2153 - Die Tributschmiede
herum und kehrte zu Benjameen zurück. „Da siehst du es. Unsere Zeit läuft ab. Wir können es uns nicht leisten, uns mit Nebensächlichkeiten aufzuhalten." Der Arkonide antwortete nicht. Er saß in einem Sessel und schlief schon wieder.
5.
Sein wildes Lachen hallte über die Lichtung. Er drückte die Waffe an die Schulter und feuerte Geschoss auf Geschoss ab. Über den Lauf hinweg beobachtete er, dass er einen Treffer nach dem anderen erzielte. Die pfeilschnellen Wehennea flüchteten mit ebenso hohen wie weiten Sprüngen aus der Senke. Sie hatten nur eine Möglichkeit, aus dem von steilen Felsen umgebenen Kessel zu entkommen, und genau dabei boten sie ihm ihre ungeschützten Flanken. Es war ihm gleichgültig, ob er Jungtiere tötete oder Elterntiere. Er nahm, was ihm die Gelegenheit bot. Wenn die Wehennea vor ihren Hauptfeinden, den Raubkatzen, flohen, dienten ihre hohen Sprünge der Täuschung. Auf diese Weise erweckten die Tiere den Eindruck, größer zu sein, als sie tatsächlich waren. Das ließ die Angreifer oft zögern, und darin lag die Chance für ein Entkommen. In diesem Fall aber waren die Sprünge tödlich, denn nur wenn sich die Wehennea hoch genug aus dem Büffelgras schnellten, konnte er sie treffen.
Innerhalb von wenigen Minuten tötete er über hundert Tiere. Danach war es vorbei. Ruhe kehrte ein. Er verließ seinen Posten und arbeitete sich durch das Gras bis zu seiner Beute vor. Nicht in allen Fällen hatte er perfekt getroffen. Einige Tiere lebten noch, aber ihre Verletzungen waren so schwer, dass sie bald sterben würden. Er warf ihnen nur flüchtige Blicke zu, zählte lieber seine Opfer. Je höher die Zahl stieg, desto besser fühlte er sich. Am liebsten hätte er sich selbst auf die Schulter geklopft, weil er ein so hervorragender Schütze war. Am Ende kam er auf die Zahl
112.
Als er zu seinem Gleiter zurückkehrte, nahm er kein einziges der erlegten Tiere mit. Obwohl ihr Fleisch sehr gut schmeckte, interessierten sie ihn nicht. Sein Ziel war, sein Können an der Waffe zu beweisen. Das Wild wollte er nicht.
Er stieg mit dem Gleiter auf, flog über eine Felsgruppe hinweg und lenkte die - Maschine auf eine weite Ebene hinaus bis zu einem Hügel, der sich etwa vierzig Meter hoch erhob. Zwischen einigen Büschen landete er. Mit der Waffe in der Hand stieg er aus und legte sich auf den Boden. Über den Lauf der Waffe hinweg spähte er zu einer Eingeborenensiedlung hinüber, die etwa dreihundert Meter von ihm entfernt war. Er konnte bei den humanoiden Wesen eindeutig Männer und Frauen unterscheiden, erkannte alte Wesen und Kinder.
Er lachte auf. Dann zielte er sorgfältig und zog durch. Mit einem leisen Knall verließ das Geschoss den Lauf und schlug in den Körper einer Frau ein.
Er beobachtete, wie sie zusammenbrach. Unmittelbar darauf ertönte ein Horn. Zahlreiche Humanoide stürzten aus ihren primitiven Hüttenbauten. Sie waren bewaffnet, und sie hatten erkannt, von wo aus er geschossen hatte. Es war nicht das erste Mal, dass er das Dorf angriff. Er richtete sich auf und trat aus den Büschen hervor, so dass sie ihn sehen konnten. Einige von ihnen feuerten aus Schusswaffen, die aber eine zu geringe Reichweite besaßen.
Die Kugeln erreichten den Hügel nicht. Can Jumptey lachte erneut. Er beobachtete, wie die Männer auf ihn zustürmten. Gelassen wartete er ab, bis sie auf etwa hundert Meter heran waren, dann er eröffnete er das Feuer, tötete einen nach dem anderen. „Kommt doch!", schrie er ihnen zu. „Kommt näher! Noch näher!" Er feuerte Schuss auf Schuss ab, nur selten verfehlte er sein Ziel. Schließlich zog er sich zurück und sprang in seinen Gleiter. Er schloss die transparente Kuppel, startete jedoch nicht. Er lachte, als die Wilden näher waren und auf ihn feuerten. Die Kugeln prallten wirkungslos von der Kuppel ab, und als sie mit den Gewehrkolben auf die Kuppel schlugen, erreichten sie ebenso wenig. Er verhöhnte sie laut, startete und ließ die Maschine langsam in die Höhe steigen. Sie waren hilflos. Sie konnten nichts tun. Ungefährdet konnte er sich entfernen.
Can Jumptey lachte noch, als er aus dem Schlaf erwachte, doch dann wurde er rasch ernst. Er sah, dass sein Sohn in der Tür stand. „Ich habe geträumt", sagte er leise. „Ein realistischer Traum?"
„Ich habe mich nur an einen kleinen Jagdausflug erinnert, den ich vor einigen Tagen unternommen habe", antwortete er, während er sich erhob und sich gähnend reckte. „Es war
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