2156 - Stimme des Propheten
Hochdruckspritze ein Kreislaufmittel. Kurz darauf kam der Herreach wieder zu sich. Es stellte sich heraus, dass er voller Schrecken ohnmächtig geworden war. Er hatte gesehen, wie sein Alptraum zur Wahrheit geworden war. Und dies hatte ihm geradezu das Nas-Organ zusammengedrückt, und er hatte keine Luft mehr bekommen. Jetzt fühlte er sich wieder einigermaßen fit und setzte seinen Weg fort. „Wie ist das möglich?", setzte Monkey seine unterbrochene Vermutung fort. „Wir stellen doch keinerlei messbare Aktivitäten fest!" Er rief über Funk einen der Wachtürme an. Die Mannschaften gaben ihm einen negativen Bescheid: Der Zeitbrunnen war nicht angemessen worden. Wenn es nicht Monkey gewesen wäre, der Zeuge dieses Ereignisses war, hätte man ihm keinen Glauben geschenkt. „Wir müssen ab sofort die Stadt ständig unter Beobachtung halten, mit allen zur Verfügung stehenden Geräten, aber ohne die Herreach durcheinander zu bringen", schlug Alaska Saedelaere vor. „Und dann, nach der Teilnahme an der Gebetsrunde, sollten wir uns umgehend mit Maurenzi Curtiz in Verbindung setzen. Presto Go muss die Möglichkeit erhalten, ihre Bitte direkt vorzutragen."
4.
Die Bitte 3. April 1312 NGZ Presto Go konnte sich tatsächlich dazu überwinden, per Space-Jet nach Terra geflogen zu werden. Einen Transmitterdurchgang lehnte sie allerdings ab. „Ich werde bald eine viel größere Reise mit einem Raumschiff unternehmen, daher sollte ich mich schnell an alles gewöhnen", meinte sie mit einem Anflug trockenen Humors. „In meinem Alter ist man nicht mehr so flexibel und muss sich gut vorbereiten." Auch Caljono Yai, ihre Tochter Latine Cur und Viorel Zagi reisten mit. Alle vier sagten übereinstimmend aus, dass sie sich bereits nach dem Verlassen des planetaren Orbits besser fühlten. Sie schienen wie erleichtert, als wäre eine große Last von ihnen genommen. Aus diesem Grund hatte Yai ihre Tochter mitgenommen: Um keinen Preis hätte sie das junge Mädchen allein auf der unsicheren Welt zurückgelassen.
Presto Go räumte zwar ein, dass sie eine leichte Unpässlichkeit fühlte, aber diese rührte wohl von dem Flug her. Ernsthafte Probleme gab es keine.
Die Space-Jet steuerte die Solare Residenz an, dort wurden die Herreach in die Medostation gebracht. Wissenschaftler untersuchten mit robotischer Hilfe alle vier. Es wurde ein leicht überhöhter Blutdruck diagnostiziert, dazu eine unruhige Herztätigkeit. Dies führten die Mediker auf die Aufregung der Herreach zurück. „Hat dir der Flug gefallen?", erkundigte sich Caljono Yai bei der. Obersten Künderin. „Man hat. wirklich eine unglaubliche Aussicht aus so einem kleinen Raumfahrzeug. Aber es war auch damals faszinierend, als wir das erste Mal..."
„Es ging. so", unterbrach Presto Go. „Ich hatte mehr damit zu tun, nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren. Es ist ... eine seltsame Sache, im Nichts herumzuschweben. Nicht unbedingt angenehm, und man muss auf die Technik vertrauen. Aber ich habe es überstanden, und ich werde auch den Rückflug überleben. Aber ich werde es mir gewiss nicht zur Gewohnheit machen."
„Ich bin froh, dass ich endlich einmal keinen Kopfdruck mehr spüre!", sagte Latine Cur fast euphorisch. „Am liebsten würde ich mich sofort hinlegen und schlafen, nur noch schlafen, bis ich nicht mehr kann.
Traumlos und ohne Furcht."
„Dazu wirst du Gelegenheit bekommen", sagte Monkey überraschend. „Wir möchten gern deine Hirnströme während des Schlafs messen und sie mit den bereits erarbeiteten Werten auf Trokan vergleichen. Bist du damit einverstanden?"„Wir sind alle damit einverstanden, wenn wir dafür einmal friedlich schlafen dürfen", antwortete Viorel Zagi anstelle seiner Tochter. „Doch zuerst wollen wir das Gespräch hinter uns bringen."
*
Der weißbärtige, stets korrekt in teures, dunkles Tuch gekleidete Erste Terraner begrüßte seine Gäste in einem freundlichen Raum, der speziell für ihre Bedürfnisse heruntertemperiert war; mit einer fantastischen Aussicht auf Terrania City. Damit die Herreach ihre Brillen ablegen konnten, war die Tönung der Fenster so eingestellt, dass die Helligkeit sie nicht blendete, und auch die Sauerstoffzufuhr hatte man reguliert.
Den Herreach wurde Zeit gegeben, sich zuerst umzusehen und auf die lebhafte Stadt hinabzuschauen. Es war ein gewaltiger Unterschied zu Moond.
In Terrania wimmelte das verschiedenartigste Leben - um es sehen zu können, mussten die Herreach den
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