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2135 - Der Zeitbrunnen

Titel: 2135 - Der Zeitbrunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nichts tun, außer diese armen Kreaturen hier in der Grube freizulassen. Löse ihre Ketten und gib ihnen zehn Stunden Vorsprung!"
    „Das kann nicht dein Ernst sein!", rief der Befehlshaber. „Es ist nur wenig, was ich für sie tun kann", antwortete Atlan, der um seine Fassung kämpfen musste. Er zielte mit seinem Strahler auf die Stirn seines Gegenübers. „Also, was ist nun? Tust du mir diesen kleinen Gefallen - oder muss ich dich töten?"
    Das war genau die Sprache, die sein Gegenüber verstand. Der Arkonide sah, wie der andere zögerte. „Waffen fallen lassen!", verlangte Atlan. „Alle!"Der Befehlshaber wandte sich an die Aufseher. Zögernd legten sie ihre Maschinenpistolen ab.
    „Und jetzt schließt die Ketten der Gefangenen auf!", befahl Atlan. Der Arkonide gab zur Demonstration seiner überlegenen Macht noch ein paar Schüsse ab, die Bäume und Büsche in Brand setzten. Dann endlich gehorchten die Blauhäutigen. „Das wird ein Nachspiel haben!", zischte der Oberbefehlshaber. „Unser Führer wird dich finden, wo immer du bist! Und dann wird dir das Fell bei lebendigem Leib abgezogen."
    „Das glaube ich nicht", meinte Atlan trocken.
    Die ersten befreiten Gefangenen warfen ihre Spaten fort und krochen die Wände der Grube herauf. Sie umringten Atlan, feierten ihn sofort als ihren Befreier. Der Arkonide musste sich mit Gewalt aus ihrer Umklammerung frei machen. „Lauft!", rief er ihnen zu. „Lauft und versteckt euch im Wald!
    Bald werden die Schergen hinter euch her sein!" Es tat ihm in der Seele weh, dass er ihnen keinen besseren Ratschlag geben konnte. Wahrscheinlich sahen sie in ihm die Lichtgestalt, erhofften von ihm ihre endgültige Befreiung. Aber das konnte er nicht sein.
    Schon jagten die ersten Panzerwagen aus dem Schloss heran - mit Geschützen, gegen die zwar sein Prallschirm schützte, die aber die Gefangenen auf jeden Fall töten würden. Das konnte und wollte er nicht riskieren. Alarmsirenen heulten über das Gelände. Ein kleiner Teil der Befreiten schlug sich in die Wälder und den Morast. Die weitaus meisten aber kehrten desillusioniert an ihre Arbeitsplätze zurück. Die Angst vor Vergeltung war zu groß.
    Atlan verstand die Befürchtungen. Er konnte den Gefangenen und den Fliehen den nicht helfen, und er konnte nicht gegen das herrschende Regime kämpfen. Der Anfangserfolg gegen die Unterdrücker war vorbei. Jetzt waren die Wachmannschaften gewarnt und gewappnet. Sie würden nun entsprechend agieren. Er war ein Mann gegen eine unbekannte Anzahl von Kriegern. Vielleicht waren es auch nur unschuldige Mitläufer, die in den Soldatendienst gepresst worden waren. Die Sirenen verstummten nicht. Erste Schüsse wurden auf ihn abgegeben. Hubschrauber erschienen und kreisten über dem Gelände. Auch von ihnen aus wurde geschossen. Atlan sah mehrere Sklaven in den Garben sterben.
    War das alles seine Schuld? Er hatte den Aufstand ausgelöst. Was konnte er tun, um die Gepeinigten zu retten? Nichts, Narr!, sagte ihm sein Extrasinn. Sieh endlich zu, dass du dich selbst rettest! Zurück in den Zeitbrunnen! Er besteht nicht ewig! Atlan wollte den Sklaven helfen, doch er wusste, dass er das nicht konnte. Selbst wenn er einige Panzerwagen oder Hubschrauber abschoss, es würden immer weitere nachkommen. Wollte er den Gefangenen grundlegend helfen, musste er einen Krieg gegen das Regime beginnen.
    Der Arkonide zwang sich zu logischem Denken. Hier konnte er nichts mehr bewirken - vielleicht später einmal. Wenn seine Theorien über die Zeitbrunnen zutrafen, würde es allerdings kein Später für ihn geben. Er würde bei einem zweiten Versuch überall und nirgends herauskommen, nur nicht hier. Und der Zeitbrunnen, durch den er gekommen war, konnte jederzeit versiegen. Es war keine Feigheit, die Atlan zurückweichen ließ. Im Kugelhagel der blauhäutigen Fremden floh er - dorthin, wo er den Brunnen wusste. Die Hubschrauber folgten ihm und legten ein Sperrfeuer vor ihn.
    Er aktivierte wieder sein Flugaggregat, damit es schneller ging.
    Fast hatte er den Zeitbrunnen erreicht, da sah er Dutzende von Männern, die aus dem Dickicht sprangen. Sie feuerten auf ihn. Atlan schaltete auf Paralysator um und begann mit einem verheerenden Dauerfeuer in die Reihen der Angreifer. Zu Dutzenden stürzten sie in das Gebüsch zurück.
    Schreiend ergriffen die restlichen gegnerischen Truppen von sich aus die Flucht.
    Atlan selbst sah nur noch den Zeitbrunnen vor sich und stürzte sich in ihn hinein.
    Der Arkonide kam auf der

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