Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2177 - Das Zirkular

Titel: 2177 - Das Zirkular Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Verfügung. Sollen wir hinunterneigen?"
    „Nein, das kostet uns zu viel Zeit", lehnte Alaska ab. „Wir haben kein Wasser, keine Nahrungsmittel und keine Ausrüstung. Ich bezweifle auch, dass wir irgendetwas finden - wie Sie sich erinnern, waren diese Gebäude nicht mehr als leere Hüllen. Die Ingenieure wussten nicht, für welchen Zweck sie gebaut wurden. Vielleicht aber weiß der Widerstand mehr darüber."
    Monkey nickte. „Auf alle Fälle sollten wir beim Weitermarsch aufpassen. Dieser Komplex wird sicher genauso wie die anderen Viertel, die wir gesehen haben, eine Fläche von mehreren Quadratkilometern umfassen, und wir wissen nicht, an welcher Stelle des Areals wir uns gerade befinden."
    Alaska zog unbehaglich die Schultern hoch. Das bedeutete einen Eiertanz; es konnte jederzeit wieder zum Einsturz eines weiteren Hohlraums kommen. Seine Hoffnung, wenigstens die glühende Ebene bis zum Abend hinter sich zu lassen, war damit zunichte.
    Doch Alaska sollte schneller erlöst werden als gedacht. Eine halbe Stunde später stellte der Mann mit der Maske fest, dass der Lamuuni sich wieder einmal per Niveauteleportation herumtrieb. Der spatzengroße Vogel kam und ging, wie es ihm beliebte. Manchmal übermittelte er seinem auserkorenen Freund Monkey auf mysteriöse mentale Weise fragmentartige Bilder über das, was er ausgekundschaftet hatte. Die Kommunikation funktionierte ungeachtet dessen, dass der Oxtorner eigentlich mentalstabilisiert war. Wieso das der Fall war, darüber konnte Alaska lediglich Spekulationen anstellen.
    Ursprünglich stammte der Vogel aus DaGlausch. Er war auf unbekannte Weise an Bord der LEUCHTKRAFT geraten. Der Lamuuni hatte auf seine Weise dem Oxtorner übermittelt, er brauche seine Hilfe, und Monkey hatte sie ihm nicht versagt.
    Seitdem bildeten der Oxtorner und der Vogel ein unzertrennliches Paar - was allerdings hauptsächlich dem Lamuuni zu verdanken war, denn der Oxtorner kümmerte sich nicht im Mindesten um seinen gefiederten Begleiter. Oft verschwand der Vogel, um sich einer Gefahr zu entziehen. Aber das nützte den beiden Männern wenig, meist tat er dies so kurz vor ihrem Eintreten, dass sie sich ihr nicht entziehen konnten.
    So auch in diesem Fall. Wenige Sekunden nachdem der Lamuuni wieder einmal verschwunden war, materialisierten zwanzig Mochichi in Teleporter-Anzügen und kreisten die beiden Männer ein. Nicht einmal Monkey gelang es, einen Fluchtversuch zu unternehmen, zu überraschend kam der Überfall. Unvermittelt hüllte Alaska ein Fesselfeld ein, das jede weitere Bewegung unmöglich machte. Auch Monkey hatte den Fesselfeldern. von zwanzig Anzügen nichts entgegenzusetzen. Die Männer wurden der Länge nach auf Math-Patas gelegt, die sofort starteten.
     
    2.
     
    Am Ziel Das Gebirge raste förmlich auf Alaska Saedelaere zu. Die Math-Patas überwanden die zweihundert Kilometer Distanz in weniger als einer halben Stunde. Der Pulk überflog einen Gipfel und rasten dann steil abwärts und in eine schroffe Schlucht, die sich über viele Kilometer weit erstreckte. Weitere Täler und Schluchten zweigten ab.
    Die Fluggeräte wechselten mehrmals die Richtung, umflogen steile Berghänge, kreuzten weitere Schluchten, folgten Flussläufen und bogen immer wieder ab, ohne ihre Geschwindigkeit zu verringern.
    Alaska verlor rasch die Orientierung, was sicherlich so beabsichtigt war. Da er und Monkey auf dem Rücken liegend transportiert wurden, konnte er ohnehin nur dann die Oberfläche des Planeten sehen, wenn sich die Math-Patas steil in Kurven legten.
    Der Mann mit der Maske bezweifelte, dass die Aufnahmefunktion der Objektivlinsen des Oxtorners von Nutzen war. Sein Zeitgefühl sagte Alaska, dass während dieses Flugs durch das Gebirge weitere fünfzehn Minuten vergingen, bis die Math-Patas langsamer wurden und sanken. Wenige Meter über dem Erdboden gingen sie in senkrechte Stellung, und Alaska erblickte eine an einen sonnenbeschienenen Hang hingeschmiegte Siedlung aus steinernen, halb verfallenen Gebäuden und perfekt eingepassten Höhlenwohnungen, die vermutlich bis tief in den Berg hineinreichten. Ähnlich wie die der Pueblos der terranischen Frühzeit waren die Häuser zusammenhängend, terrassenartig gestaffelt gebaut. Auch die Eingänge der untersten Gebäude lagen einige Meter über dem Erdboden. Allerdings gab es keine Leitern zu den Eingängen, sondern mit Querstreben versehene Rampen oder arkadenähnliche Bogen. Auch die höher liegenden Häuser waren über Rampen miteinander

Weitere Kostenlose Bücher