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2176 - Thoregons Kinder

Titel: 2176 - Thoregons Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erlitten, deren Heilungsprozess der in die linke Schulter eingepflanzte Zellaktivator bereits beschleunigte. Die einzige größere Verletzung, wenn man es so nennen wollte, trug er mitten im eigenen Gesicht - aber das war ja vorher schon so gewesen.
    Als ob die vergangenen Jahrhunderte ausgelöscht wären, trug Alaska Saedelaere nun wieder wie früher - seit jenem Transmitterunfall im 35. Jahrhundert altterranischer Zeitrechnung - etwas Fragmentartiges in seinem Gesicht, dessen Anblick jeden anderen außer ihm in den Wahnsinn trieb. Der Terraner war gezwungen, eine Maske zu tragen. Er konnte die zwiespältigen Gefühle nicht in Worte fassen, die er empfand.
    Sehr vertraut, aber auch sehr erschreckend. Es war besser, nicht zu viel darüber nachzudenken. Der hagere Terraner machte es sich auf einer Antigravliege bequem und wiederholte noch einmal für sich, was seit ihrem Start mit dem Passagierschiff geschehen war...
     
    2.
     
    Rückblende: Roch Kempsy Niemand fragte die beiden Männer nach Ausweisen, nach ihrer Herkunft oder dem Grund ihrer Reise. Ebenso wenig wurde Geld für die Passage auf dem Schiff verlangt. Solange es Platz gab, wurde man aufgenommen. Dieses Verhalten verwunderte Alaska Saedelaere und Monkey inzwischen nicht mehr. In diesem Ersten Thoregon konnte man sich anscheinend überall frei bewegen, es gab praktisch keine Grenzen - außer den räumlichen. Alle Wesen bezeichneten sich als „Kinder Th6regons", was so viel bedeutete wie: eine einzige große, glückliche Familie.
    Kost und Logis gab es offensichtlich überall gratis. Es war zwar erwünscht, dass man als Gegenleistung seine Arbeitskraft dafür gab. Aber es wurde nicht kontrolliert, ob man das auch wirklich tat. Schließlich richteten sich die meisten Bewohner des Ersten Thoregons nach der Philosophie, dass sie lebten, um arbeiten zu dürfen, um dem großen Ganzen zu dienen. Sie taten es gern, dienten voller Freude, es war wie eine heilige Verpflichtung.
    Und wofür? Für Thoregon natürlich, den Einzigen und Wahren, den Sonnengott, der allgegenwärtig war und in allem wohnte.. Nächste Frage: Und was genau stellten diese Dienste dar? Für die beiden Männer sah alles noch reichlich verschwommen aus. Immerhin hatten die beiden Aktivatorträger etwas von Bedeutung herausgefunden: Unter anderem wurden in diesem Bereich des Kosmos die Mega- Dome konstruiert. Oder zumindest montiert. Aber was noch? Für die diensteifrigen Kinder Thoregons war das nicht weiter interessant, denn sie wuchsen damit auf. Sie kannten nur den Teil der Arbeit, den sie verrichteten, Was darüber hinausging, war nicht ihre Sache. Sie kannten nicht einmal den Zweck der Mega-Dome, mit Ausnahme der Mochichi vielleicht, die sie letztlich zusammenbauten.
    Es wirkte alles gut organisiert und perfekt in diesem Staat - oder was immer dieses straff organisierte Gebilde auch sein mochte. Ein Rädchen fügte sich nahtlos in das andere, stets gut geölt, ohne sich zu verhaken. Auf die Idee, darüber hinaus zu denken, ein paar Zahnräder weiter und höher, kam keines der Wesen, mit denen Alaska und Monkey bisher zu tun gehabt hatten. Fast keines. Hundertprozentiges Glück, absolute Zufriedenheit gab es wohl nirgends, nicht einmal in diesem abgeschlossenen „Raum". Vielleicht widersprach das den elementarsten Naturgesetzen, vor allem der Evolution. Es musste immer jemand aus der Herde ausbrechen, im Ameisenhaufen herumstochern und nach den Sternen greifen. Sonst ging es vielleicht irgendwann nicht mehr weiter, kam es zur Stagnation.
    Chiffa Phi und Ghem Jhegar, die beiden Mochichi, waren auf jeden Fall anders gewesen. Sie hatten als Erstes die Unsterblichen mit einer Art „Tarnkappe" versorgt, jenen mit Klettverschlüssen versehenen Halsbändern, die Schutz vor der „Umfassenden Obhut" boten. Die Elemente der „Umfassenden Obhut" stellten - welche Überraschung! die Helioten dar. Sie nahmen offensichtlich die höchste Position in diesem fleißigen Ameisenhaufen ein.
    Zur zusätzlichen Überraschung - und das hatten die beiden Reisenden inzwischen festgestellt - waren nicht alle von ihnen so durch und durch rein, hell und gut wie einst die Besucher auf Terra, die Verkünder Thoregons und ihrer Agenda. Manche Helioten besaßen eine so aggressive, abstoßende Ausstrahlung, dass die beiden Menschen bei der ersten, im Schutz der Tarnkappen gewagten Begegnung umgehend übereingekommen waren, sich den Helioten vorerst nicht zu erkennen zu geben und weiterhin die Halsbänder zu

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