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2166 - Durch den Zeitbrunnen

Titel: 2166 - Durch den Zeitbrunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Knorpelstränge? Er hatte schließlich seine Ortungsergebnisse als Beweis.
    In einer unwirklich verzerrten Geste hob der Mochichi beide Arme. „Ihr müsst euer Geheimnis nicht mit allen Mitteln vor mir verbergen", sagte er.
    Selbst die mechanische Stimme des Translators ließ den Hauch ungetrübter Zuversicht erkennen. „Darüber können wir später reden. Vorerst drängt die Zeit. Es wäre ein Wunder, hätte nur ich den aktiven Zeitbrunnen geortet. Sein Aufflackern wurde bestimmt auch an anderen Stellen des Planeten erkannt. Inzwischen ist schon viel Zeit verstrichen - es kann nicht mehr lange dauern, bis die Kattixu hier eintreffen."
    „Wer sind die Kattixu?"
    Wieder überhörte Chiffa Phi die Frage, die diesmal Saedelaere gestellt hatte. „Bis die Jäger eintreffen, müssen wir vorbereitet sein", fuhr er fort, „oder besser noch, wir sind spurlos verschwunden."
    „Es gibt also Probleme auf dieser Welt", folgerte Monkey. „Von was für Jägern sprichst du? Wie heißt dieser Planet? Über welche Angriffssysteme verfügen die Bewohner ...?"
    „Später", wehrte Chiffa Phi ab. „Bitte, Monkey, jetzt nicht."
    „Ich vertraue dir nicht", sagte der Oxtorner drohend. Das Knorpelgesicht schien zu zerfließen. „Dafür habe ich dir keinen Anlass gegeben - und wenn es doch so wäre, bedauere ich das zutiefst." Er stockte und wandte sich dem „Innenleben" des Sarkophags zu.
    Seine Bewegungen wurden hastiger, wirkten zumindest auf Saedelaere wie in einem ruckartig und mit unterschiedlicher Geschwindigkeit ablaufenden Film. Monkey mit seinen Kunstaugen mochte das völlig anders empfinden. „Später reden wir über alles", versprach der Mochichi. „Die Kattixu befinden sich auf dem Weg hierher."
    „Wie viele sind es? Wie sind sie bewaffnet?", wollte Monkey wissen. „Wenn wir uns in den Wald zurückziehen, können wir uns gut verteidigen."
    Chiffa Phi hielt plötzlich zwei schmale, transparente Bänder in der Hand. „Bitte legt das an!", sagte er. Monkeys Kunstaugen ließen keine Regung erkennen. Nur sein Gesichtsausdruck verriet, dass er den Kleinen durchdringend anstarrte. „Was ist das?"
    „Tarnkappen", erläuterte der Mochichi. „Ihr müsst sie um den Hals tragen, dann machen sie euch unsichtbar. Allerdings nicht im optischen Bereich.
    Die Tarnkappen verhindern lediglich, dass ihr in die Umfassende Obhut eingebunden werdet."
    „Nein", wehrte Monkey ab. „Bitte, beeilt euch!"
    Alaska Saedelaere nahm beide Bänder entgegen. „Was kann schon geschehen?", murmelte er und reichte eine der Tarnkappen an Monkey weiter. Er legte sich das eigene Halsband um. Mit einer Art Haftverschluss ließ es sich sehr leicht befestigten und ebenso schnell wieder öffnen.
    Alaska spürte kaum, dass er das Band um den Hals trug. Vor allem geschah nichts, was Monkeys Misstrauen gerechtfertigt hätte. Der Oxtorner hatte ihn aufmerksam beobachtet. Er wandte sich wieder an Chiffa Phi. „Was ist die Umfassende Obhut?" Der Kleine schien verwirrt. „Das wisst ihr nicht?
    Nein, ihr wollt mich auf die Probe stellen. Ihr habt selbst von Thoregon gesprochen. Dies hier ist Thoregon!"
    „Welches ...", begann Alaska. „Thoregon ist allgegenwärtig", sprudelte Chiffa Phi hervor. „Thoregon ist überall." Der Mochichi hielt den Kopf schief und schien zu lauschen. Eine typisch menschliche Geste.
    Ein heulendes Geräusch war zu vernehmen. Es steigerte sich rasch und schwoll zum noch fernen Stakkato an. Dutzende Flugechsen flatterten erschreckt auf. Kilometer entfernt fanden sie sich zusammen, eine wogende, dunkle Wolke. „Die Tiere haben Angst", vermutete Saedelaere. Monkey blickte den Terraner an. Er hatte völlig vergessen, dass die Plastikmaske keine Regung mehr in Saedelaeres Gesicht erkennen ließ. „Der Hügel... die verbrannten. Bäume ...", stellte er fest. „Das war kein Blitzschlag. Den geradlinigen Verlauf des verkohlten Streifens hat eine schwere Thermowaffe hinterlassen. Vielleicht diese Kattixu." Ein zweiter dunkler Fleck erschien neben den kreisenden Echsen. Vorerst noch weiter entfernt.
    Dieser Fleck wurde größer und teilte sich in eine Vielzahl kleiner Punkte. „Eine Gleiterkolonne." Monkey hatte seine Augen auf Tele-Modus umgeschaltet. „Es sind keilförmige Maschinen." Über den bizarren Wipfeln rasten die Gleiter heran. Sie verzögerten bereits. Unschwer zu erkennen, dass ihr Ziel in der Nähe lag. Ohne vom Kurs abzuweichen, stießen sie durch den Schwarm der Flugechsen hindurch. Alaska zuckte zusammen, als etliche

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