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2172 - Projekt Finsternis

Titel: 2172 - Projekt Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht daran, dass es irgendeine Macht in Tradom gibt, die eine Superintelligenz so auslöschen kann, dass man sich nicht einmal mehr an ihren Namen erinnert. In meiner Zukunft werden alle wissen, wer VAIA ist, und VAIA wird noch existieren, wenn Anguela nur ein Staubschatten in der Calditischen Sphäre ist."
    Wir schwiegen erst mal. Auch Ascari wirkte völlig ratlos. Natürlich hatten wir es uns nicht einfach vorgestellt, und ich hatte mir eine Menge Argumente zurechtgelegt. Aber was nützten sie? Ich konnte nur wiederholen, was wir erlebt hatten und was wir wussten. Es gab keine Möglichkeit, Anguela wirklich zu überzeugen. Der Verkünder glaubte uns nicht, weil es völlig seiner Denkweise widersprach. Er hatte es sogar geschafft, mich zu verunsichern. War sein Denkansatz so falsch? Ich wusste doch, dass es andere Universen gab. Und ich hatte selbst Zeitreisen erlebt, bei denen es ganz verschiedene Entwicklungsmöglichkeiten gegeben hatte. Zumindest waren wir uns in einer Sache einig: An der Zeit sollte nicht manipuliert werden.
    Anstatt Rintacha Sahins Erfindung zu vernichten, hatte der Ingenieur lediglich ein Verbot erhalten. Das war der erste Fehler gewesen. Die Eltanen erbten seine Erfindung und machten das möglich, was der Vaianische Ingenieur sich erträumte. Und wir ... Terraner und Arkoniden waren auf einmal mittendrin.
    Was war, wenn wir selbst die Auslöser der Katastrophe waren? Der entscheidende Katalysator, der zündende Funke?
    Hör auf damit, du machst dich verrückt! Konzentriere dich auf Anguela. Überzeuge ihn, dass er uns helfen muss. Selbst wenn er uns nicht glaubt sage ihm, dass es nicht sein Schade ist, wenn er mit uns nach einer Lösung sucht. Dass es keine weitreichenden Konsequenzen für ihn hat, wenn er uns unterstützt, auch, wenn das böse Ironie ist. Mag er uns für Spinner halten; solange er überzeugt werden kann, dass sein Handeln ungefährlich für Thatrix ist, wird er sich am Ende doch noch überreden lassen. Er scheint zumindest hilfsbereit und aufgeschlossen zu sein und auf eine gewisse Weise selbstlos. Und das ist doch alles, was wir brauchen. Für ihn und sein Volk können wir ohnehin nichts mehr tun. Das ist jetzt bittere Ironie.
    Ich vertrieb die deprimierenden Gedanken und wandte mich an Anguela: „Du sagtest, der Begriff >Inquisition der Vernunft< sei dir bekannt. Versuche dich zu erinnern ..." Der Leuchter nickte. „Ja. Ich denke, es ist das Beste, ich erzähle einige Dinge aus meinem Leben. Später werde ich dir sicher alles genauer erzählen können. Möglicherweise stoße ich von allein auf die verschüttete Erinnerung. Und ihr erfahrt zumindest einiges über die Thatrixdruum - und werdet begreifen, dass ihr keine wirkliche Gefahr drohen könne" Der Verkünder lehnte sich zurück und begann zu berichten: „Als mich der Hebamm in ihre Arme legte, brach meine Mutter in lautes Schluchzen aus..."
    Anguelas Bericht dauerte lange, aber Rhodan und Ascari lauschten gebannt. Der Guyar wurde durch ein akustisches Signal unterbrochen. Ein Holo baute sich auf. „Ah, hier kommt Eifages Information." Der Verkünder blickte auf die Projektion. „Seht ihr? Es ist, wie ich es euch beschrieben habe. Die Inquisition der Vernunft existiert, aber sie ist nur eine Geheimloge. Das ist nicht weiter dramatisch, denn es gibt viele solcher Organisationen. Kein Wunder bei einem Vielvölkerstaat wie diesem. In dieser Loge haben sich wohl die wichtigsten Emotio-Händler aus dem Volk der Tonkihn organisiert."
    Er schaute uns an. „Ich habe euch ja eben erzählt, wer die Emotio-Händler sind. Ihr wisst, wer die Emotio-Händler sind?"
    „Sie verfügen wohl über besondere suggestive und empathische Gaben, die einen posthypnotischen Block bei ihren, zahlenden Kunden anlegen können", antwortete ich. „Ja, wenn jemand beispielsweise von übermächtiger Trauer beseelt wird und am Leben verzweifelt, kann ihm auf diese Weise geholfen werden. Es ist erstaunlich, dass sie ihre Geheimloge unter diesem Titel führen."
    „Warum haben sie die Geheimloge gegründet?"
    „Das ist nicht bekannt. Wir wissen nicht sehr viel über dieses Volk außer seiner unabdingbaren Treue zum Reich der Güte."
    „Du solltest dich davon überzeugen, ob das noch der Fall ist", warf ich ein. „Genau hier ist dein Ansatzpunkt."
    „Aber ...", setzte Anguela an, doch wir wurden unterbrochen.
     
    8.
     
    „VAIA, gib mir meine Legionen wieder!"
    710. Burd 5537 Tha, 97. Adrin, 12. Ofrin.
    19. März 155.081 v. Chr.
     
    Eifage

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