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2179 - Akreols Welt

Titel: 2179 - Akreols Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Verzweiflung kündete. Eine letzte Überlegung des Oxtorners vernichtete Akreols Selbstsicherheit endgültig. „Es gibt also nachweislich einen Stasisfeldprojektor, der von Algorrian erbaut wurde und den Mochichi nicht bekannt war", fasste Monkey zusammen. „Könnte es dann nicht noch andere Anlagen dieser Art geben, aus unvordenklicher Zeit?" Er blickte Elle Ghill und mich an. „Zum Beispiel uralte Verteidigungsforts?"
    Er hatte Zit Akreol eingeschüchtert. Und Elle Ghill ganz nebenbei auch. Sie sprachen beide kein Wort mehr. Der Oberbefehl über den bevorstehenden Einsatz würde bei Monkey bleiben. Das erste Hindernis, die Karriereinteressen eines widerspenstigen Sonderagenten des Zirkularen Direktoriums, war ausgeräumt. Ich zweifelte nicht daran, dass er sich Monkey künftig nicht mehr entgegenstellte. „Vergessen wir die Frage", sagte der Oxtorner. „Das Stasisfeld existiert, und wir werden einen Weg finden müssen, wie wir die SOL aus seinen Fängen befreien können."
    „Ihr habt Akreols Planung durchgesehen?", wagte Elle Ghill einen Vorstoß. „Ganz recht, und ich befinde sie in weiten Zügen für gut." Im ersten Moment war ich erstaunt, aber dann fiel mir ein, dass Monkey Pragmatiker war. Er brauchte Zit Akreol als Helfer. Mit innerer Abneigung, aber von der Einsicht erfüllt, dass es unseren Zwecken diente, sah ich mit an, wie er den Mochichi, den er bloßgestellt hatte, jetzt psychologisch wieder aufbaute. „Aber die Fragen, die du mir gestellt hast ...", entfuhr es Akreol. „Das klang nicht danach, als wärst du einverstanden. Die vielen Unklarheiten ..."
    „Wir werden deine Planungen nicht verändern, sondern lediglich ergänzen."
    Monkey war nun eindeutig in seinem Element. Zurückgelehnt in seinem Sessel, legte er den beiden Mochichi und mir genauestens seine Absichten dar. Der „Zeitpunkt X", den Akreol festgelegt hatte, sollte unverändert bestehen bleiben. Er wollte die Zirkular-Aktivisten nutzen, die sich als Mochichi weitgehend frei und unhinterfragt auf Ord Regimen bewegen konnten. 490 von insgesamt fast fünfzigtausend, also eine Splittergruppe. Sie hatten zwei Tage Zeit, die Lücken in der Einsatzplanung zu schließen und so viel wie möglich über die SOL und den Stasisfeldprojektor in Erfahrung zu bringen. Ich nickte zustimmend. Der Plan gefiel mir. „Wenn wir Glück haben", sagte ich, „sind bis dahin auch die zwei Algorrian in ihren Glassärgen aufgetaut. Dann kann man vielleicht auf deren Wissen zurückgreifen."
    Monkey blickte mich ausdruckslos an. „Immer vorausgesetzt, die Algorrian sind wirklich lebendig, im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte und dann bereit, sich mit den Zirkular-Aktivisten gegen die Helioten zu verbünden."
    Das waren viele Vorbehalte, die Monkey mir entgegenhielt. Ich wusste, dass er davon ausging, dass beide Algorrian noch lebten; trotzdem stellte er gerne alle nötigen Fragen, um seine Meinung zu überprüfen. Verständlich. Schon die Annahme, dass die beiden Wesen lebten, stand auf tönernen Füßen. Das war eine reine Vermutung des Lamuuni, sofern. Monkey ihn richtig verstanden hatte. Niemand konnte wissen, wie aufrichtig der Vogel war. Zumal er wie alle in der Zentrale ständig Monkeys Ablehnung gegen sich selbst spürte. Es war fast schon verdächtig, wie hartnäckig er dennoch seine einmal eingenommene Haltung beibehielt.
    Innerlich schüttelte ich den Kopf über unsere absurde Situation. Wir hatten beide ein Geschenk bekommen, das wir nicht ablehnen konnten, neulich im Raumschiff LEUCHTKRAFT. Wir hatten es beide nicht gut getroffen, aber ich war eindeutig schlechter dran. Ich hatte mein Cappin-Fragment wieder und musste eine Maske tragen, während Monkey eine eigenwillige Form der Freundschaft aufgezwungen worden war. „Egal." Monkey machte eine herrische Gebärde, so dass der Lamuuni auf seiner Schulter aufgeregt flatterte. „Wir werden alles daransetzen, dass wir die Aktion auch ohne Beteiligung der Algorrian durchziehen können.
     
    5.
     
    Akreol war voller Hass. Aber er zeigte es nicht. Er durfte es nicht zeigen. Die Fremden waren ihm jetzt übergeordnet. Er hatte sich zu fügen.
    Besonders der mit den Kameraaugen hatte deutlich gemacht, dass niemand sich für ihn einsetzen würde, wenn er sich weiter gegen die Bevormundung wehrte. Er war seinen neuen Vorgesetzten hilflos ausgeliefert.
    Zwei Besuchern von draußen! Das Direktorium hatte einen Fehler begangen, den denkbar größten Fehler, den es hatte begehen können. Es hatte seine

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