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2145 - Gestrandet auf Vision

Titel: 2145 - Gestrandet auf Vision Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verfälschte zufällig oder absichtlich die Signale, die in der Schwarmfähre ankamen."
    Unter bestimmten Bedingungen war so etwas möglich, wenn die Psi-Strahlung ein extrem breites Spektrum abdeckte und die benachbarten Bereiche des Hochfrequenzbandes überlagerte.
    Sie schliefen bis Sonnenaufgang. Die Technotroniken wachten über sie. Zwei Tage beobachteten sie die Siedlung. Anschließend machten sie sich auf nach Whunna. Sie folgten der vage vorhandenen Spur der zweiten Teilkarawane durch das Grasland bis zu einem großen Fluss. Auf einer Insel mitten im Strom ragten die Hütten auf, halb verdeckt von Büschen und Bäumen.
    Auch hier blieben die Cynos über Nacht. In der Mittagshitze aktivierten sie ihre Deflektoren und betraten die Siedlung. Die Bewohner arbeiteten mit Holz und Pflanzenfasern. Sie kannten das Feuer, aber keine Metallbearbeitung. Als Messer gebrauchten sie scharfkantige Steine. Sie lebten größtenteils vegetarisch, Tiere gab es nicht in dieser Gegend. Fisch aus dem Strom ergänzte die Nahrung. Die Bewohner von Zabar-Ardaran nannten sich Ahhani. Sie waren zweigeschlechtlich, pflegten feste Partnerschaften. Die Erziehung und Unterweisung der Kinder erfolgte durch alle Erwachsenen in der Siedlung. Die Technotroniken analysierten die Sprachfetzen, ermittelten Grundwerte und bauten auf diesen ein Sprachsystem auf, das der real gesprochenen Sprache immer näher kam.
    Am Abend entschlossen sich Kewin Kirrik und Get Leshishi, die Beobachtungen in Whunna zu beenden. Die Ahhani machten einen friedlichen Eindruck. Sie verfügten über keine psionischen Fähigkeiten. Somit konnten sie den Cynos in keinem Fall gefährlich werden. „Gehen wir nach Bikarra?", fragte Get Leshishi. Kewin Kirrik lehnte ab. Es war Zeit, nach Kys Chamei zurückzukehren. Die Entdeckung der Eingeborenen veränderte ihre Situation grundlegend. Sie mussten mit den Gefährten darüber sprechen.
    Die beiden Technos erreichten das Dorf kurz nach Sonnenaufgang. Von weitem schon sahen sie die Mago. Sie saß gekrümmt im Sand, die Schnauze auf die Knie gelegt. Ab und zu wölbte sich deutlich sichtbar ihr Brustkorb, wenn sie die Luft in vollen Zügen durch die empfindlichen Schleimhäute der Nüstern sog. Die Annäherung der Technos roch sie nicht, sie hatten den Wind gegen sich. Aber sie entdeckte ihre dunklen Silhouetten über dem sich aufhellenden Wüstenboden.
    Kewin Kirrik hielt auf sie zu, landete unweit des Dünenkamms. Er wartete, bis sie die Waffe senkte. Dann ging er zu ihr, „Dieser Planet erfüllt die Zielsetzung unseres Schwarms", eröffnete er ihr. „Er trägt eine intelligente Bevölkerung. Sie lebt in Siedlungen auf diesem Kontinent."
    Kamattagira sah durch ihn hindurch. „Das Stigma wird dunkler, Kewin Kirrik." Ihre Stimme klang rauer als sonst. „Ich muss herausfinden, was es bedeutet."
    Du hast dein Stigma, ich meine Träume! Was hat diese Entität den anderen hinterlassen? Kewin Kirrik war jetzt sicher, dass die Eindrücke seiner Nächte nichts mit der Mago zu tun hatten. „Wir helfen dir." Kewin deutete auf Get Leshishi, der durch den Sand auf sie zustapfte. „Gemeinsam finden wir es heraus."
    „,Du hast von den Ureinwohnern gewusst", sagte Get zu Kamattagira. „Von Anfang an."
    Sie legte den Kopf schief. „Es ist unser wichtigstes Kapital, dass ich mehr weiß und erkenne als ihr. Von den Bewohnern dieser Welt geht keine Gefahr für uns aus."
    „Und die Waffe da?" Kewin Kirrik streckte die Hand nach dem Strahler aus. Kamattagira steckte ihn hastig ein. „Wovor soll sie uns schützen?"
    Die Mago gab keine Antwort. „Ich will es dir sagen", fuhr der Anführer der Technos fort. „Sie soll uns vor diesem Wesen schützen, das in unserer Gegenwart gestorben ist. Glaubst du an Gespenster?"
    „Nein, Kewin!" Nicht eine einzige Schuppe zuckte an ihr.
    Gemeinsam kehrten sie ins Dorf zurück. Sie riefen die Gefährten zusammen. Anschließend berichteten die bei den Cynos, was sie über die Eingeborenen herausgefunden hatten. „In diesen Lebewesen sehe ich eine Chance für uns", sagte Kewin Kirrik abschließend. „Es verstößt nicht gegen die Gesetze des Schwarms, wenn wir ihnen mit unseren beschränkten Mitteln ein wenig Entwicklungshilfe leisten. Für den Fall, dass niemand uns findet, sind wir eines fernen Tages dank ihrer Hilfe in der Lage, Zabar-Ardaran zu verlassen."
    Eines fernen Tages - vielleicht in Jahrtausenden oder Jahrzehntausenden. Keiner von ihnen würde in dieser Zeit sterben, es sei denn eines

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