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2177 - Das Zirkular

Titel: 2177 - Das Zirkular Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ist, der immer wieder die Kattixu auf eure Spur bringt."
    Nach einer Weile meldete sich Monkey wieder zu Wort: „Hier in dieser Stadt gibt es neben den Mochichi noch weitere Intelligenzen. Ich bekam sogar den Eindruck von zwei Wesen. Sie schlafen hier irgendwo."
    „Das ist völlig ausgeschlossen", widersprach Elle. „Hier gibt es niemanden mehr außer uns, schon seit Jahrhunderten oder Jahrtausenden, so genau weiß das keiner mehr. Ihr habt doch selbst den Zustand dieser Stadt gesehen! Wovon sollten diese Wesen, von denen du redest, leben? Hier kann man beinahe nichts an bauen, und die Flüsse im Berg sind schwer zugänglich.
    Wir bringen den Großteil unserer Nahrungsmittel von außen, das Wasser schöpfen wir aus den Rinnsalen."
    „Der Vogel irrt sich nicht", bekräftigte der Oxtorner. „Er irrt sich nie. Wenn er mir etwas übermittelt, dann hat er auch etwas gesehen."
    „Wenn hier noch jemand leben würde, hätten wir ihn längst gefunden", widersprach Elle ebenso hartnäckig. „Wir haben alles gründlich untersucht, es gibt eine ständige Überwachung. Hier ist nichts, Monkey!" Alaska hörte ruhig zu. Er hatte bereits einen Verdacht. „Wie sehen diese Wesen aus, Monkey?"
    „Das Bild ist sehr diffus", antwortete der Oxtorner. „Die Gestalten überlagern sich quasi, aber was ich erkennen kann, weist auf große, vierbeinige Geschöpfe hin, mit vier Armen."
    „So etwas wie Zentauren?"
    „Was soll das sein?"
    „Mythologische terranische Mischwesen, halb Mann, halb Pferd. Sie kennen aus der Historie vielleicht den Zentauren Takvorian aus dem 35. Jahrhundert der alten terranischen Zeitrechnung? Er war das Ergebnis eines genetischen Experimentes der Takerer vorüber 200.000 Jahren. Ein Freund Ovarons." Monkey dachte einen Moment nach, dann nickte er. „Ich entsinne mich. Aber diese Wesen sehen ganz anders aus, sie haben überhaupt nichts Humanoides an sich."
    „Doch die Grundform ist ähnlich: ein kräftiger Tierkörper mit vier Beinen, auf den ein anderes Wesen aufgepfropft ist. In diesem Fall besitzt es vier Arme und einen Kopf, der sehr entfernt wie eine Mischung aus Hund und Luchs aussieht", beschrieb Alaska die Statuen, die er an vielen Plätzen in Ligohu gesehen hatte. „Ja, so ungefähr sehen sie aus."
    „Es sind Algorrian."
    „Was ihr beschreibt, ist völlig unmöglich", schaltete Elle Ghill sich ein. „Die Algorrian sind seit langer Zeit ausgestorben. Sie haben diese Stadt hier erbaut, das ist richtig, und waren hoch geachtet. Aber heutzutage gibt es nur noch Statuen in Erinnerung an sie."
    „Wobei diese Erinnerungen mehr als dürftig sind", konnte sich Alaska eines Kommentars nicht enthalten. „Wenn sie so hoch geachtet waren und man ihre Statuen ehrt, wieso weiß man nichts mehr über sie? Warum sind sie ausgestorben?"
    „Wir konzentrieren uns auf wichtigere Aufgaben", wich Elle aus, nicht zum ersten Mal. Bedeutete das nun, dass sie doch etwas über das ausgestorbene Volk wusste?
    Oder wollte sie ihr mangelndes historische Wissen kaschieren? Alaska hätte vieles für die Antworten auf diese Fragen gegeben, aber ihm war klar, dass es keinen Sinn hatte, weiter nachzubohren. Wenn sie etwas über die Algorrian erfahren wollten, mussten sie sie selbst fragen. Falls zutraf, was der Lamuuni übermittelte, und die beiden Algorrian nur schliefen, würden er und Monkey sicher einen Weg finden, sie zu wecken. „Lassen wir das", sagte Elle. „Die Algorrian sind Vergangenheit, sie existieren nicht mehr. Der Vogel hat vielleicht eine alte Wandmalerei gefunden, das ist durchaus möglich. Es gibt noch in einigen Häusern Spuren primitiver Zeichnungen, die Algorrian abbilden."
    „Nein", erwiderte Monkey. „Sie sind hier." Da wurden sie erneut unterbrochen.
    „Elle!" Ein Mochichi stürmte aus einem Seitengang in die Kaverne. „Wir haben soeben die Nachricht erhalten, dass vor einer Stunde ein Kattixu-Basisschiff auf dem Raumhafen von Ligohu in Position gegangen ist!" Die anwesenden Mochichi erschraken. Alaska erkannte es an den Flecken auf ihren Knorpelwülsten, ihren hektischen Bewegungen, ihrem aufgeregten Flüstern. „Projiziert das Bild in den Saal!", ordnete die Wortführerin an. Gleich darauf baute sich neben dem Rednerpult ein zwei Meter hohes und einen Meter breites Holo auf; das einen Ausschnitt des Raumhafens von Arth Chichath zeigte. Abgesehen von den parkenden Raumschiffen wirkte das Areal wie ausgestorben. Nirgends waren Passagiere zu sehen, die Verladeroboter waren in der Bewegung

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