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2158 - Das blaue Schiff

Titel: 2158 - Das blaue Schiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erst, als er einen offen stehenden Kontrollraum zu seiner Linken betrat und auf die aktivierten Bildschirme blickte. „Oh, mein Gott!", entfuhr es ihm. Die gesamte Oberfläche des Plane ten befand sich in Auflösung. Überall war blauer Dunst.
    Es kam zu Explosionen. Riesige Stichflammen schossen von den Industriekomplexen in den Himmel. Im Talkessel über den Kavernen stand nur noch die blaue Walze, kein Vertyren-Schiff mehr. Hatte Monkey es bis zu einem der gelandeten Raumer geschafft?
    Auf jeden Fall war die Auflösung noch nicht bis in die Unterwelt vorgedrungen. Alaska klammerte sich an die Hoffnung, dass das vorerst so blieb.
    Zwischen ihm und der Oberfläche lagen zahlreiche Stockwerke.
    Der Terraner verließ den Kontrollraum und lief weiter. Natürlich begegnete ihm jetzt kein Vertyre mehr.
    Er war höchstwahrscheinlich das letzte intelligente Wesen auf ganz Eolix.
    Aber es zog ihn tiefer, wie magnetisch. Er folgte weiter seinen Instinkten, bis ihm mit einem Schlag klar wurde, wo sein Ziel lag.
    Die Halle des Dieners der Materie! Jetzt erkannte Saedelaere, dass er sich das hätte denken können. Der Zyklop, vor allem aber der Anzug der Vernichtung! Der Gedanke daran hatte ihn nie wirklich losgelassen.
    Der Terraner wusste: Er musste diesen Anzug tragen. Er musste ihn besitzen. Wer sonst sollte das tun?
    Alaska erreichte mit traumwandlerischer Sicherheit die Halle, in dem die riesige Statue stand. Zu seiner grenzenlosen Erleichterung hing der Anzug immer noch über dem Arm des Standbilds. Er ging darauf zu und blieb vor ihm stehen.
    Der Anzug der Vernichtung hing unerreichbar hoch für ihn. Er überlegte verzweifelt, wie es ihm gelingen sollte, ihn von dort oben herunterzuholen.
    Dann kam ihm der rettende Einfall.
    Haut, dachte er. Löse dich von mir und hole den Anzug!
    Sein Symbiont gehorchte augenblicklich. Der Druck auf Saedelaeres Haut, den er sich nicht erklären konnte, ließ sofort nach.
    Die Haut verließ ihren Wirt und begann, an der Statue hinaufzukriechen. Alaska sah ihr nach. Er wusste, dass sie zu ihm zurückkehren musste, denn nur er konnte sie ernähren. Über alle Körperöffnungen entzog sie ihm Nahrung.
    Alaska fiel ein, dass er kaum noch über Nahrungskonzentrate verfügte. Bald war diese Quelle erloschen.
    Zehn Minuten lang konnte die Haut von ihm getrennt leben. Sie schaffte es in der Hälfte der Zeit. Als sie zurückkehrte und sich wieder um seinen Nacken legte, brachte sie Alaska den unendlich wertvollen Anzug der Vernichtung mit. „Aber der Anzug ist mir ... viel zu klein", sagte Saedelaere stockend.
    Das war nur der erste Eindruck. Als er versuchte, den Anzug anzulegen, stellte er fest, dass sich der „Stoff" des Anzugs der Vernichtung an seinen Körper wie angegossen schmiegte.
    Alaska Saedelaere spürte im ersten Augenblick gar nichts. Und doch war da etwas. Eine verborgene, geheimnisvolle Energie ...
    Es war das erste Mal seit mehr als 1300 Jahren, dass er wieder einen Anzug der Vernichtung trug. Den Anzug des Cynos Schmitt hatte er im Jahr 3581 an Callibso übergeben.
    Plötzlich brach die Decke auf. Unter heftigen Blitzen drang das blaue Gas in die Halle ein. Was sie erreichte, löste sich einfach auf. Das galt auch für die Kopf- und Brustteile des Dieners der Materie. Sie zerplatzten unter schauerlichen Lichteffekten.
    Alaska Saedelaere floh, geschützt durch den Anzug der Vernichtung. Die Haut hatte sich um seinen Hals zusammengezogen. Die Gänge um die Halle der Statue befanden sich ebenfalls in Auflösung.
    Saedelaere musste noch tiefer hinab, noch tiefer in die Kavernen. Und er wusste jetzt, dass ihm keine Flucht nach oben mehr blieb. Es war vorbei. Er war abgeschnitten vom übrigen Universum.
    Der Antigravschacht, den Saedelaere zusammen mit Monkey schon einmal benutzt hatte, trug ihn eine Reihe von Etagen nach unten. Als er ihn verließ, befand er sich in einem Schaltraum ähnlich dem, von wo aus Kafetchein mit seinen Cynos agiert hatte. Nur war dieser hier kleiner und jetzt natürlich verlassen.
    Das heißt es war Alaskas erster Eindruck. Denn plötzlich registrierte er aus den Augenwinkeln heraus eine Bewegung.
    Er warf sich instinktiv auf den Boden. Ein Energiestrahl fuhr über ihn hinweg und setzte eine Apparatur in Brand. Sofort erschienen Löschroboter.
    Saedelaere hörte einen spitzen Wutschrei. Dann stürzte sich ein Schatten auf ihn und versuchte, ihn am Hals zu packen.
    Alaska drehte sich um, so dass er auf dem Rücken lag. Er sah in das „Gesicht" eines

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