Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2169 - Das Lichtvolk

Titel: 2169 - Das Lichtvolk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Sivquox wurden ausgedehnter, Ich genoss sie sehr.
    Ehrlich gesagt war wohl auch ein wenig Eitelkeit dabei. Es tat einfach gut zu spüren, dass mir Respekt entgegengebracht wurde. Mein Vater begleitete mich nur selten.
    „Ich kann ja kaum mehr mit dir Schritt halten", scherzte er. In Wirklichkeit spürten wir beide, dass ich mich langsam von ihm zu lösen begann. Die Ausflüge zeigten das sehr deutlich: Während er am liebsten immer die gleichen Orte aufsuchte, wollte ich ständig Neues kennen lernen. Und das überforderte ihn merklich. Ach, mein liebes Väterchen! Ich habe ihm viel zu selten gesagt, wie gern ich ihn hatte, wie sehr ich ihn bewunderte, wie dankbar ich ihm für seine unendliche Geduld und Umsicht war. Und jetzt ist das leider nicht mehr möglich. Aber ich greife vor.
    Eines Burds landete eine Fliegende Mission der Anbarthi in Sivquox. Nicht auf dem kleinen Raumhafen von Siv'Kaga, sondern auf einem der zahlreichen an der Peripherie der Megalopolis gelegenen, viele Bhinon durchmessenden Flugfelder. Ich bekam das deshalb mit, weil die Info-Säulen burdlang voll davon waren. Über Sivquox verstreut gab es Hunderttausende dieser öffentlichen Informationsstellen. Ich hatte es mir zur Angewohnheit gemacht, bei jedem Ausflug mehrere von ihnen aufzusuchen, weil sie sowohl über Dinge von planetarer Bedeutung als auch über ganz regionale, oft nur wenige Häuserblocks betreffende Vorkommnisse berichteten: Innerhalb der Kuppeln erfuhr ich ja kaum etwas über die Außenwelt. Und mein Kaleido-Kristall hatte leider den Geist aufgegeben.
    Natürlich pilgerten Enguarti und ich bei nächster Gelegenheit zum Spielzeugladen.
    Doch die Pombaren hatten keine derartigen Projektoren mehr vorrätig. „Das war eine einmalige Aktion", sagten sie bedauernd. Der Vater kaufte mir stattdessen ein kleines Werkzeugset. Es war dem multifunktionalen Ingenieurswerkzeug nachgebildet, das jede Vaia'Kataan ständig bei sich trug. Aber natürlich nicht annähernd so leistungsfähig. Kinderkram halt. Es gelang mir, Enguarti vorzuspielen, dass ich mich riesig darüber freute. Er meinte es ja gut.
    Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, die Fliegende Mission. Selbst auf den kleinen Holos der Info-Säulen sah das Raumfahrzeug imposant aus. Seine Form war so gewählt, dass es aus verschiedenen Blickwinkeln jeweils einem der Buchstaben ähnelte, die den Namen VAIA bilden. Über alles maß das Schiff fast ein Bhinon.
    Bald danach tauchten die Anbarthischen Prediger im Straßenbild der Metropole auf.
    Die Prediger waren sehr seltsame Wesen. Ähnlich wie die Prymbos - mit denen sie sonst allerdings kaum etwas gemein hatten - konnten sie ihre Körperform verändern.
    Jedoch nicht spontan, wie das bei so genannten Gestaltwandlern der Fall war.
    Sondern nur sukzessive, über einen längeren Zeitraum hinweg. Während sich bei den grobschlächtigen, meist an ausgebeulte Säcke erinnernden Artgenossen von Tschlonk und Krezzl große Gewebeklumpen nach und nach verschoben, bis sie die für ihre jeweils aktuelle Tätigkeit optimale Form erreicht hatten, bestanden die Anbarthi aus viel mehr und viel kleineren Elementen.
    Diese waren pastellfarben, nur etwa ein Kubik-Xynon groß und von zahlreichen mit dem freien Auge gerade noch erkennbaren Noppen besetzt. Ihre Neukonfiguration dauerte, je nach dem Unterschied zur vorigen Gesamtgestalt, zwischen einigen Adrin und mehreren Burdrin. „Wie geht das?", fragte ich mich. „Sieht mir sehr nach biologischdynamischen Robotern aus", antwortete Zargele Zowel. Äh... ja, du hast richtig gehört. Die ältere Tochter der Baszmarin schloss sich mir in letzter Zeit gelegentlich an. Ich war mir eh nicht sicher, ob ich das wirklich wollte. Ich hatte einmal unbedacht etwas von meinen Touren nach Sivquox erzählt. Da war sie hellhörig geworden, und seither klebte sie mir am Geflecht.
    Manchmal ist es ganz angenehm, Gesellschaft zu haben. Jemanden zum Reden.
    Geteilte Freude gibt doppelte Freude, sprach Ijotha. Und Zargele war eine nicht unwitzige Person. Ihre Meldungen kamen oft reichlich schnippisch daher, aber es steckte etwas dahinter. „Roboter aus lebender Materie? Eine Art von Biochips?", fragte ich nach. „Warum nicht? Die Flexibilität der Anbarthi ist jedenfalls erstaunlich." Womit sie nicht übertrieb. Die Körperformen der Prediger, die wir gerade am Vorplatz eines Einkaufszentrums dabei beobachteten, wie sie eine Bühne für ihre Aufführung herrichteten, entsprachen so wie ihr Schiff den Buchstaben, aus denen

Weitere Kostenlose Bücher