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2130 - Der Wurm der Aarus

Titel: 2130 - Der Wurm der Aarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und...
    Wenn das stimmte, war dies hier fast heiliges Gebiet, und Cheplin und Susa hatten allen Grund zur Verehrung.
    Doch ihre Andacht wurde unterbrochen, als der Alarm losschrillte. Er war akustisch deutlich vernehmbar, verursachte aber auch an den Nasenrezeptoren ein kribbelndes Gefühl. Cheplin und Susa machten, dass sie nach draußen kamen - und sahen ein tropfenförmiges, am Bug asymmetrisch flach gedrücktes Raumschiff durch den Innenraum direkt auf sie zufliegen.
     
    *
     
    Susas Lippen wurden fahlblau, und ihre Kiemen standen steil ab. „Sie sind hier drin? Wie ist das möglich? Wer ist das? Was..."
    „Frag nicht so viel, sondern komm! Wir müssen hier weg!" Cheplin fasste sich schneller. Zuerst mussten sie sich in Sicherheit bringen; später konnten sie Fragen stellen.
    Eine Panik brach aus, überall versuchten Aarus mit Schlitten und Portensoren zu fliehen. Das Schiff bahnte sich rücksichtslos seinen Weg, ohne auf Ausweichkurs zu gehen oder die Geschwindigkeit zu reduzieren.
    Der Ozeanische Computer trieb bereits auf einem anderen Kurs davon, ihm würde nichts geschehen.
    Aber Cheplin und Susa befanden sich mitten in der Sphäre, und die Distanz zwischen ihnen und dem Schiff verringerte sich beängstigend.
    Cheplin packte Susa am Arm, stellte beide Portensoren auf Höchstgeschwindigkeit und ergriff die Flucht.
    „Es ist unmöglich, wir können diesem Riesen nicht mehr ausweichen!", schrie Susa verzweifelt.
    Sie zweifelte nicht zu Unrecht, denn einige Aarus, die nicht mehr rechtzeitig ausweichen konnten, zerschellten an dem Eindringling und trieben als verstümmelte Leichen davon.
    „Ich kann!", gab Cheplin verbissen zurück. Er hatte seine Flugroute schon geplant und hoffte, dass die Portensoren rechtzeitig auf Touren kamen. Er zog zuerst steil nach oben und kippte dann ab. Scheinbar haltlos rasten sie in die Tiefe hinunter, Luftwiderstand und Sogwirkung des Riesen ausnutzend. Cheplin hielt seine Freundin fest im Griff.
    Das fremde Schiff war schon fast greifbar, nahm fast den gesamten Sichtbereich ein. Es wurde knapp.
    Verdammt knapp.
    Komm schon, komm schon, du blöde Technik!, dachte Cheplin grimmig. Es ging ihm immer noch nicht schnell genug, obwohl er bereits die Kiemen geschlossen hatte und nicht mehr atmete. Auch Susa schwieg, ihr war vermutlich die Luft weggeblieben - umso besser.
    Cheplin spürte ein wohl bekanntes Brennen in sich und wusste, dass in jedem Fall nicht mehr viel Zeit blieb...
    Aber dann sah er endlich die erhoffte Lücke, schlug einen Haken und schoss zusammen mit Susa an der Unterseite des tropfenförmigen Schiffs entlang. Jetzt wagte er es wieder, die Kiemen zu öffnen und den angehaltenen Atem aus den Lungen zu stoßen. Er reduzierte die Geschwindigkeit und sank sachte nach unten, bis er den Abstand als ausreichend empfand. Während das Schiff über sie hinwegzog, löste er den verkrampften Griff um Susas Arm.
    „Bist du in Ordnung?", fragte er heiser.
    Susa legte den Kopf schief und tastete sich ab. „Ich glaube schon", keuchte sie. Ihre Kiemen flatterten. „Ich wusste nicht, was zuerst passiert - dass ich verbrenne oder an dem Ding da zerplatze."
    „Es ist noch mal gut gegangen. Komm, lass uns sehen, was hier vor sich geht."
    „Denkst du, das ist ein Besucher? Jemand, der einen Auftrag erteilen will?"
    „Nein, unmöglich. Diesen rücksichtslosen Einflug hätte der Schwarmer niemals zugelassen. Ich möchte nicht wissen, wie viele Tote und Verletzte es gibt! Ich glaube, dass das ein sehr unerwünschter Eindringling ist, vor dem wir Angst haben sollten."
    Susa wölbte die Nase leicht nach oben. „Die Inquisition?", hauchte sie entsetzt.
    „Wer sonst?", gab Cheplin zurück. „Ich glaube, das ist ein Polizeischiff der Valenter." Er startete und stieg auf, und Susa folgte ihm.
    Das fremde Schiff hatte inzwischen gestoppt, unmittelbar vor der Kommandokuppel. Aus höherer Warte beobachteten die beiden jungen Aarus, wie sich eine Schleuse öffnete und ein einzelnes Wesen in einem seltsamen Gestell hervorkam.
    „Wie ekelhaft", bemerkte Susa. „Haare!"
    Ganz anders als die Aarus besaß dieses Wesen einen kurzen, plumpen Körper mit vier langen Gliedmaßen. Es trug farbenprächtige Kleidung; die unbedeckten Stellen zeigten eine starke, dunkle Behaarung. Lediglich das flache, runde Gesicht war haarlos, die Haut hellbraun.
    „Ein Landbewohner. Sehr bizarr", stellte Cheplin fest, zwischen Abscheu und Faszination hin- und hergerissen. Im frühjugendlichen Unterricht war

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