2134 - Vorstoß nach Vision
widersprüchlich. Von manchen wurde die Schönheit der Blondine als unnatürlich und steril empfunden. Das mochte an ihrem Hang zur Eitelkeit liegen, der sie dazu verleitete, in jeder Situation auf gepflegtes Aussehen und perfekt sitzende Kleidung zu achten. Sie war dennoch eine ausgezeichnete Fachkraft, die nicht nur eine Ausbildung als Agentin des Terranischen Liga-Dienstes aufzuweisen hatte, sondern auch profunde Kenntnisse der Naturwissenschaften, der Mathematik und in Raumschiffstechnik besaß. Das alles vereinte sie zu einer starken Persönlichkeit, der man Respekt zollte; dass sie neben ihrem Job als Kommandantin auch noch einen Sohn besaß, erhöhte den Respekt zusätzlich. „Das kann man wohl sagen", antwortete Atlan. „Die Aktion Soners hat verhindert, dass wir an die Pangalaktischen Statistiker herankamen. Aber wenigstens sind alle wohlbehalten und an Bord der KUJUKI vereint; das ist das Flaggschiff des Prinzenkriegers Sabal. Warum durftet ihr aber nach Wassermal einfliegen?"
„Der Gute Geist von Wassermal selbst hat uns die Einflugerlaubnis gegeben", antwortete Fee Kellind. „Ich will jetzt nicht ins Detail gehen, dafür gibt es ja spätere Gespräche. Tatsache ist, dass sich Tek und ich vor dem Gericht der Prinzenkrieger zu verantworten hatten.
Letztlich hat uns das Auftauchen des Guten Geistes selbst gerettet."
„Dieses kosmische Wesen, das uns am Rand der Galaxis erwartet hat?"
„Genau jenes." Fee Kellind nickte und wechselte einen Blick des Einverständnisses mit Ronald Tekener. „Der Gute Geist von Wassermal hat sich gegen alle Regeln eingemischt und für uns gesprochen. Und zwar sprach er von einer kosmischen Mission der SOL! Diese sei wichtiger als alles andere."
„Und wie soll es nun weitergehen?", wandte sich Tekener an Atlan. „Ich sehe eine kleine Chance, die Situation noch zu retten", antwortete der Arkonide. „Prinzessin Sihame, die Gemahlin von Soner, dem Prinzenkrieger, der den ganzen Wahnsinn entfesselt hat, will sich als Vermittlerin zur Verfügung stellen. Und wenn Soners Liebe zu ihr nur halb so tief ist, wie sie meint, könnte sie ihn vielleicht zur Vernunft bringen."
„Aber dieser Soner befindet sich doch auf Vision!", gab Fee Kellind zu bedenken. „Ich habe mir einen Plan zurechtgelegt, wie Startac Schroeder uns zur Oberfläche des Planeten bringen könnte."
„Da möchte ich dabei sein!", rief Ronald Tekener spontan. „Tut mir Leid, Tek", sagte Atlan ohne Bedauern. „Aber dein Platz ist bei Fee auf der SOL. Und Startacs Kapazität ist ohnehin erschöpft."
5.
Admiral Corouke war der Kommandant der KUJUKI. Der Admiral war einer der am höchsten dekorierten Offiziere der Ukkhar-Kmi und hatte bereits Prinzenkriegers Sabals Vater Vaccine viele Jahre bis zu dessen Tod gedient. Der Prinzenkrieger rief ihn zu sich und sagte zu ihm in der Sprache der Ehre: „Ich habe eine überaus delikate Mission für dich, Corouke. Diese kann nur von meinem höchsten Würdenträger übernommen werden, darum kommt kein anderer als du für mich in Frage. Ich möchte, dass du als mein Parlamentär zur KIJAKAN fliegst und dich beim Kommandanten von Soners Flaggschiff nach den Verfügungen des Prinzenkriegers und der allgemeinen Lage erkundigst."
„Zu Befehl, mein Prinzenkrieger", sagte Admiral Corouke mit der gebührenden Achtung. „Aber darf ich etwas fragen? Was soll an dieser Mission delikat sein?"
„Deine parlamentarischen Aufgaben sollen nur der Vorwand für ein geheimes Unternehmen sein, Corouke", antwortete Prinzenkrieger Sabal offen. „Du wirst vier Passagiere in geheimer Mission an Bord haben. Sie sind der eigentliche Grund für deine Kontaktaufnahme. Wundere dich nicht, wenn sie sich beim Rückflug nicht mehr an Bord befinden werden."
„Sehr wohl, mein Prinzenkrieger." Admiral Corouke wirkte leicht irritiert. „Stelle bitte keine weiteren Fragen, Corouke. Mir wäre es lieber, dich vorerst über die Hintergründe im Unklaren zu lassen. Wenn du von deiner Mission zurückkommst, werde ich dir Aufklärung geben."
„Ich danke dir für dein Vertrauen, mein Prinzenkrieger." Damit war der Admiral entlassen.
Sabal hatte keinerlei Bedenken, seinen Kommandanten ins Vertrauen gezogen zu haben, obwohl der Arkonide um absolute Geheimhaltung gebeten hatte. Daran konnte sich Sabal nicht halten. Es wäre unvorstellbar gewesen, Admiral Corouke nicht ins Vertrauen zu ziehen. Das hätte dieser, wäre er je dahinter gekommen, als zutiefst verletzend empfunden. Die Konsequenz
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