2152 - Der Markt der Ito

Träumen. Ähnliches galt für Wächter wie die Valenter, während er zu den Ito erst gar keinen Kontakt herstellen konnte.
    Dabei erlaubte ihm der Zerotraum, definiert als paranormal aktiver, jedoch körperlich passiver Zustand, sein Bewusstsein in gewissen Grenzen vom Körper zu lösen. In Nullzeit konnte er sogar große Entfernungen überbrücken. Allerdings lief jegliche Kommunikation stets auf eine „traumhafte" Weise ab. Es war also extrem schwierig, wirklich präzise Informationen zu übermitteln. Aus diesem Grund konzentrierte er sich auf die Raumschiffe des Hafens nahe dem Sklavenmarkt. Sein Geist wanderte von Schiff zu Schiff, ohne Ergebnis. Sein Unterbewusstsein tat die Suche schon als Fehlschlag ab, als er wider Erwarten doch noch fündig wurde.
    Benjameen da Jacinta drang in den Traum eines Prymbos namens Kreezer ein, eines Raumschiffskapitäns. Sein Schiff war die KER, und der Traum war anfangs ziemlich wirr. Benjameen erfuhr, dass Kreezer nicht nur Sklaven mit speziellen technischen Kenntnissen „geladen" hatte, die in dem hoch industrialisierten System Trapitz leicht in CE-Tradicos umzusetzen waren, sondern auch beabsichtigte, auf dem dritten Planeten Celona nebenbei ein Drogengeschäft abzuwickeln. „Wer bist du?", fragte Kreezer plötzlich aus seinem Traum heraus. „Ich spüre deine Anwesenheit." Der Arkonide war irritiert. Normalerweise konnte ein Wesen, das er mit seiner Gabe des Traumtanzes „besuchte", von ihm niemals etwas wahrnehmen. War Kreezer etwa auf seine Art ein schwacher Mutant? Ohne davon zu wissen? Benjameen beschloss, den direkten Kontakt auf seine Art und Weise auszunutzen. „Ein Freund", log er kurzerhand und sandte ein undeutliches Bild von sich selbst. „Was ist mit diesen Drogengeschäften?"
    Der Prymbo wollte nicht antworten, aber Benjameen zog die Information aus seinen Gedanken heraus. Demnach war es normalerweise unproblematisch, die Strafdrohung durch eine Tributzahlung an das Reich Tradom im Vorfeld schon aus dem Weg zu schaffen. In diesem Fall gedachte der Kommandant und Eigner der KER jedoch, Drogen an Valenter zu verkaufen. Und da verstand das Reich keinen Spaß mehr. „Wer bist du?", fragte Kreezer wieder. „Ich will dich sehen."
    „Dazu bekommst du wahrscheinlich früh genug die Gelegenheit", antwortete Benjameen im Traum. Er wollte noch etwas hinzufügen, aber da war der Prymbo schon erwacht und für ihn unerreichbar. Benjameen wachte ebenfalls auf und holte sich etwas zu trinken. Er sah Tess und Grek, ein überaus seltsames Paar, vor dem Computer hocken. Sitzmöbel gab es hier keine außer den niedrigen Hockern, auf denen selbst der Maahk hätte Platz finden können. Ob sie sein Gewicht aushielten, war eine andere Frage.
    „Und?", fragte Tess. „Hast du etwas erreicht?"„Wenig", antwortete er. „Ein Kontakt zu einem der Schiffsführer, mehr nicht. Und ihr?"
    „Eine Menge", sagte Grek. „Wir sind in das Datennetz des Trapitz-Systems eingedrungen und haben Informationen über die einzelnen Planeten gesammelt."
    „Lasst hören", sagte der Arkonide. „Vorher dies", wandte Tess ein. „Nämlich die überaus interessante Geschichte des Trapitz-Systems.
    Anscheinend handelt es sich um eines der wichtigsten Siedlungssysteme der Valenter. Dass wir es mit einem hoch industrialisierten System zu tun haben, war uns allen klar."
    „Nachdem man uns zunächst glauben machen wollte, es gäbe hier nur einen bewohnten Planeten", fügte der Maahk an. „Jetzt wissen wir es besser", sagte Benjameen. „Also weiter mit der Geschichte, Tess!"
    „Gern. Trapitz ist historisch eigentlich ein >geschütztes< System, in dem die Valenter unter sich bleiben wollten. Im Lauf von Jahrzehntausenden aber, einer stetig fortschreitenden Industrialisierung, schwollen Warenströme, infrastrukturelle Notwendigkeiten, etwa wie Sklaven, und so weiter so weit an, dass der Status >geschützt< heute nur mehr bedingt gültig ist."
    „Und was sagt uns das alles?", wollte Benjameen wissen. „Es gibt immer noch einige strikt verbotene Welten in diesem System", sagte Grek. „Die Koordinaten von Trapitz befinden sich in zahlreichen Schiffsrechnern. Trotzdem beherbergt das System offiziell offenbar nur eine Handelswelt und wird auch nur als Handelssystem in den Sternkatalogen von Tradom geführt. Tatsache ist aber, wer ins Trapitz-System einfliegt, findet einige strikt verbotene Welten vor wie zum Beispiel die Nummer vier, Jontagu."
    „Auch der Mond von Planet Nummer acht, also Trakeehr, auf