2139 - Die Eltanen
lind schwitzte. „Was ist mit dir?", fragte ihr alter und neuer Partner besorgt und nahm ihre Hand. „Nun sag es mir schon."
„Ich glaube", presste sie leise hervor, „es fängt an." Der Philosoph sprang auf. „Was meinst du? Die Geburt?"
„Das Kind kommt", bejahte sie. „Ich spüre es deutlich."
„Dann müssen wir sofort in die Station!", rief er aufgeregt. „Du kannst es nicht hier bekommen!"
„Ich fürchte", dehnte sie, „dazu ist es. zu spät ..."
„Unsinn! Mit dem Gleiter der Quintanen sind wir schneller auf dem Plateau als in den Nullschwere-Feldern. Komm, ich ..." Das Krachen einer Explosion zerriss den Satz. Feki schloss geblendet die Augen. Corina schrie auf. Eine Druckwelle zerfetzte die schon geschlossenen Vorhänge und warf die beiden Eltanen zu Boden. Metall-, Glas- und Plastiksplitter schossen in die Höhle. Es war ein Wunder, dass weder Feki noch Corina verletzt wurden. Minutenlang lagen sie wie erstarrt da, er halb über ihr, um sie zu beschützen. Doch nichts geschah mehr. Endlich fasste sich Feki ein Herz, während Corina leise weinte. Waren es die Schmerzen oder noch immer der Schock? „Hört ihr mich?", rief Feki nach draußen. Als keiner der Quintanen antwortete, stand er auf und ging langsam und vorsichtig zum Eingang der Wohnhöhle. Er musste aufpassen, um nicht in herumliegende Splitter zu treten. Sie waren teilweise scharf wie Messer.
Beherzt trat der Eltane nach draußen und erstarrte. Es waren die schrecklichsten Bilder, die er in seinem Leben gesehen hatte. Er musste würgen und übergab sich. Zwei Quintanen lagen auf dem Vorsprung - oder vielmehr das, was von ihnen übrig geblieben war. Sie lagen in ihrem eigenen Blut, mussten auf der Stelle tot gewesen sein. Von den drei anderen und dem Gleiter war nichts mehr zu sehen. Die Explosion des eigenen Fahrzeugs musste die drei Quintanen vom Felsvorsprung gerissen haben. „Feki?", drang Corinas Stimme aus der Höhle. „Was ist? Was siehst du?"
„Bleib, wo du bist!", brachte er krächzend hervor. Er holte tief Luft. „Bitte!"„Was ist mit den Quintanen?"
„Sie sind tot. Alle."
Der Philosoph hörte seine Lebensgefährtin kommen. Schnell stieß er unter Aufbietung aller Kräfte die beiden Leichen vom Vorsprung in die Tiefe - gerade noch rechtzeitig. Corina erschien im Eingang und sah das Blut. Das genügte, um sie in Ohnmacht fallen zu lassen. Feki war noch nie in seinem Leben so schnell gewesen wie jetzt. Er hastete auf sie zu und fing sie auf, bevor ihr Körper auf den harten Fels schlagen konnte. Mit schweren Schritten, in den Knien taumelnd, trug er sie zurück und ließ sie in das Nullschwere-Bett gleiten. Dann brach er selbst zusammen.
Als der Philosoph zu sich kam, hörte er ein Geräusch. Noch halb benommen, richtete er sich auf die Ellbogen auf. Sein Blick klärte sich, und er sah zu Corina hinüber. Sie rührte sich noch nicht. Dafür sah er einen Schatten, eine nebelhafte Gestalt, die sich dem Nullschwere-Bett näherte. Sie ging leise und geduckt. Das Geräusch war nur dadurch entstanden, dass sie einen der Splitter zur Seite getreten hatte.
Ein Tarnfeld!, durchfuhr es Feki. Wie es die Mitglieder der Organisation benutzen! Tarnfelder waren eine Modifikation des vor allem für Wohnung und zu religiösen Zwecken benutzten Dunkelfeldes und wirkten fast wie Deflektoren - aber nur fast. Warum der Fremde nicht gleich einen Deflektor benutzte, wurde Feki nicht klar, aber das erschien ihm nicht wichtig. Der Philosoph sah die Gestalt auf Corina zuschleichen und ahnte ihre Absicht.
Er war noch sehr schwach, aber wenn ihm nicht auf der Stelle etwas einfiel, war sie verloren.
Da begann Corina aufzustöhnen. Ihre Hände hoben sich und umfassten ihren Leib. Sie atmete, aber ihr Atem kam stoßweise. Sie bekam ihr Kind!
Noch halb ohnmächtig, aber bestimmt! Ihr Körper hatte die Regie übernommen! Das Kind ließ sich nicht mehr aufhalten, und der Mörder stand nur noch wenige Schritte entfernt! Der Schatten hob eine Hand. In ihr konnte Feki ein Messer erkennen. Seine Gedanken jagten sich. Er musste etwas tun, aber was?
Die Antwort war so grausam wie einfach. Um Carina und das Baby zu retten, musste er sich selbst. opfern. Aber das würde nicht kampflos geschehen. Er war alt und schwach. Nie hatte er körperlich aktiv werden müssen, aber das spielte jetzt keine Rolle. Er musste handeln, und das in Sekunden. Feki rutschte bis an die Wand der Höhle und brachte sich in eine sitzende Position. Dann rief er, so laut er
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