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2145 - Gestrandet auf Vision

Titel: 2145 - Gestrandet auf Vision Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wie die Technos ihre Para-Modulation. Jeder der Anwesenden sah die Mago so, wie er sie sehen wollte: als elfenähnliche, makellose Ahhani-Frau. Kamattagira setzte dem Reigen der Götter die Krone auf.
    Drei Tage und Nächte feierten die Ahhani von Bhanna die Ankunft ihrer Götter. Danach war nichts mehr in der Siedlung, wie es vorher gewesen war.
    Dass die Bewohner des dritten Planeten aber eine durchaus pragmatische Art im Umgang mit höheren Mächten besaßen, stellte sich bald danach heraus: Sie hatten den Zugang zur Schlucht verbarrikadiert. Damit brachten sie zum Ausdruck, dass es ihre Götter waren und sonst niemandes. Kewin und vier seiner Begleiter führten die Abriegelung umgehend ad absurdum. Sie flogen durch die Luft davon und kehrten erst am nächsten Tag zurück.
     
    5.
     
    Bikarra Seltsame Geräusche weckten Kewin Kirrik. Er hob den Kopf und lauschte. Es hörte sich an wie ein Kratzen an der Außenwand. Lautlos erhob sich der Cyno. Er schlüpfte in seinen Einsatzanzug, durchquerte das Zimmer und spähte durch den Vorhang hinaus. Die Nacht war sternenklar wie die meisten der 450 Nächte des Planetenjahrs auf Zabar-Ardaran.
    Undeutlich erkannte Kirrik den Schatten, der sich gegen das glitzernde Zentrum Akhimzabars abzeichnete. Es handelte sich um einen Ahhani in einem hellgrünen Gewand. Eine Kapuze verdeckte das Gesicht und den Kopf. Die Bewegungen der Gestalt verrieten sie dennoch.
    Get Leshishi.
    Der „Bruder" ging an der Wand entlang. Mit gekrümmten Fingern fuhr er hin und her. Die Nägel erzeugten das Kratzen, ab und zu vermischt mit einem Kreischen, das in den Ohren schmerzte.
    Kewin Kirrik sah ihm eine Weile zu. Das Verhalten des Gefährten gab ihm Rätsel auf. Leshishi schien sich in Trance zu befinden. Hin und wieder vollführte er ruckartige Bewegungen.
    Get Leshishi bemerkte den Luftzug, als Kewin ins Freie trat. Er fuhr herum, die Arme sanken herab. Er war wach. Das leicht grünliche Fluoreszieren der Augen zeugte von starker innerer Erregung. „Ich bin es", murmelte Kewin. „Entschuldige, ich wollte nicht stören."
    Der Techno blieb stumm, Brüsk wandte er Kewin den Rücken zu, kehrte in seine Behausung zurück. Die Tür klackte leise, als er sie schloss. Kewin betrachtete die Kratzspuren an der Wand. Sie bildeten unregelmäßige Muster. Keines schien aus einer Absicht heraus entstanden. „Get?" Keine Antwort. Kewin kehrte ebenfalls in seine Unterkunft zurück. Nachdenklich starrte er die Wand an.
    Er dachte an seine eigenen Erlebnisse. Es hätte ihn gewundert, wenn er als Einziger davon betroffen gewesen wäre. Er konzentrierte sich auf die Bilder, die ihm die Impression unauslöschlich ins Gedächtnis eingebrannt hatte.
    Es klappte. Die grenzenlose Pracht des Sternenhimmels im galaktischen Zentrum Akhimzabars tauchte vor seinem geistigen Auge auf. Sie erstreckte sich über den planetaren Horizont hinaus in die Tiefe, bildete um ihn herum eine Himmelskugel. Die Begrenzungen der Unterkunft, die Möbel und andere Einrichtungsgegenstände existierten zumindest optisch nicht mehr. Aber er konnte sie ertasten, den Tisch, den Stuhl, das Bett.
    Jedes Mal, wenn die Impression ihn überwältigte, schien sie ein Stück perfekter zu sein, Kewin Kirrik bewegte den Kopf nach links. Der vierte Planet tauchte in seinem Blickfeld auf. Er fixierte die Nachbarwelt Zabar-Ardarans. Wie in einem dreidimensionalen Film raste sie auf ihn zu. Er sah die Stürme in ihrer Atmosphäre, erkannte das Toben der gewaltigen Sandmassen an der Oberfläche. Ein Schauer Meteoriten streifte die oberen Schichten der Atmosphäre, erzeugte leuchtende Spuren. Sie schienen zum Greifen nahe zu sein.
    Kewin Kirrik erkannte, dass sich sein Aktionsradius wieder ein wenig erweitert hatte. Beim nächsten Mal schaffte er es vielleicht bis zum fünften oder sechsten Planeten und irgendwann über den Rand des Sonnensystems hinaus.
    Während er den Meteoritenschauer beobachtete, tastete er sich an der Wand entlang bis zur Tür. Es gelang ihm, sie zu öffnen, ohne sie zu sehen. Er trat hinaus in den Korridor, machte einen Schritt zu viel und stieß sich den Kopf an der Wand. Die Impression brach ab, schleuderte ihn aus dem Weltall schmerzhaft in die Wirklichkeit zurück. „Du also auch?", horte er Get Leshishi murmeln. Der andere Techno stand unter dem Eingang zu seiner Behausung. Die Kapuze hatte er zurückgeschlagen. „Hat es uns alle erwischt?"
    Er deutete auf die Wand. Kewin erkannte die Kratzspuren, die von seinen eigenen

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