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2145 - Gestrandet auf Vision

Titel: 2145 - Gestrandet auf Vision Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Technos zu verändern und sie auf einem einsamen Planeten im Zentrum einer Galaxis stranden zu lassen?"
    Get Leshishi begriff den Zusammenhang sofort. „Eine Verbindung zwischen jenem Stern und dem Schemen auf dieser Welt, das ist fantastisch, ja sensationell. Die rein statistische Wahrscheinlichkeit liegt allerdings bei null."
    „Ich habe es befürchtet." Kirrik kroch durch ein Trümmerfeld, das einmal ein Schacht gewesen sein musste. Einzelteile der benachbarten Räume hatten die Wandung durchschlagen, die Stabilität der Röhre geschwächt und den Stahlplast teilweise wie Papier zusammengefaltet. Dazwischen hingen, unregelmäßig verteilt und von scharfkantigen Trümmern aufgespießt, Blutwürste, eine der Lieblingsspeisen von Vertyren. Der Techno machte sich nichts aus solchen Würsten, aber ihre Bestandteile enthielten wesentliche Nährstoffe für den Echsenmetabolismus. Also aß er sie ebenso häufig wie alle seine Artgenossen. „Ich sehe einen auffälligen Klumpen geschmolzenes Metall", meldete sich Olpox. „Der Farbe nach könnte es sich um die Überreste des Hyperfunkgeräts handeln."
    Kewin hatte es befürchtet. Nicht nur die Sendeantenne existierte nicht mehr, auch das Gerät selbst war der überstarken Hitze zum Opfer gefallen. Von den Energiespeichern ganz zu schweigen. Die waren ohne Ausnahme explodiert. „Vergiss den Funk und den Antrieb!" Kirrik zwängte ,sich durch eine Öffnung.
    Von dem Lagerraum war nicht viel übrig. Wände und Decke fehlten größtenteils. Dem Chaos zum Hohn steckten ein halbes Dutzend eiförmige Behälter im perforierten Boden. Länge und Durchmesser verrieten, worum es sich handelte. Kühlschränke! Äußerlich waren sie unversehrt. Im Licht des Helmscheinwerfers entdeckte der Techno schräg über sich die Bordküche. Aus den teilweise geborstenen Vorratsschränken hingen Behälter und Boxen heraus. Die Tiefkühlkost dampfte in der Hitze. Im Innern der Trümmer herrschten derzeit knapp über fünfzig Grad.
    „Könnt ihr meine Position ermitteln?", fragte Kewin Kirrik und berichtete von seiner Entdeckung. „Ja, wir haben dich auf dem Orterdisplay", meldete sich Nos Somba. „Kommt mir von oben entgegen. Wir brennen einen Hohlraum in die Trümmer." Er schilderte, was er gefunden hatte. Je schneller sie die Vorräte in Sicherheit brachten, desto mehr Nahrungsmittel retteten sie vor dem Verfall.
    Kewin arbeitete wie besessen. Es lenkte ihn ein wenig von dem Schmerz ab, den er empfand. Der Gedanke, durch sein Handeln den Tod eines weisen Lebewesens verursacht zu haben, saß wie ein Stachel in seinem Fleisch. Er konnte das nicht gutmachen, selbst wenn er zehntausend Jahre gelebt hätte. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass „seine" Technos, schwiegen. In seinen Augen pflegten sie eine übertriebene Rücksicht. Ihm wäre wohler gewesen, wenn sie ihm die Meinung gesagt hätten.
    Seinetwegen saßen sie auf diesem trostlosen Planeten fest. Sämtliche Anlagen der Fähre waren zerstört. Die Hyperfunkanlagen der Schutzanzüge reichten selbst zusammengeschaltet höchstens tausend Lichtjahre weit. Kys Chamei jedoch zog fünfzehn Millionen Lichtjahre entfernt seine Bahn.
    Für die Gestrandeten blieb der Schwarm so lange unerreichbar, bis ein Suchkommando erschien.
    Drei Stunden benötigten sie mit vereinten Kräften, einen Hohlraum in die Trümmer zu schneiden. Anschließend holten sie die Schränke und ein paar Vorratsboxen mit Zugstrahlen ins Freie, stapelten sie in Sichtweite vom Wrack. Während Kewin Kirrik sich erneut auf die Trümmer stürzte, weitere Vorratsräume erkundete und den Abtransport aller erhaltenen Güter vorbereitete, sortierten die Gefährten draußen Brauchbares und Unbrauchbares, Genießbares und Verdorbenes.
    Auf einem wüstenähnlichen Kontinent wie diesem waren sie auf jeden Konzentratwürfel angewiesen, der ihr Überleben sicherte. Je länger sie überlebten, desto höher war die Wahrscheinlichkeit, dass ein Suchkommando sie fand. Es gab keine andere Möglichkeit. Spätestens zehn Tage nach dem Ablauf der Frist musste das Symposium eine weitere Fähre aussenden. Die Vorstellung, sie käme hierher und fände zehn schattenlose Obelisken, trieb Kewin Kirrik an den Rand einer Hysterie. Bis zum Sonnenuntergang schafften es die Cynos gemeinsam, alle noch erhaltenen Lebensmittelvorräte ins Freie zu bringen.
    Die Dämmerung neigte sich dem Ende zu, als Kewin endlich aus den Trümmern kroch, halb bewusstlos von den Anstrengungen und hundemüde. Mit der

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