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2177 - Das Zirkular

Titel: 2177 - Das Zirkular Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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grundlegenden Bedürfnisse war gesorgt, und das ohne dass vom Einzelnen eine Gegenleistung erwartet wurde. Hinter der Fassade des schönen Scheins musste etwas abgrundtief Schreckliches stecken, das die Mochichi und einige erkannt hatten und das sie in die Rebellion trieb.
    Zweimal hatte Alaska dieses Bedrohliche schon am eigenen Leib verspürt: bei der ersten Begegnung mit den Helioten hier im Ersten Thoregon und das zweite Mal in Ligohu, als er versucht hatte, ins Innere des holografisch abgebildeten Zentrums des Sternhaufens zu blicken, und von der grausamen Kälte des finsteren Bösen darin abgestoßen wurde. Und wie verzweifelt mussten die Mitglieder des Zirkulars erst sein, wenn sie ihre ganze Hoffnung auf Hilfe von außen setzten - und unbekannte Eindringlinge automatisch als. Abgesandte der Kosmokraten titulierten, in der naiven Zuversicht, ihre Probleme seien endlich gelöst... „Ihr habt euch einen exponierten Ort für euren Geheimsitz ausgesucht", stellte Alaska fest und deutete um sich. „Ich gehe doch recht in der Annahme, dass dies hier Aldarimme ist, die legendäre Stadt der ebenso legendären Algorrian, eines längst ausgestorbenen Volkes?" Der Terraner wies auf das „Sofa", auf dem er kauerte. „Hier ist alles für Wesen, die sich auf vier Beinen fortbewegen, konstruiert.
    Vierbeiner können sich auf diesem Polster bequem ausstrecken und auf der Seitenlehne ihren Oberkörper und die Arme abstützen. Die Tische sind niedrig, aber viel zu groß für kleine Geschöpfe wie euch, ebenso die Hauseingänge - die Algorrian mussten ein wenig den Kopf einziehen, aber das war wohl Absicht. Die Zimmerdecken wiederum sind ziemlich hoch, hoch genug für die Algorrian, um aufrecht zu stehen. Es gibt keine Leitern, um in die Eingänge oder oberen Gebäude zu gelangen, weil vierbeinige Wesen wie die Algorrian sie unmöglich hätten ersteigen können. Stattdessen bauten sie Rampen und Stege."
    „Gut beobachtet", lobte die Mochichi und wölbte die Stirnwülste leicht vor. „Aber dieses Versteck hat sich bisher als hervorragend erwiesen. Seit Gedenken gilt Aldarimme als Verbotene Stadt, die man nicht betreten darf. Es gab hier zwar Wachanlagen, aber es war uns ein Leichtes, sie in unserem Sinne umzuprogrammieren. Unser Lager haben wir im Inneren des Berges aufgeschlagen. Kommt, wir zeigen es euch." Elle wandte sich an einen Artgenossen: „Berufe die Versammlung im großen Saal ein. Es gibt viel zu besprechen. Und beseitigt hier alle Spuren, wenn wir weg sind."
    Elle Ghill führte die beiden Aktivatorträger aus dem Gebäude und stieg einige Steintreppen nach oben. „Vorsicht, sie sind in keinem guten Zustand", warnte die Mochichi ihre Besucher. Am Ende der Treppe ragte ein schmales Gebäude aus dem Fels hervor. Es wirkte, als hätte es jemand an das Gestein angeklebt. Es sah von außen wie jedes andere Wohnhaus aus, stellte sich aber als der Eingang in ein weit verzweigtes Höhlensystem heraus. Der Gang führte dreißig Meter tief in den Berg hinein.
    Nach wenigen Metern war es stockdunkel und frostig kalt. Alaska benutzte erneut sein Armbandgerät als Scheinwerfer, um sich zurechtzufinden. Der Boden unter ihren Füßen war zentimeterdick mit Staub bedeckt. Als Alaska den Lichtkegel zur Decke hoch schwenkte, flatterten kleine Tiere erschreckt auf und suchten mit zirpenden Lauten das Weite. „Wo finden diese Tiere ihr Futter?", überlegte der Mann mit der Maske laut. „Tief im Berg", antwortete Elle von vorn. „Es gibt hier mehrere unterirdische Flussläufe, in denen Tiere leben. An ruhigen Stellen wachsen auch Algen." Alaska versuchte, sich den Weg einzuprägen; Monkey zeichnete ihn wahrscheinlich mit seinen Kameraaugen auf. Nach einer Viertelstunde erreichten sie eine große Höhle, die an einen Vortragsraum erinnerte - mit vielen Sitzreihen, Rednerpult, aber auch Konferenztischen. Der Raum war nicht geheizt. Alaskas Armbandgerät maß nur noch sieben Grad Celsius. Die Wände waren feucht und glitzerten stellenweise. Nur wenige Lampen waren an den Wänden angebracht, so dass ein eher diffuses Licht herrschte. Es war ein ungemütlicher Ort. „In den angrenzenden Kammern haben wir unsere Technik untergebracht", erläuterte Elle Ghill. „Die besondere Gesteinszusammensetzung des Berges macht eine Ortung nahezu unmöglich. Hier können wir in Ruhe forschen und arbeiten und unsere Treffen abhalten."
    „Bisher seid ihr noch nicht sehr aktiv in Erscheinung getreten, oder?", erkundigte sich Alaska. „Nein, so

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