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2177 - Das Zirkular

Titel: 2177 - Das Zirkular Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Das sehen wir auch so", stimmte Elle zu. „Die Helioten haben vor, auf irgendeine Weise die Natur des Kosmos zu beeinflussen. Weder Kosmokraten noch Chaotarchen werden das hinnehmen. Ihre Reaktionszeit mag für gewöhnlich Äonen umfassen, aber in diesem Fall dürften sie umgehend reagieren. Wenn sie nicht ohnehin bereits Kenntnis von diesem Projekt erlangt haben und den Gegenschlag vorbereiten, denn die Helioten arbeiten schon sehr lange an ihm."„Die Hohen Mächte werden es beenden", sagte der Oxtorner in gewohnt unbeteiligtem Tonfall, als handelte es sich um nicht mehr als eine sachliche, nüchterne Feststellung.
    Nicht einmal jetzt, angesichts dieser Bedrohung von unfassbarer Tragweite, die die Grundfesten des Kosmos erschütterte, schien er zu einer Regung fähig. Ganz anders Alaska Saedelaere. Als er erneut sprach, vibrierte seine Stimme. „Und mit der Zerstörung des Objekts Armaire wird auch das Leben aller Kinder Thoregons ausgelöscht." Kurz dachte er an die Aussage der Androiden im Raumschiff LEUCHTKRAFT. Sie hatten davon gesprochen, dass das Leben überhand nehme.
    Die Kosmokraten seien aktiv geworden. Vielleicht passten all diese Informationen irgendwie zusammen? „Und deswegen haben wir das Zirkular gegründet", fuhr Elle fort. „Wir werden diese Katastrophe verhindern." Sie sagte nicht: Wir wollen oder wir versuchen. Jeder, der nun dieses Wissen besaß, musste sich darüber im Klaren sein, dass es kein Versagen geben durfte, es gab nur dieses eine Mal, keinen zweiten Versuch. Gleichzeitig legte Elle Ghill ihre ganze Zuversicht und Hoffnung in diesen Satz. Hätte sie nicht so empfunden, wären nicht alle Angehörigen des Zirkulars mit dem ganzem Glauben bei dieser Sache gewesen, ihre geheime Arbeit und Planung hätte keinen Sinn besessen, sie hätten sich nicht der ständigen Gefahr aussetzen müssen, entdeckt und eliminiert zu werden. Sie hätten einfach ihr Leben genießen und auf den Untergang warten können. Wo wäre das besser möglich gewesen als in diesem Paradies?
    Die Mitglieder des Zirkulars durften nicht zweifeln. „Wir müssen vereint gegen die Helioten vorgehen und ihre Macht ein für alle Mal brechen", schloss Elle. „Ein sehr kühnes Unterfangen", sagte Alaska respektvoll. Ihn erstaunte, was für ein weitreichendes Denken die Mochichi antrieb! Selbstständiges Denken und Individualität wurden im Ersten Thoregon unterdrückt. Seine Bewohner wurden derart mit „Glück" und der Geborgenheit, die mit der Zugehörigkeit einer großen Familie einherging, überhäuft, dass ihnen die Fähigkeit zum eigenständigen Denken abhanden gekommen war. Und das nur, weil sie alle für diesen einen Zweck, das Objekt Armaire zu errichten, benutzt wurden.
    Es war bewundernswert, was die Mochichi unter diesen widrigen Umständen bereits zustande gebracht hatten. Aber konnten sie den Helioten noch lange trotzen? Als hätte sie seine Gedanken gelesen, sprach Elle Ghill weiter: „Unser Problem ist, dass wir selbst nach jahrtausendelanger Forschung keine Kenntnis über die Beschaffenheit des Objektes der Gefahr besitzen. Somit fehlen uns die nötigen Informationen, um aktiv zu werden. Wir wissen nicht, wie und wo wir agieren sollen. Doch unsere Generation kann nicht länger warten, sie muss handeln. Aus diesem Grund bin ich auch der festen Überzeugung, dass ihr beide, Alaska und Monkey, nicht zufällig hierher gelangt sein könnt. Es muss ein höherer Zweck dahinter stecken. Denn seit etwa dreißig Jahren treten die irregulären Zeitbrunnen verstärkt auf. Wir sind sicher, dass sie in direktem Zusammenhang mit Objekt Armaire stehen."
    „Habt ihr eine wenigstens vage Vermutung, welcher das sein könnte?", erkundigte sich Alaska.
    Die Mochichi drehte die erhobene Hand; eine verneinende Geste, die Alaska bei seinem Aufenthalt in Ligohu kennen gelernt hatte. „Nein. Aber es ist zu einer zweiten Veränderung gekommen: Gleichzeitig mit dem Auftreten dieser Phänomene hat sich die Präsenz der Helioten überall deutlich erkennbar reduziert. Sie treten jetzt nur noch an besonders neuralgischen Punkten des Sternhaufens auf."
    „Sie fürchten das irreguläre Auftreten der Zeitbrunnen", vermutete Monkey. „Zu diesem Schluss sind wir auch gekommen", stimmte die Mochichi zu und klappte den horizontalen Knorpelwulst deutlich sichtbar auf und zu. „Die Kattixu wurden seit Erscheinen des ersten Zeitbrunnens beauftragt, eventuelle Eindringlinge sofort zu eliminieren. Und natürlich Angehörige des Zirkulars,

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