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2145 - Gestrandet auf Vision

Titel: 2145 - Gestrandet auf Vision Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Lichtjahren weit.
    Kewin Kirrik hörte die Stimme der Mago. Sie rief etwas von einem energetischen Gewitter. Die Dunkelheit verschwand von einem Augenblick auf den anderen. Grelles Licht, das nicht von der gelben Sonne stammte, erfüllte die Ebene bis zum Horizont. Ein furchtbarer Knall ließ den Anführer der Technos taub werden. Er fühlte sich emporgehoben und wie ein Stock durch die Luft gewirbelt. Er wartete auf den Aufprall, aber der kam nicht. Das Gefühl des Schwebens hielt an.
    Kewin Kirrik sah nichts, hörte nichts, konnte sich nicht bewegen. Nach einer Weile verlor er sein Zeitgefühl. In seinem Kopf zuckten fremde Gedanken hin und her, überlagerten sich gegenseitig, spalteten sich auf, setzten sich neu zusammen der Anfang des Wahnsinns lief mit Sicherheit harmloser ab. Er redete sich ein, dass die Katastrophe in Wirklichkeit schon vorüber war und er in einem Heiltank an Bord der CLYNTHO lag. Die Technotronik gab ein schrilles Pfeifen von sich. Einen Augenblick später öffnete sich sein Schutzhelm. Heiße Luft brandete gegen die Gesichtsschuppen und die empfindliche Lederhaut der Nase. „Auffrischung abgeschlossen", meldete die Technotronik. Sie fächelte ihm angenehm kühle Luft zu, aber vielleicht war es auch nur Einbildung. „Schlimmer konnte es kaum kommen", hörte er Get Leshishi sagen.
    Die Kontrolle über den Körper kehrte zurück. Er blinzelte vorsichtig, sah die Gefährten im aufgewühlten Sand sitzen. Sie lebten noch, schienen unverletzt. Mit einem Ächzen richtete sich Kewin Kirrik auf. Er starrte an den Artgenossen vorbei zur Schwarmfähre. Mehr als ein paar verkohlte Trümmer waren nicht von ihr übrig. Zu wenig, um damit nach Kys Chamei zu fliegen. Vereinzelt stiegen Rauchfahnen aus dem Wrack empor. Von dem Schemen war nichts mehr zu sehen. Er hatte sich aufgelöst. Das Wesen, von dem sie weder einen Namen noch sonst etwas wussten, existierte nicht mehr.
    Kewin Kirrik betastete seine Glieder. Jeder Muskel und jedes Gelenk schmerzte. Er kam sich vor, als sei er aus großer Höhe auf eine Steinplatte gefallen. Die Technotronik bestätigte, dass er unverletzt war. Die Stauchungen würden schnell vergehen. Die High Tech des Einsatzanzugs hatte sie alle vor dem sicheren Tod gerettet. Der Anführer der Technos humpelte zu den Gefährten. „Es ist meine Schuld", sagte er leise. Und mit einem Blick auf die Mago fügte er hinzu: „Vergiss nicht, es in deinem Bericht zu erwähnen!"
     
    3.
     
    Dorfbewohner Das Zeug stank ekelerregend. Kewin Kirrik spürte Übelkeit in sich aufsteigen. Hastig schloss er den Helm. Auf Händen und Knien kroch er weiter, brachte sich aus der Reichweite von verschmortem Plastik und organischen Laborstoffen. Ein paar Metallfetzen versperrten ihm den Weg. Mit dem Ministrahler seines Allzweckwerkzeugs sägte er sie unter hohem Zeitaufwand auseinander. „Du bist jetzt seit mehr als zehn Stunden im Wrack", meldete sich Get Leshishi über Funk. „Langsam solltest du an deine Rückkehr denken."
    „Ich weiß. Aber jetzt aufzuhören hieße, auf halbem Weg umzukehren."
    „Ich warte draußen auf dich, Bruder."
    Der Begriff „Bruder" bedeutete keine unmittelbare Abstammung von denselben Eltern oder Elternteilen. Er diente als Synonym für Verwandtschaft, für Zugehörigkeit zu einer bestimmten Sippe, in diesem Fall der von Kys Chamei. Vor allem aber meinte „Bruder" eine Geistes- und Seelenverwandtschaft, wie sie bei ihnen wichtiger war als die leibliche Abstammung.
    Lowi Olpox und Jar Anada arbeiteten sich ihm entgegen. Sie entdeckten einen der geborstenen Lagerräume auf der Oberseite des Wracks. Im Funkgerät hörte er ihr Schnaufen. Die Stimmen der Gefährten zeigten Kewin Kirrik, dass sie ihn nicht allein ließen. Nur die Mago meldete sich nicht zu Wort. Dass sie die Gruppe verlassen hatte, glaubte er nicht. Sie blieb in seiner Nähe.
    Kewin grub sich weiter durch die Trümmer. Kaum etwas wies darauf hin, dass es sich bei dem Durcheinander um eine übersichtlich konstruierte und ordentlich aufgeräumte Schwarmfähre gehandelt hatte. Während er weiter in den Trümmern wühlte, nach Spuren von Panzertüren und Hinweisen auf die Bordküche suchte, verfluchte er sich und den Tag, an dem er jenen Psi-Strahler mitsamt seinem Planetensystem als unbedenklich eingestuft hatte. „Bruder Get", sagte er, „wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein zunächst nicht identifizierbarer Psi-Strahler absichtlich seinen Weg in den Schwarm findet, um den Lebensweg einer Gruppe

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