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2156 - Stimme des Propheten

Titel: 2156 - Stimme des Propheten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Verpflichtung angesehen: zwei Aktivatorträger, die sich zu diesem Zeitpunkt auf der Erde aufhielten und auf diese Weise zum Vorbild für die jungen Raumpiloten wurden, die sich dem übermächtigen Feind stellten.
    Es war notwendig gewesen, aber der Einsatz hatte sie nicht zu Freunden gemacht. Zwischen den beiden Männern gab es nach wie vor keine Gemeinsamkeiten und nicht einmal annähernd so etwas wie beidseitige Sympathie. Nur in ihrer distanzierten Art waren sie sich ähnlich. Es musste also einen ganz bestimmten Grund haben, wenn ausgerechnet der Chef der USO den Träger der Haut aufsuchte. Alaska wusste allerdings zu schätzen, dass Monkey im Umgang mit ihm eine distanzierte Sprachweise bevorzugte. Er war zu einer Zeit geboren worden, als sprachliche Distanzmittel wie „Sie" und „Ihr" in der terranischen Gesellschaft noch üblich gewesen waren. Beide Männer galten als Außenseiter unter den Unsterblichen, und daran änderte die unbegrenzte Lebensdauer nichts; beide pflegten einen höflichen, aber distanzierten Umgang. Keiner würde die Schwelle überschreiten; dazu waren sie zu verschieden und die gegenseitige Antipathie zu groß.
    Natürlich war Saedelaere neugierig, was Monkey ihm zu sagen hatte. „Wie geht es Ihnen?", erkundigte er sich. Er sah deutlich, dass Monkey sich etwas steif und vorsichtig bewegte und leichte Probleme mit der Koordination und dem Gleichgewicht hatte. „Es geht weiterhin aufwärts", antwortete der Oxtorner. „Ich befinde mich zur Zeit noch auf Mimas zur Rekonvaleszenz-Behandlung." Es war ohnehin ein Wunder, dass er die Verletzungen überlebt hatte, die er beim Kampf gegen den Konquestor erlitten hatte. Alaska vermutete, dass der USO-Chef unter den seelischen Nachwirkungen der Verletzung zu leiden hatte. Der Schock über die schwere Verwundung war sicher noch nicht überwunden. Vielleicht wusste er inzwischen sogar, was Angst bedeutete. Dies überlegte der Terraner allerdings rein sachlich, er empfand kein Mitgefühl. „Nun bin ich gespannt, was Sie zu mir führt", fuhr Alaska fort. „Ich hoffe, es dauert nicht zu lange, denn wie Sie sehen, bin ich mit dem Packen beschäftigt."
    „Aus diesem Grund bin ich hier."Alaska richtete sich überrascht auf. „Wovon sprechen Sie?"
    „Ich weiß, dass Sie nach Trokan möchten", gab der Oxtorner zur Auskunft. Die Aussage kam ohne die Spur eines überlegenen Lächelns. Monkey lächelte nie, weder in guter Laune noch ironisch oder gar boshaft. Seine. nüchterne Feststellung sollte lediglich zeigen, dass der Chef der USO stets über alles informiert war. Über Alaskas Gesicht huschte ein Anflug von Ärger. „Wieso interessiert Sie das?"
    „Ich weiß, dass auf Trokan unerklärliche Dinge passieren, und dem möchte ich nachgehen."
    „Ich dachte, Sie würden am Sternenfenster gebraucht."
    „Auch wenn man eine hohe Priorität hat, darf man deswegen nicht alles andere vernachlässigen. Ich achte stets auf alle Vorgänge im Solsystem, schließlich befindet sich hier die Hauptwelt der LFT mit der Solaren Residenz, die Urheimat der Terraner - und der Pilzdom. Er ist die Verbindung zu den Helioten und der Koalition Thoregon, auch wenn die Brücke in die Unendlichkeit derzeit nicht passierbar sein mag, was wir nicht gen au wissen." Alaska zog ein nachdenkliches Gesicht. „Sie halten es nicht für eine Massenhysterie?" Monkey schüttelte den Kopf. „Keineswegs. Es steckt etwas. dahinter, was wir so schnell wie möglich erkunden sollten. Die Herreach drehen nicht grundlos von heute auf morgen durch. Ich nehme diese Angelegenheit sehr ernst. Und Sie scheinen der Einzige zu sein, dem es ebenso geht."
    „Ich bin allerdings leichter abkömmlich", meinte Alaska mit einem schwachen Lächeln. „Und ich lasse mich von meinem Vorhaben nicht abbringen."
    „Das beabsichtige ich nicht", versicherte Monkey. „Ich halte es für vorteilhaft, wenn wir beide zusammen reisen. Sie haben bereits eine gewisse Erfahrung mit den Herreach gesammelt und sind zudem Träger der Haut. Ihr Einverständnis vorausgesetzt, habe ich bereits eine Passage für uns beide buchen lassen."
    Alaska zögerte. „Ich arbeite gern allein."
    „Ebenso wie ich." Monkey nickte. „Wir sind beide notorische Einzelgänger. Dennoch werden wir nicht umhinkommen, in diesem Fall ein Team zu bilden. Das ist die effizienteste Lösung." Alaska verschloss seine Reisetasche und hob sie auf. Ohne ein weiteres Wort verließen die Unsterblichen das Hotelzimmer.
     
    3.
     
    Trokan Der Tod zog immer

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