anderen, doch Cheplin hatte bald genug Geschick, um sich flexibel darauf einzustellen und stets höflich zu bleiben. Wobei es mit der Anbahnung des Geschäftes allein noch nicht getan war. Wenn die Handelspartner sich einig waren, folgten langwierige Recherchen, ob der Auftrag überhaupt machbar war.
    Cheplin fürchtete anfangs, dass ihm dadurch einiges durch die Lappen gehen würde. Doch er bekam Unterstützung durch seine Freundin Susa, die inzwischen einen Posten in der mittleren Führungsebene in einer der sechs Fabriken übernommen hatte. Bei den Rentabilitätsberechnungen und der Qualitätssicherung konnte sie mitreden. Sie sorgte dafür, dass die Projekte nicht nur angenommen, sondern

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