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2160 - Terror auf Luna

Titel: 2160 - Terror auf Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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getragen hatte.
    Er hörte auf zu kauen, als er erneut das Schwirren härte und dann ein seltsames Knistern. Es schien ganz aus der Nähe zu kommen und gleichzeitig unendlich weit entfernt zu sein.
    Nun war seine Neugier endgültig geweckt, und sie war größer als sein Unbehagen. „Da unten ist was", murmelte er, steckte den angebissenen Snack wieder ein, schulterte die Tasche und machte sich an die letzten 89 Leitersprossen.
    Es kam in diesem Teil der Mondanlagen hin und wieder zu Ausfällen, aber so ein Geräusch hatte er noch nie gehört.
    Er rümpfte die Nase. Und was riecht hier so komisch? Es war ein scharfer, aber auch irgendwie auf den Schleimhäuten prickelnder Geruch. Verwirrt schüttelte er den Kopf. Zehn Sprossen... zwanzig. Unter und über ihm undurchdringliche Dunkelheit. Das hohe Sirren wurde immer lauter, der Geruch immer stärker. Hoffentlich fliegt mir der Laden nicht um die Ohren! Würde mich nicht wundern, die Kollegen schwänzen doch, wo sie nur können!
    Sechzig ... siebzig ...
    Dann hatte er es geschafft. Sektor 1638 lag vor ihm. Er trat von der Sprosse und spürte erleichtert festen Boden unter den Füßen.
    Er kniff die Augen zusammen. Der Gang vor ihm wirkte, zumindest, soweit er hineinschauen konnte, irgendwie seltsam verzerrt. Die Rohre, die an den Wänden entlang verliefen, schienen keine scharfen Umrisse zu haben. „Brauch ich eine Brille?"
    Er rieb sich die Augen, doch nichts änderte sich. Seine Umgebung blieb weiterhin verschwommen, als hätte sich ein Schleier auf sie gelegt.
    Er tat einen zögernden Schritt, dann noch einen - und prallte gegen eine Wand.
    Eine Wand? Hier gab es keine, der Gang lag frei vor ihm. Aber irgendetwas stemmte sich gegen ihn. Verschwommen zwar, doch...
    Trotz aller Anstrengung kam er keinen Schritt weiter.
    Mit einem Mal war seine Neugier gar nicht mehr so groß. Und sein Unbehagen war gewichen und durch nackte Angst ersetzt worden.
    Dann hörte er wieder das hohe Schwirren, lauter als je zuvor. Es schwoll zu einer Frequenz an, die seine Ohren kaum noch ertragen konnten. Der gesamte Sektor schien zu vibrieren, und die Luft roch beißend nach ... Ozon? ... und schien zu brennen.
    Selscho wirbelte herum und kletterte so schnell wie noch nie zuvor in seinem Leben die Leiter wieder hinauf. Er nahm zwei, drei Sprossen auf einmal. Schon nach wenigen Sekunden war er völlig erschöpft, doch die Angst verlieh ihm neue Kräfte. Er ignorierte die quälenden, unerträglichen Schmerzen in seinen Muskeln und hastete weiter.
    Doch das Geräusch und der durchdringende Geruch ließen in ihrer Intensität nicht nach.
    Folgte das ... das Ding, was auch immer es war... ihm etwa den Schacht hinauf?
    Er hätte es nicht für möglich gehalten, doch es gelang ihm, noch schneller zu klettern.
    Das muss ich melden, ging es ihm durch den Kopf, darum sollen sich andere kümmern, ich bin Wartungstechniker, kein Held!
    Nein, dieser Zwischenfall fiel nicht in seinen Zuständigkeitsbereich, da war er sich sicher. Sollte sein Chef ihn doch in sein Büro zitieren und ihm, während er sich in seinem Sessel lümmelte, eine Standpauke halten. Keine zehn Chefs würden ihn noch einmal in diesen Wartungsschacht kriegen!
    Das schrille Geräusch drohte ihm das Gehirn zu sprengen. Dann spürte er etwas, einen Hauch an seiner Schulter, und ... er hatte die Luke des nächsten Ausgangs erreicht. Keuchend riss er sie auf und zwängte sich durch die Öffnung. Nur noch ein paar Meter bis zum Technikerterminal!
    Ein Klopfen schreckte ihn auf. Oh nein, nicht auch hier oben! Zitternd kroch er durch die Röhre. Undeutlich konnte er vor sich die Tür zur Außenwelt ausmachen. Ein greller Lichtschein blendete ihn, und er kniff die Augen zusammen. Er schrie auf. „Nein! Lasst mich! Was wollt ihr von mir?"
    „He, Friedin, was ist los?", hörte er eine wohl bekannte Stimme. „Du siehst wohl schon Gespenster? Mach mal eine Pause, dann geht's schon wieder.
    Du bist ja total außer Atem!"
    Es war die seines Kollegen Letam. Noch nie war er so froh gewesen, ihn zu sehen. „Was ... was ...?"
    „Ich hab Geräusche gehört, und da hab ich die Tür geöffnet, um nachzuschauen ..."
    „Da unten ist irgendwas, Letam, ich kann dir nicht sagen, was, aber es hielt mich fest, und dann brannte die Luft und stank fürchterlich. Es war so laut ..." Letam half ihm aus dem Schacht. Friedins Knie gaben nach, und er musste sich setzen. Die Erinnerung an das Kreischen ließ ihn erzittern. „Du bist ja fix und fertig! Hätte

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