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2150 - Festung der Inquisition

Titel: 2150 - Festung der Inquisition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ebenfalls." Zim entspannte sich ein wenig.
    Und riss sich sofort wieder zusammen. Denn gewonnen hatten sie noch rein gar nichts.
     
    *
     
    „Seit zwanzig Minuten fliegt der Katamar mit einem Überlichtfaktor von einhundertzwanzig Millionen", sagte Zim. „Wir scheinen Glück zu haben."
    „In der Tat", kommentierte Coa Sebastian nüchtern.
    Niemand konnte mit Sicherheit sagen, wie schnell ein Katamar tatsächlich fliegen konnte. Wenn sein Kommandant sich nun entschloss, die Geschwindigkeit auf über 200 Millionen zu erhöhen oder mehr als fünfmal 30.000 Lichtjahre mit einem Faktor von 200 Millionen zurückzulegen, würden sie ihn unweigerlich verlieren.
    Und die terranischen Wissenschaftler gingen davon aus, dass ein Katamar mit deutlich mehr als 200 Millionen Überlicht fliegen konnte ...
    „Warum sollte man immer vom schlechtestmöglichen Fall ausgehen?", fragte Bi Natham Sariocc, als hätte er Zims Gedanken gelesen. „Auch wenn der Katamar viel schneller fliegen könnte ... er scheint es nicht besonders eilig zu haben."
    Zim seufzte innerlich. Bi war Hyperphysiker und eigentlich Chefwissenschaftler der JOURNEE. Zur Zeit teilte er sich diese Aufgabe mit Tess Qumisha, Benjameen da Jacintas Gefährtin.
    Der 1,62 Meter kleine, schlanke, drahtige Terraner war Buddhist und hatte gelegentlich eine eigenwillige Sicht der Dinge, näherte sich Problemen zumeist auf recht ungewöhnliche Art und Weise.
    Er kam Zim in seiner in sich gekehrten Art fast autistisch vor, war aber nur von ausgeglichenem, fast phlegmatisch erscheinendem Gemüt. Es hatte den Anschein, als könne ihn buchstäblich nichts erschüttern. Und er glaubte als Buddhist an die Wiedergeburt.
    Zim hätte es nicht beschworen, aber manchmal argwöhnte er, dass Bi den kleinen Norman für die Reinkarnation eines verstorbenen Kollegen hielt, mit dem er einmal eng verbunden gewesen war. Und das, obwohl Benjameens und Tess' Haustier ein geklonter Mini-Elefant war. Was während des Rückflugs von Andromeda zur Milchstraße einmal die rein hypothetische Frage aufgeworfen hatte, ob Klone eine „herkömmliche" Seele hatten oder nicht. Oder überhaupt eine ...
    „Nun ja", sagte er, als niemand auf den Einwand des Hyperphysikers antwortete, „vielleicht, weil wir bislang stets das Unerwartete erwarten mussten? Weil das, was schief gehen kann, auch schief gehen wird? Ist das nicht irgend so ein kosmisches Gesetz?"
    „Achtung!", verhinderte Cita Aringas Meldung ein mögliches Streitgespräch über den Sinn und Unsinn der Existenz an sich. „Der Katamar fällt in den Normalraum zurück!"
    Zim reagierte sofort, beendete ebenfalls den Überlichtflug und aktivierte gleichzeitig sämtliche Tarnfunktionen des Spürkreuzers.
    Dennoch gab er sich keinen Illusionen hin. Bei einem Überlichtfaktor von 120 Millionen machte bereits eine Verzögerung von einer halben Sekunde eine Differenz von eins Komma neun Lichtjahren aus.
    Kein normaler Mensch hätte so schnell reagieren können. Auch keine Syntronik.
    Aber ein Emotionaut.
     
    *
     
    „Katamar in der Ortung!", meldete Cita Aringa. „Er ist null Komma neunviernullneuneins Lichtjahre von uns entfernt. Antiortungsschirm der JOURNEE ist aktiviert. Er dürfte uns eigentlich nicht entdecken ..."
    Eigentlich, dachte Zim. Aber was schief gehen konnte ...
    Diesmal schien nichts schief zu gehen. Nach zehn Minuten flog der Katamar noch immer mit 35 Prozent Unterlicht. Er blieb in der Ortung, während die speziell ausgerüstete JOURNEE hingegen für ihn unsichtbar zu sein schien.
    Die Mannschaft der JOURNEE blieb permanent in Alarmbereitschaft.
    „Ich könnte versuchen", sagte Benjameen da Jacinta nach 15 Minuten, „mit meiner Parafähigkeit in dem Katamar Informationen zu sammeln."
    Der 40 Jahre alte Arkonide hatte während des Flugs nach Andromeda als Stellvertretender Expeditionsleiter fungiert. Und aus irgendeinem Grund waren er, seine Gefährtin Tess Qumisha und Norman an Bord der JOURNEE geblieben. Offiziell übte er diese Position noch immer aus, war also Coa Sebastian gegenüber befehlsberechtigt, schien diesen Umstand jedoch nicht ausspielen zu wollen; das deutete schon die Formulierung seines Vorschlags an.
    Benjameen war als Zeroträumer in der Lage, seinen Wahrnehmungsfokus vom Körper zu lösen, in Nullzeit sogar große Entfernungen zu überbrücken und in gewissen Grenzen sogar telepathisch zu kommunizieren. Dabei lief die Kommunikation allerdings stets traumhaftunwirklich ab. Mit der Kommunikation war kein

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