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2179 - Akreols Welt

Titel: 2179 - Akreols Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schwer, uns Fremden diese Informationen preiszugeben. Er ging zu einem Sessel in der Mitte des Überwachungsraums und ließ sich langsam auf die Sitzfläche sinken. Vermutlich war er in Gedanken jetzt bei den Algorrian, an denen Elle Ghill seiner Auffassung nach gerade Verrat beging. Monkey nahm in einem Sessel neben ihm Platz. Ich machte es mir auf einer Konsole bequem, und die Rebellenchefin lehnte sich an den Türrahmen. „Uns würde außerdem interessieren, wo sich der fragliche Weltraumtraktor befindet", fuhr Monkey unerbittlich fort. „Was bedeutet es genau, dass die Vorbereitungen zu seiner Kaperung erfolgt sind? Ist er einsatzbereit? Wie viel Mann Besatzung benötigt er?"
    Zit Akreol atmete tief durch. Es fiel ihm sichtlich schwer, sich Ghills Entscheidung zu beugen. Aber sie hatte ihn mit etwas in der Hand, was er eindeutig noch mehr fürchtete als den Verlust seiner Karriere. „Unser Angriffsziel ist ein Weltraumtraktor mit der Kennung SNZ-99", sagte er. „Er wird gerade in den Nordpolwerften montiert. Bis auf Details ist diese Montage schon abgeschlossen. Er kann demnach jederzeit eingesetzt werden."
    „Die Mannschaft", erinnerte ihn Monkey. „Der Traktor ist eine vollautomatische Ausführung und kommt mit einer sehr geringen Besatzungsstärke aus. Die Bedienung ist kinderleicht." Ausgezeichnet! Das klang wie ein Freibrief zur Rettung der SOL. Unsere mochichischen Freunde konnten nicht ahnen, welche Bedeutung dieses Raumschiff für uns besaß. Ich spürte, wie Stolz in mir aufkam, als ich daran dachte, dass ganze Generationen an Bord der SOL geboren worden und gestorben waren. Die Solaner hatten sich so sehr mit ihrem Schiff verbunden gefühlt, dass sie jede gefühlsmäßige Bindung an das Leben auf einem Planeten verloren hatten. Vielleicht nahmen sie deshalb einen besonderen Stellenwert in meinem Herzen ein. Auch ihre Heimat lag zwischen den Sternen. „Die Frage der Steuerung des Traktors wäre somit geklärt", sagte Monkey nach einer Weile. „Aber wie werden die Monteure auf die Kaperung reagieren?"
    „Richtig." Ich nickte. „Man wird wohl kaum zulassen, dass wir einfach so starten." Elle Ghill winkte im Türrahmen ab. „Es existieren auf Ord Regimen keinerlei Befestigungen, Bodenforts oder sonstige Abwehrstellungen. Mit feindlicher Präsenz im Ersten Thoregon wurde zu keiner Zeit gerechnet. Es hat niemals seit Bestehen einen Angriff im Inneren gegeben.
    Dieses Reich ist eine Oase des Friedens."
    „Aber im Orbit um Ord Regimen sind doch Schiffe", sagte Monkey.
    Der Fabrikleiter brummte etwas. Er tippte in eine Tastatur auf seiner rechten Sessellehne. Ein Monitor flammte auf, über den Zahlenreihen huschten. „Nicht der Rede wert. Zurzeit befinden sich vierunddreißig Mega-Dom-Pilzhüte zur Endmontage in der Umlaufbahn, rund zweihundert Weltraumtraktoren, acht große Orbitalstationen und, nun ja, einige tausend kleinere Zubringer und Beiboote. Eine Bedrohung stellen all diese Schiffe und Stationen jedoch nicht dar."
    „Bis wir den Traktor kapern, wird sich an dem Aufkommen nicht viel geändert haben", murmelte ich. „Aber wenn es harmlos ist ..."
    „Ihr vergesst eines", sagte Monkey und starrte uns mit seinen leblos wirkenden Kameraaugen der Reihe nach an. „Die Kattixu-Basisschiffe. Sie haben auf Arth Chichath das Mochichi-Versteck unter dem Berg vernichtet. Es gibt keinerlei Grund zu der Annahme, dass sie nicht auch hier gleich zur Stelle sein werden."
    Akreol nickte. „Das hatte ich vergessen zu erwähnen: Im Orbit sind permanent drei Basisschiffe stationiert."
    „Basisschiffe lassen sich in ihrem Gefechtswert schwer beurteilen", gab die Zirkulare Direktorin zu bedenken. „Sie wurden nicht von Mochichi ausgerüstet, sondern von unbekannter Stelle." Verdutzt sah ich sie an, ersparte mir aber die Frage, wer das gewesen sein sollte. Hätte Elle Ghill es gewusst, wären ihre Worte nicht so vage ausgefallen. Interessant ... Also hatten sich die Helioten rückversichert. Seit die Mochichi-Konstrukteure den Kampf gegen sie aufgenommen hatten, ließen sie ihre militärische Technologie offenbar von anderer Seite entwickeln. Das warf ein ganz neu es Licht auf die Schlagkraft ihrer Schiffe.
    Ghill schien meine Gedanken zu erraten. Mit entschlossener Stimme als wolle sie jeden Zweifel an ihrer Kompetenz zerstreuen, sagte sie: „Über die Ausstattung sind wir vielleicht nicht bis ins Detail informiert, aber es kann kein Zweifel daran bestehen, dass sowohl Basisschiffe als auch Traktoren für

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