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2145 - Gestrandet auf Vision

Titel: 2145 - Gestrandet auf Vision Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gewaltsamen Todes. „Auch wenn die Zeit nicht drängt, sollten wir dennoch den Erstkontakt herstellen", schlug die Mago vor. „Kewin Kirrik wird das übernehmen."
    Sie entdeckten den Cyno, als er den Weg von der Schlucht zu den Hütten herabkam, Auf dem Flug hatte die Technotronik ihm einen Memokurs in Ahhanisch verpasst, wie die Ahhani ihre gutturale Sprache nannten.
    Ein Raunen ging durch die Reihen der Männer und Frauen. Kewin Kirrik erlebte die Folgen der Para-Modulation zum ersten Mal am eigenen Leib.
    Solange er sich zurückerinnerte, war er immer ein Vertyre gewesen. Als Echse hatte, seine Mutter ihn geboren. Erst später War er sich dessen bewusst geworden, dass es sich nicht um die ursprüngliche Gestalt der Cynos handelte. Keiner im Schwarm Kys Chamei kannte diese. Hartnäckig hielt sich das Gerücht, dass es im ganzen Universum keinen Artgenossen mit einer solchen Urerinnerung gab.
    Die Fähigkeit der Para-Modulation hätte ihm jederzeit ermöglicht, die alte Gestalt anzunehmen. So aber benutzte er sie instinktiv und völlig richtig dazu, das Aussehen eines Ahhani anzunehmen, mit individuell ausgeprägtem Gesicht, einer schlanken, muskulösen Statur, ebenmäßigen Gesichtszügen und einem überlegenen, gleichzeitig freundlichen Ausdruck. Der Einsatzanzug passte sich der kleinen Gestalt an.
    Die Männer der Ahhani berieten sich. Schließlich kam einer der Alten ihm entgegen. Er nuschelte etwas zwischen den schief stehenden Zähnen hervor.
    Kewin Kirrik streckte den linken Arm seitlich vom Körper weg, das Zeichen der Begrüßung. „Ich komme in Frieden. Bhanna sei gesegnet!"
    Vielleicht hätte er seine Worte ein wenig bescheidener wählen sollen. Der Alte warf sich in den Staub. Er streckte Arme und Beine weit von sich. Das Gesicht hielt er nach unten gerichtet. „Steh auf!", sagte Kewin sanft. „Ich möchte mit euch sprechen. Das ist alles."
    Der Alte kroch rückwärts. Als sein Abstand groß genug war, richtete er sich langsam auf. „Bitte folge mir!", sagte er., „Sei unser Gast!" Unter allen Zeichen der Ehrerbietung wankte er vor ihm her. Sein Körper zitterte, und Kewin rechnete schon damit, der alte Mann könnte jeden Augenblick zusammenbrechen.
    Irgendwo zwischen den Hütten rief jemand mit lauter Stimme: „Ihr Götter, welch ein Tag, an dem ihr einen der Euren herab zu uns schickt. Jetzt wissen wir, dass es euch wirklich gibt."
    Noch ehe er die ersten' Hütten er reichte, loderte in der Mitte der Siedlung ein Feuer. Frauen und Kinder brachten Speisen und Getränke, stapelten sie in langen Reihen auf einer Seite des Platzes. „Lass es dir munden", hörte Kewin Get Leshishi aus, dem Funkgerät flüstern. „Das ist ein wahrhaft göttlicher Empfang."
    „Wenn ihr glaubt, dass ich angesichts dieser Nahrungsmengen auf der Einführung des Monotheismus bestehe, täuscht ihr euch", gab er leise zurück.
    Die Cynos lachten.
    Die Ahhani verwendeten keine Namen für die hohen Mächte ihrer Kultur, aber sie besaßen Götter für den Wind, das Wasser, die Nacht, den Tag. Da er kurz vor Mittag zu ihnen kam, handelte es sich um den Gott des Tages und des Lichtes. Er lieferte ihnen den Namen dazu, Kewin.
    Lichtgott Kewin oder Kewin, der Gott des Tages.
    In der Mitte bauten sie ihm eine Plattform mit einer Bank darauf. Er setzte sich, musterte die Ahhani in der Runde. Es wurden ständig mehr. Nach kurzer Zeit hatten sich etwas mehr als hundert Personen versammelt. „Ich bin nicht allein gekommen", verkündete der Lichtgott. „Neun weitere Götter sind mit mir herabgestiegen, um Bhanna und die anderen Siedlungen der Ahhani zu besuchen."
    „Die anderen Siedlungen?" Die Stimme des Alten, der ihn abgeholt hatte, klang beinahe panisch. „Warum beehrt ihr sie? Bhanna ist der wichtigste Ort unserer Welt."
    „Was ist mit Bikarra? Und mit Whunna?", stellte Kewin die Gegenfrage. „Wir sind die Götter eures Volkes, nicht eures Dorfes."
    Aus über hundert Kehlen erklang ein Seufzen. „Nicht Bhannas Götter, Oweh!"
    „Auch Bhannas Götter." Leise flüsterte er in sein Funkgerät: „Kommt jetzt nacheinander herüber!"
    Sie kamen. Als Ergebnis der Para-Modulation boten sie eine idealisierte, perfekte Ahhani-Gestalt, wie nur Götter sie besitzen konnten. Lediglich Kamattagira wandte die Fähigkeit nicht an, mittels eines hyperphysikalischen Spiegelfelds eine materielle Projektion zu erzeugen. Sie verfügte über andere Methoden, die den Technos unbekannt waren. Und diese Methoden setzte sie ebenso perfekt ein

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