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2152 - Der Markt der Ito

Titel: 2152 - Der Markt der Ito Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mit den Beinen von und über sich zu hebeln. Der Valenter schrie auf und überschlug sich - hinab in die Tiefe, seinen Kameraden nach. Keuchend blieb der Weiße Panther eine Weile liegen. Dann erst begriff er, in welcher Gefahr er noch immer schwebte. Er stand mühsam und unter Schmerzen auf, wickelte seine Peitsche auf und befestigte sie am Gürtel. Dann erst verschaffte er sich ein Bild der Umgebung. Die Flugscheibe schwebte immer noch in der Luft, zwanzig Meter über dem Boden, nur wenige Meter unter den Plattformen. Eine Automatik hatte dafür gesorgt, dass sie weder abgestürzt noch mit einer der Betonsäulen kollidiert war.
    Jetzt übernahm der Weiße Panther selbst die Steuerung. Er ließ die Scheibe steigen, bis sie über den höchsten Plattformen war, und versuchte, sich zu orientieren. Nach zehn Minuten entdeckte er eine Konstellation von Plattformen, die ihm bekannt vorkam. „Morrhan", flüsterte er. Morrhan war der Name eines Quintanen, mit dem der Weiße Panther schon viele gute „Geschäfte"gemacht hatte: Er hatte ihm wiederholt Hehlerware verkauft oder gegen andere Waren, meist illegale, eingetauscht. Morrhan war ihm noch eine Gefälligkeit schuldig.
    Der Weiße Panther nahm Kurs auf die entsprechende Plattform und ließ die Flugscheibe landen. Es herrschte Betrieb. Sklaven in Energiekäfigen lagen am Boden oder saßen mit hoffnungslosen Mienen beieinander, den neugierigen Blicken der vorbeiziehenden Händler und Marktbesucher ausgesetzt. Morrhan feilschte mit einem der Händler. Der Weiße Panther wartete im Schatten. Erst als die bei den sich einig geworden waren, trat er in das Kunstlicht hinaus und legte dem Quintanen die Hand auf die Schulter.
    Morrhan wirbelte herum, die Hand am Griff seiner Peitsche. Dann fuhr das quintanische Pendant eines Lächelns über sein insektoid starres Gesicht. „Du bist es, mein Freund", sagte er leise. „Was führt dich zu mir? Komm, erzähl es mir drinnen!" Er führte den Dieb in ein Haus aus Stein. Es gab drei Räume, mit erstaunlichem Luxus ausgestattet. In einem von ihnen wohnte der Quintane und empfing seine Gäste, im zweiten arbeitete er, und im dritten schlief er. Für Nahrung und Wasser sorgten Automaten. „Ich bin auf der Suche nach vier Personen", begann der Weiße Panther unverblümt. Er gab eine Beschreibung der beiden vermeintlichen Hijthi, des Wasserstoffatmers und des kleinen Tieres in ihrer Begleitung. Morrhan hörte ihm aufmerksam zu, während er ihm ein Glas Salwarrb einschenkte.
    Dann machte er eine Geste des Bedauerns. „So Leid es mir tut, Freund", sagte er. „Ich kann dir nicht mit einer guten Nachricht dienen. Eine solche Gruppe wäre mir gewiss aufgefallen, aber sie ist nicht auf meiner Plattform gewesen."
    „Alles andere wäre ein Wunder gewesen", sagte der Weiße Panther. „Ich habe deshalb einen anderen Wunsch an dich, Morrhan."
    „Dann sprich. Ich werde ihn erfüllen, wenn ich kann."
    „Du bist an das Rechnernetz der Ito angeschlossen. Ich will heute Nacht nicht länger jagen, aber vielleicht finde ich im Netz die Informationen, die ich brauche. Wenn die Gesuchten sich eine Unterkunft gemietet haben, werden sie automatisch registriert."
    „Mein Anschluss steht dir zur Verfügung, Freund", sagte der Quintane spontan. „Ebenso wie mein Haus. Du bist mein Gast. Gehe ins Netz und leg dich schlafen, sobald du fertig bist."
    „Danke", sagte der Weiße Panther und betrat das Arbeitszimmer mit dem Computeranschluss. Morrhan ging hinaus, wo er sich wieder seinen Geschäften widmete.
    Der Weiße Panther durchstöberte die halbe Nacht lang das Netz der Ito, fand aber keinen Hinweis auf die Vierergruppe. Entweder hatten sie noch keine Unterkunft gemietet, oder sie hatten auf einen Computeranschluss verzichtet. Schließlich gab er es auf und legte sich, müde und überanstrengt, zum Schlafen nieder. Erst spät am anderen Tag wachte er auf. Er bat Morrhan, noch einmal seinen Rechner benutzen zu dürfen, und diesmal hatte er auf Anhieb mehr Glück.
    Benjameen da Jacinta träumte, aber noch hatte er keinen Erfolg. Es gelang dem Arkoniden nicht, auf den übrigen Planeten des Trapitz-Systems Informationen zu sammeln. Er schaffte es einfach nicht, sich auf einen anderen Schläfer so einzustellen, dass dieser in seinem Traum konkrete Dinge träumte, von denen er Nutzen ziehen konnte. Mehrfach stellte Benjameen Kontakt zu Sklaven her, aber angesichts ihrer schrecklichen Erlebnisse verabschiedete er sich immer möglichst schnell aus ihren

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