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2153 - Die Tributschmiede

Titel: 2153 - Die Tributschmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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amüsant."
    „Ich bin beunruhigt", sagte Morank Tharay. „Ich habe das Gefühl, jemand belauscht uns. Du weißt, ich habe gewisse Fähigkeiten, und mir war, als sei eben jemand bei dir gewesen."
    „Seltsam" sinnierte Can Jumptey. „Du hast Recht. Mir schien, als habe mir jemand über die Schulter geschaut." Er schüttelte den Kopf. „Aber das kann nicht sein. Unmöglich."
    Der entscheidende Tag war da, und er verlief anders, als Can Jumptey erwartet hatte. Der Bote der Inquisition erschien in seinem hellbraunen Kettenhemd, das ihn besonders auszeichnete. Wortlos hob der Bote einen kleinen, silbern schimmernden Schlüssel. Er grüßte militärisch knapp und setzte sich in einen der Sessel. „CaJu-Perfekt ist einsatzbereit." Der Oberste Finanzverwalter legte seine Hand auf eine Taste auf seinem Arbeitstisch, ein leiser Gong ertönte. Mina Rafid und die anderen Hohen Tributeinnehmer sowie zehn weitere Mitarbeiter betraten den Raum. Die Assistentin wagte sich am weitesten vor, schräg hinter ihr stand Haan Eiccan, der Valenter, der in der Hierarchie direkt hinter ihr kam. „Verzeih, Can Jumptey", sagte sie mit fester Stimme, „aber ich kann nicht tatenlos zusehen, wenn du mit dem Programm eine Katastrophe einleitest."
    „Das solltest du aber", entgegnete er. „Ich meine, tatenlos zusehen. Eine Katastrophe wird es nicht geben, solange ich im Amt bin. Was danach kommt, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich melde jedoch höchste Bedenken an."
    Er ging zu der Wand neben seinem Arbeitstisch und aktivierte das Computersystem des Zentrums mit einer lautlosen Lippenbewegung. Ein wandhohes Holo baute sich auf. Darin schimmerte das Symbol Tradoms. Dazu erschien in Anguela-Schriftzeichen der Begriff CaJu-Perfekt. „Das Programm hat Fehler, die wir nicht beheben konnten", warnte Mina Rafid noch einmal. Die Tatsache, dass der Bote anwesend war, interessierte sie offensichtlich nicht. Can Jumptey fragte sich, ob sie wusste, dass sie sich mit ihrer Haltung ihre Karriere ruinierte. Er ließ sie nicht aus den Augen, und eine gewisse Bewunderung für sie kam in ihm auf. Es gehörte sehr viel Mut dazu, sich ausgerechnet in einer solchen Situation zu engagieren. „Das Programm!", forderte er. Sie schien seine Worte nicht zu hören. Konsterniert blickte sie auf das Holo und das Zeichen, das dort nicht hätte erscheinen dürfen. Sie hielt das Speichermedium mit dem Programm in den Händen. Erst in dieser Stunde sollte das Programm gestartet werden. Die Schrift aber wies darauf hin, dass Can Jumptey bereits darüber verfügte.
    Er wartete, bis sie sich ihm zuwandte. Mit einem abfälligen Schmatzen seiner Lippen nahm er ihr das Speichermedium aus der Hand und legte es achtlos auf seinen Arbeitstisch, als sei es ohne jede Bedeutung. Dann gab er dem Zentralrechner ein Handzeichen, und das Programm lief an. „Das Programm läuft", meldete Can Jumptey dem Boten. „Es ist fehlerfrei."
    „Das steht so schnell fest?", fragte der Bote, während er sich erhob. Der Finanzverwalter hatte eine ehrenvolle Zeremonie erwartet, lobende Worte über seine seit Jahrzehnten währende Arbeit für Tradom, die feierliche Übergabe einer Auszeichnung oder ein paar Hinweise auf seih künftiges Leben.
    Nichts dergleichen trat ein. Der Bote reichte ihm den Schlüssel, wobei er die Worte nuschelte: „Für dein Raumschiff." Das war alles. Jumptey war enttäuscht, erinnerte sich zugleich daran, dass er selbst keinen einzigen seiner Mitarbeiter mit einer Ehrung in den Ruhestand geschickt hatte.
    Vielmehr hatte er sie seine Verachtung spüren lassen, weil sie aus dem Arbeitsprozess ausschieden, obwohl sie leistungsfähig genug waren, Tradom noch einige weitere Jahre zu dienen. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er weiter gearbeitet, doch ein Bote hatte ihm unmissverständlich klar gemacht, dass seine Zeit abgelaufen war. Angesichts der Belohnung, die auf ihn wartete, empfand er den Abschied als weniger schmerzlich.
    Eine Reihe von grünen Punkten leuchtete am linken Rand des Holos auf. Ihre Zahl wuchs rasch an. Sie bewiesen, dass keinerlei Fehler aufgetreten waren. Die Zahlungsvorgänge, die innerhalb weniger Sekunden zu Zehntausenden abliefen, lenkten die finanziellen Mittel Tradoms exakt zu den vorher bestimmten Zielen und wurden von den dort aktiven planetaren Rechnern bestätigt. Nicht ein einziger roter Punkt leuchtete auf. Er hätte angezeigt, dass eine Transaktion nicht termingerecht abgeschlossen worden oder dass eine Buchung an einem falschen Ort

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