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2172 - Projekt Finsternis

Titel: 2172 - Projekt Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Aufstieg der Inquisition der Vernunft zur beherrschenden Macht Tradoms."
    Die Mascantin nickte mir zu, dass ich fortfahren sollte. „Denn die Beharrungskräfte der Zeit werden dafür sorgen, dass die Geschichte trotz unseres Gespräches ihren Lauf nimmt", vollendete ich. Anguela stieß ein trockenes Geräusch aus. Er lachte. Über seine bläuliche Haut an der Mundpartie huschten violette Flecken. „Dann verstehe ich den Sinn eurer Anwesenheit überhaupt nicht, verehrte Gäste."
    „Der Sinn liegt darin", sagte ich langsam, „dass wir überhaupt hier sind. Dass es uns in die Vergangenheit verschlagen hat. Genau zu diesem Zeitpunkt, da der Untergang bereits beginnt. Wir können nicht verhindern, was von jetzt an bis zu unserem Verschwinden in der Zukunft geschieht. Aber auf das, was danach passiert, haben wir Einfluss. Wir können jetzt die Vorbereitungen dafür treffen, dass wir in unserer Gegenwart den entscheidenden Schlag gegen die Inquisition der Vernunft führen. Denn sonst werden sie siegen, und ein weiteres Thoregon wird untergehen. Sechs Galaxien."
    Anguela legte einen spitzen Finger an die Stirn. „Verstehe ich es recht, Freunde? Ihr verkündet mir den unaufhaltsamen Untergang meines Reiches und wollt mich im selben Atemzug um Hilfe bitten, damit ihr in einhundertsechzigtausend Jahren den Krieg gewinnt?" Die Mascantin nickte. „So ist es. Es geht ... um die Völkergemeinschaft der Zukunft. Wir bitten dich, uns dabei zu helfen, einen Weg zur Beendigung des Krieges zu finden, jetzt die Weichen für unseren Sieg in der Zukunft zu stellen."
    „Gegen eine ominöse Bedrohung, die ich noch nicht einmal sehe? Ihr verlangt sehr viel." Anguela klopfte mit seinem Stock auf den Boden. „Warum sollte ich das tun? Mein Volk würde das euren Berichten nach nicht mehr retten. Was kümmert mich da die Zukunft, noch dazu so weit entfernt?"
    „Es ... ist eine Frage der Verantwortung", versetzte ich. „Wir sind keine einfachen Leute, du und ich. Wir tragen die Verantwortung für ganze Galaxien, mit billiardenfachem Leben. Es kann und wird uns niemals gleichgültig sein, was geschieht, selbst wenn wir das nicht mehr erleben dürfen."
    „Du meinst, eine Frage der Gerechtigkeit?"
    „Des Friedens. Des Glücks. Thatrix wird untergehen, aber der Grundgedanke, die Philosophie kann und muss erhalten bleiben.
    Vielleicht erwächst aus den Trümmern dereinst ein neues Reich der Güte. Auch Thatrix wurde einst aus Trümmern erbaut. Das ist nun mal der Lauf der Geschichte. Veränderung bestimmt unser Leben. Wenn Thatrix untergeht, ist es nicht das Ende für alles. Es ist eine Katastrophe. Aber wenn wir nichts tun, werden in unserer Zeit andere blühende Zivilisationen untergehen, die ebenso ein Anrecht auf Überleben haben. Für sie können wir noch etwas tun."
    Der Verkünder erhob sich. Eine .zeit lang wanderte er schweigend auf und ab. „Du verstehst es geschickt, mein moralisches Empfinden anzusprechen, Perry Rhodan", sagte er dann. „Ich will nicht sagen, moralischen Druck auszuüben, das wäre undiplomatisch. Doch darauf läuft es im Grunde hinaus, nicht wahr?" Er richtete seine unverhüllten, eisglühenden Augen auf mich. Trotz meiner Mentalstabilisierung konnte mich dieses Wesen mit seinen einzigartigen Para-Kräften abtasten, durchleuchten. „So verschieden sind wir gar nicht", sagte er. „Ich spüre sehr viel Vertrautes bei dir, was unsere Kommunikation erleichtert. Und es ist wohl wahr, dass ich eine sehr große Verantwortung trage, doch sie kann nicht alles entscheidend sein. Unsere Politik wird nicht allein von mir bestimmt, sondern findet hauptsächlich in der Sphärenstadt der Diplomaten statt, in der Zusammenarbeit der Minister, Sektor-Regierungen, Volksgruppen, Interessenvertretungen und planetaren Regierungen. Ich als Dhasaren und Eifage Agehr als Unao-Dhasaren sind im Grunde genommen nur die ausführenden Organe. Bei uns laufen alle Fäden zusammen, und wir bemühen uns, gerechte Entscheidungen zu treffen und für das Wohl aller zu sorgen. Und es läuft nicht schlecht, das hast du sicher schon selbst feststellen können. Sag mir doch, woher die Gefahr kommt! Eine außergalaktische Macht? Kosmokraten? Was ist es, das ein ganzes Thoregon auslöscht?"
    „Es ist viel schlimmer", sagte Ascari da Vivo leise. „Nach allem, was wir bis jetzt herausgefunden haben, erwächst euer Feind aus euren eigenen Reihen.
    Innerhalb der Thatrix, ja wahrscheinlich sogar in Tradom selbst, denn es nennt sich in unserer Gegenwart

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