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2153 - Die Tributschmiede

Titel: 2153 - Die Tributschmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Die westliche Hälfte der Stadt Celon-Kanta mit Raumhafen und Transmitter-Drehkreuz war öffentlich zugänglich. Die Kontrollen wurden ausgesprochen großzügig gehandhabt.
    Der Arkonide fand nun heraus, dass die östliche Hälfte durch einen Sperrstreifen gesichert wurde. Das Gebiet stand ausschließlich den Valentern offen. Auch dort gab es einen Raumhafen. Benjameen suchte weiter. Jetzt wandte sich seine Aufmerksamkeit dem muschelförmigen Gebäude zu, das alle anderen überragte und von besonderer Bedeutung zu sein schien. Er vermutete, dass es eine Art Handelszentrum oder Dienstleistungszentrale war, ein Geschäftsgebäude also, und er erwartete nicht, dort allzu bald auf einen schlafenden Geist zu stoßen.
    In solchen Gebäuden pflegten alle zu arbeiten, und Wer keinen Dienst mehr hatte, der verließ es, um seine freie Zeit woanders zu verbringen. Doch er wurde angenehm überrascht. Trotz der späten Stunde hielten sich noch viele Personen darin auf, es waren hauptsächlich Valenter - und einige von ihnen schliefen. Der Zeroträumer drang tastend in ihren Geist ein.
    Als Erstes erfuhr er, dass es sich bei dem Gebäude um das Finanzzentrum Tradoms handelte. Zunächst wollte er sich zurückziehen, weil er mit diesem Begriff auf Anhieb nichts anzufangen wusste und weil er ihm nicht genügend Bedeutung beimaß. Dann aber ging ihm auf, was ihm die Schlafenden vermittelt hatten. Es war nicht das Finanzzentrum des Planeten Celona, sondern das des Reiches Tradom! Das Oberste Tributkastell!
    Benjameen da Jacinta wachte auf und alarmierte seine Begleiter. „Ist euch eigentlich klar, auf was wir gestoßen sind?", fragte er. „Im ganzen Reich Tradom ist man sicher davon abhängig, dass dieses Zentrum einwandfrei funktioniert."
    „Hm, ja", meinte Tess Qumisha. „Kann schon sein, dass so ein Finanzamt wichtig ist, aber deshalb kann ich trotzdem nichts damit anfangen."
    „Es ist die Schaltstelle für die Finanzströme in Tradom" erläuterte er. „Wenn wir hier Sabotage begehen, wird es im ganzen Reich Tradom gespürt."
    Sie verzog das Gesicht, setzte sich in einen Sessel und ließ kein Anzeichen von Begeisterung erkennen. „Das hört sich in der Theorie alles ganz toll an", versetzte sie, „aber so einfach, wie wir es uns vorstellen, ist es ganz bestimmt nicht. Wenn diese Finanzzentrale wirklich so wichtig ist, dann ist sie hundertfach abgesichert. Wenn wir in das Gebäude eindringen und die Computer lahm legen, übernehmen garantiert an anderer Stelle andere Computer die Arbeit, und es tritt nicht die geringste Störung ein."
    „Richtig", stimmte Grek mit dumpf klingender Stimme zu.
    Hinter der Sichtscheibe seines Helms war sein Gesicht zurzeit nur schemenhaft zu erkennen. Offenbar wollte er es so. Der Maahk befand sich auf einer für ihn lebensfeindlichen Welt und musste einen Schutzanzug tragen. „Es wäre aussichtslos, dieses Zentrum anzugreifen", sagte Grek. „Damit können wir Tradom nicht entscheidend schaden."
    Benjameen war enttäuscht. So schnell wollte er noch nicht aufgeben. Von volkswirtschaftlichen Zusammenhängen verstand er nicht mehr als jeder durchschnittliche Galaktiker. Und das war bei seinen Begleitern nicht anders. Im Gegensatz zu ihnen fragte er sich jedoch, ob solche Kenntnisse überhaupt zwingend notwendig waren, um gegen das Reich Tradom vorgehen zu können. „In unserer Zivilisation wie auch in der des Reiches Tradom haben alle Institutionen der Macht eines miteinander gemeinsam", stellte er fest. „Das ist mir vollkommen klar", sagte Tess. „Du meinst die Kommunikation. Ob es der Militärapparat ist, ein Finanzzentrum oder auch nur das Verkehrs system eines einzelnen Planeten. Nichts funktioniert ohne Rechnernetze."
    „Richtig", ereiferte er sich. „Wobei es nicht einmal auf die Geräte ankommt. Es ist gleichgültig, ob sie auf eine Positronik zurückgreifen, auf eine Syntronik oder auf sonst ein System. Entscheidend sind die Programme, und genau da liegt die Schwachstelle. Wenn es uns gelingt, an die eigentlichen Programme des Finanzzentrums heranzukommen und sie zu löschen oder sie so zu verändern, dass nichts mehr funktioniert, treffen wir das Reich gen au dort, wo es am empfindlichsten ist."
    „Klingt gut!" Tess Qumisha griff sich mit beiden Händen an den Kopf. Mit gespreizten Fingern fuhr sie sich durch das struppig aussehende schwarze Haar. „Ein solcher Angriff könnte wirksamer sein als jede militärische Attacke. Als gelernte Hochfrequenz-Energietechnikerin habe ich

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