2158 - Das blaue Schiff
Reptils, eines Verty ren.
Und ich dachte, ich sei der Einzige, der noch hier unten unterwegs ist, dachte er in Angst und Wut.
Der Schwarmbewohner drückte ihm die kräftigen Finger in die Kehle. Alaska rang nach Luft, aber mehr als ein klägliches Schnappen kam dabei nicht heraus.
Vor seinen Augen flimmerte es. Er wollte dem Vertyren zurufen, dass er ein Freund war, aber selbst das brachte er nicht mehr zustande. Er konzentrierte sich und gab alle Kraft in die Beine, die er anzog, soweit er konnte. Endlich brachte er die Füße unter den Leib des auf ihm liegenden Gegners und stieß ihn mit einer immensen Kraftanstrengung von sich.
Der Vertyre flog durch den halben Raum und verlor dabei seine Waffe.
Alaska holte tief Luft und richtete sich auf.
Auch sein Gegner stemmte sich in die Höhe, aber Alaska erreichte den Strahler als Erster. Schwankend stand er vor dem Vertyren und richtete den kurzen Lauf auf ihn. „Steh auf", sagte er. „Ich will dir nichts tun. Ich bin euer Freund."
„Das glaube ich nicht", sagte der Vertyre. „Du gehörst zu den Fremden aus der blauen Walze."
„Was?", fragte Alaska ungläubig. „Hast du sie denn nicht aussteigen sehen? Dann müsstest du wissen, dass sie völlig anders aussehen als ich. Wie ist übrigens dein Name?"
„Klanizz. Und du gehörst doch zu ihnen, meinetwegen zu einem Hilfs volk."
„Ich bin mit einem Partner und Ka fetchein hierher gekommen, eurem Obersten Mago", klärte Alaska ihn auf. „Und warum bist du dann nicht mit ihnen geflohen?", wollte der miss trauische Vertyre wissen. „Sie sind doch geflohen, oder?"
„Ich nehme es an. Warum bist du noch hier?,< Klanizz setzte sich vor ein' Kon trollpult. Sein Blick war in unbekannte Fernen gerichtet. „Es ist gleich, ob ich hier und jetzt sterbe oder in wenigen Tagen an einem anderen Ort. Denn wenn die Fremden so weitermachen, und das werden sie, erlischt der Schmiegschirm, und der Schwarm Kys Chamei bricht auseinander. Ich bin auf Eolix geboren, und ich will auf Eolix bestattet werden. Ich habe bereits Roboter entsprechend programmiert."
Alaska Saedelaere schüttelte heftig den Kopf. „In wenigen Stunden wird es kei nen Planeten Eolix mehr geben", sagte er. „Sieh auf die Bildschirme. Es gibt keine Oberfläche mehr, und die blauen Nebel, das Nichts, fressen sich immer tiefer in die Planetenkruste hinein. Bald werden sie uns hier erreicht haben."
„Gibst du mir meinen Strahler wie der?", fragte Klanizz. „Wenn du mir versprichst, nicht auf mich zu schießen ..."
„Ich werde nicht auf dich schießen", sagte der Vertyre. Alaska bemerkte die seltsame Beto nung des Satzes nicht. Er reichte dem Vertyren die Waffe. „Als Zeichen meines Vertrauens", sagte er und lächelte. Im nächsten Moment schrie er be reits auf. „Nein! Tu das nicht!" Doch es war bereits zu spät. Klanizz hatte die.
Waffe gegen seine Schläfe gerichtet und drückte ab. Er war auf der Stelle tot. „Du verdammter Narr!", rief Sae delaere in hilfloser Wut aus.
Aber hatte der Vertyre nicht konsequent gehandelt? Er hatte sein Leben um Minuten, vielleicht eine Stunde verkürzt. Der Tod war ihm sicher gewesen.
Allerdings, verwandelte er sich nicht in einen Obelisken. Also war der Vertyre kein Cyno gewesen, wie Alaska es für möglich gehalten hatte. Aber was machte das schon aus? Er war tot vielleicht das erste Opfer der Zwergandroiden.
Und sie waren noch nicht einmal dafür verantwortlich. Die Vertyren hätte mit den anderen fliehen können.
Und er selbst, Alaska? Was war mit ihm? Auch er hatte die Flucht abgelehnt, wenngleich aus anderen Gründen.
Monkey fehlte ihm geradezu. Der Terraner musste es sich selbst gegenüber zugeben.
Sosehr er die Art und Weise des Oxtorners verurteilte, an Dinge heranzugehen, so sehr musste er sich eingestehen, dass sie beide einander brauchten.
Vielleicht hätte Monkey jetzt einen Ausweg gesehen.
Alaska schüttelte die Lethargie ab. Er musste einen Weg nach oben finden, um zu sehen, wie weit die Auflösung des Planeten schon fortgeschritten war. Und vielleicht schützte ihn der Anzug der Vernichtung ja vor dem Nichts.
Mit einem letzten Blick auf den toten Vertyren machte sich der Terraner auf den Weg
9.
Alaska Saedelaere kam nicht weit. Der Terraner hatte keine Ahnung, wie der Antigravschacht umgepolt werden konnte. Jedenfalls fand er keine Schaltanlagen, die danach aussahen, die Umpolung bewirken zu können. Alaska musste hinaus auf die Gänge und nach Treppen oder Rampen suchen.
Der
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