2153 - Die Tributschmiede
natürlich ein bisschen Ahnung von Programmen und der Systemlogik fremder Sternenreiche, aber das reicht nicht aus. Wir haben es mit absoluter Sicherheit mit einem System zu tun, das von zahlreichen Abwehreinrichtungen umgeben ist. Und an dieser Stelle ist leider Schluss bei mir. Ich wüsste nicht, wie ich so etwas in einer guten Geschwindigkeit überwinden könnte. Also lasst uns die Diskussion beenden. Sie bringt nichts."
Der Arkonide verzog das Gesicht. Er erkannte, dass er so nicht weiterkam. „Wir sollten uns auf den Raumhafen konzentrieren", schlug Grek erneut vor. „Richtig. Dort erreichen wir mehr", schloss sich Tess seiner Meinung an. „Alles andere ist Unsinn und kostet nur Zeit, die uns am Ende fehlen könnte." Benjameen da Jacinta schüttelte unwillig den Kopf. Der Arkonide wollte noch nicht aufgeben. Der Gedanke, das Reich Tradom mit Hilfe seines eigenen Finanzsystems attackieren zu können, faszinierte ihn. Die Idee war zu verlockend. Mit einer erfolgreichen Aktion konnten sie Tradom mitten ins Herz treffen. Auch wenn es Redundanzsysteme auf anderen Planeten geben musste, würde das zu einem Chaos führen. Eine solche 'Chance würde vielleicht nie wiederkehren.
4.
Die LEIF ERIKSSON und die KARRIBO operierten im Sektor Trapitz. Das System wurde in den offiziellen Sternkarten von Tradom nur als Handelssystem geführt. Die Galaktiker hatten allerdings schnell herausgefunden, dass das System in Wirklichkeit ein Industrie- und Wirtschaftsstandort ersten Ranges war. Ein Kurier traf mit einer Space-Jet bei der LEIF ERIKSSON ein und überbrachte wichtige Informationen vom Sternenfenster. Rhodan erfuhr, dass Troym LeCaro, der kindliche Herrscher der Eltanen, Datenmaterial über das Trapitz-System besorgt hatte. Gewährsleute des Trümmerimperiums waren zudem bereits mit einer starken Einsatztruppe vor Ort.
Nach wie vor wusste Rhodan nicht, ob Benjameen da Jacinta, Tess Qumisha, Grek und Norman am Leben waren. Alle Versuche, ihr Schicksal aufzuklären, waren erfolglos geblieben. An Bord der LEIF ERIKSSON hoffte man jedoch, dass es der Gruppe gelungen war, im Trapitz-System unterzutauchen. Auf der Basis der neu gewonnenen Daten entwickelte Rhodan einen Einsatzplan für den Bereich Trapitz.
„Ich habe dir nicht erlaubt, in meine Wohnung zu kommen!" Mina Rafid wich vor Can Jumptey zurück. Zu spät kam ihr in den Sinn, dass es besser gewesen wäre, ihre Haustür energetisch zu verriegeln. Nun stand der Oberste Finanzverwalter klein und gedrungen vor ihr, vom Regen völlig durchnässt. Seine Augen waren wie immer hinter den dunklen Gläsern einer Sonnenbrille verborgen, doch sie meinte, sie funkeln zu sehen. Ein Cy'Valenter-Signal der Privilegiertenklasse hatte sie aufgeschreckt und gezwungen, sich zu melden. Wenn eine Tür ein solches Signal von sich gab, musste jeder öffnen. Schon immer hatte die junge Frau befürchtet, dass Can Jumptey in der Lage und berechtigt war, ein solches Signal auszulösen. „Ich bin hier, und ich denke nicht daran, so bald wieder zugehen." Er trat einen Schritt näher. Vorsichtig wich sie zurück, bis sie mit dem Rücken gegen eine Säule prallte. „Was willst du von mir? Du bist nicht berechtigt, in meine Privatsphäre einzudringen."
„Du bist zweifellos eine intelligente Frau", sagte er. „Und nicht ohne Reiz. Und..."
„Mein Leben geht dich nichts an", empörte sie sich. „Aber nicht mehr lange und du bist weg aus deinem Amt."
„Ich gehe erst, wenn CaJu-Perfekt installiert ist und fehlerfrei läuft", behauptete er. „Und wenn es noch zwei Jahre dauert! Ich scheide keine Minute früher aus dem Amt. Du kannst so viel gegen mich intrigieren und die Arbeit sabotieren, wie du willst, du wirst nichts damit erreichen."
„Ich sabotiere nichts", wehrte sie sich. „Dann heraus mit CaJu-Perfekt. So fort!"„Aber das wäre Wahnsinn. Wir würden ein Chaos anrichten."„Du lügst!", schrie er sie an. Er trat rasch vor und schlug ihr mit der flachen Hand ins Gesicht; fast wäre die Brille heruntergefallen. Mit seinen Gedanken war er bereits woanders. Er dachte an seine Pensionierung und die Aufgaben, die er bis dahin bewältigen musste. Mina Rafid konnte nicht wissen, dass er einen mächtigen Verbündeten für sich gewonnen hatte. Er war längst dabei, ihre Mitarbeit überflüssig zu machen.
Der Steuereinnehmer eilte durch den Regen in die Nacht hinaus. Dabei verfluchte er die Tatsache, dass sie nicht von dem gleichen Komfort umgeben war wie er. Seine Wohnung konnte er
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