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2182 - Der THOREGON-Plan

Titel: 2182 - Der THOREGON-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Splitter der Superintelligenz längst auch in der Sonne Ansorja wohnte, hatte nie jemand in Erwägung gezogen.
    Aber dann wären sehr viel öfter Helioten zwischen den Planeten entdeckt worden, als dies bislang der Fall gewesen war. „Das neue System", fuhr die Gedankenstimme fort, „darf nicht nur im Standarduniversum einsetzbar sein, es soll zugleich eine Verbindung zwischen dem PULS und dem normalen Raum-Zeit-Gefüge herstellen."
    „Der Tunnel...", begann Varantir. „Der Tunnel allein kann nur eine Zwischenlösung sein", unterbrach der Heliote. „Er ist an sich eine Meisterleistung, da er die Existenz des PULSES nicht gefährdet, aber gerade deshalb zu umständlich. Ich weiß, dass die Algorrian sehr viel mehr vollbringen können. Und noch etwas: Jene vergrößerten Brückenpfeiler, die dem Raumschiffsverkehr dienen sollen, müssen mit Wohnraum ausgestattet werden. „Varantirs Unruhe wuchs. Er hatte sich am Ziel gewähnt, hatte sein Leben so präzise gestaltet, dass die Brücke konkrete Züge annehmen konnte, doch von einem Moment zum anderen erhielt das alles nur den Status von Vorarbeiten. Was THOREGON zu sehen erwartete, war sehr viel mehr - vielleicht sogar mehr, als die Algorrian zu leisten imstande waren.
    Seiner Unruhe folgte der Ehrgeiz. „Alles, was denkbar ist", hatte er vor langer Zeit gesagt, „ist auch machbar." Und die erweiterte Brücke nahm in seinen Gedanken Gestalt an, ein Meisterwerk, das algorrianische Perfektion und Ausdauer mit den Wünschen THORE GONS vereinte. Wenn er es recht bedachte, war das die perfekte Symbiose, die Herausforderung, für die es sich gelohnt hatte, alle Leben zu leben, die hinter ihm lagen. Und noch interessanter wurden die Leben, die auf ihn warteten. Die wirkliche und wahre Unsterblichkeit intelligenter Geschöpfe lag in den Werken begründet, die sie der Nachwelt hinterließen. „Was meinst du mit Wohnraum?", fragte er heiser. „Städte", sagte der Heliote. „Komplette Städte, die sogar im Gebiet der Großen Leere millionenfaches Leben bergen können. Es ist vorgesehen, THORE GONS Väter in ihnen anzusiedeln." Curcaryens Erregung war nicht mehr zu übersehen. Aus weit aufgerissenen Augen starrte er die Silberkugel an und nahm gar nicht wahr, dass Anyante sich beruhigend an ihn drängte. Selbst die Nähe des Helioten registrierte er nicht mehr. Seine Gedanken schweiften durch das All, sahen Brückenpfeiler aus dem Nichts sprießen, die noch gewaltiger waren als die Sonnenschlepper. Ein Netz von Stationen durchzog das Universum. - Von einem Ende zum anderen, vom Anbeginn der Zeit bis zu ihrem Erlöschen in der Kälte ewiger Expansion oder in der Gluthölle eines neuen Anfangs.
    Brückenpfeiler mit gigantischen Städten darauf, in denen schemenhafte Wesen lebten. Wie Pilze sprossen sie, Fruchtkörper am Ende unsichtbarer Myzelfäden. In Gedanken skizzierte der Potenzial-Architekt schon ihre äußere Form. An den Pfeilern würde er wenig verändern müssen. Das war die eine Seite, die unglaubliche Faszination... Alles andere war dagegen banal. Wie viele Leben würden nötig sein, um all das zu vollenden, wovon er jetzt noch träumte? „Es wird sehr, sehr lange dauern", raunte Le Anyante neben ihm. Varantir hörte nicht, was sie sagte
     
    4.
     
    Ich fange an zu vergessen, wie viele Leben wir lebten und welche Namen wir trugen. Wir schreiben das Jahr 1.726.145 seit der Installation des Doppelsterns Thoregon-Cencha im PULS. Der Energie-Techniker Treleb Gne führte nach Curcaryens Tod die Arbeit nach seinen Aufzeichnungen fort. Ich überlebte meinen Gefährten um zwei Jahrhunderte, in denen Gne mit wachsender Hartnäckigkeit versuchte, mir das Geheimnis der Unsterblichkeit zu entlocken. Irgendwann erzählte ich ihm vom Potenzialfeld des Zeitbrunnens. Wenige Wochen bevor ich starb, ereignete sich dann ein spektakulärer Unfall, der die Arbeiten nicht nur für sehr lange Zeit blockierte, sondern Treleb sowie vierzig Techniker und Architekten das Leben kostete. Mehr als die offizielle Lesart habe ich nie erfahren: Ein schwaches hyperenergetisches Feld war während der Anpassung außer Kontrolle geraten. Ich hoffe nicht, dass Treleb auch auf diese Weise versuchte, Curcaryen nachzueifern.
    Sechzig Generationen dauerte es, bis die Arbeiten der Vollendung entgegen schritten. Curcaryen und ich wurden in dieser Zeit mehrmals wiedergeboren. Die Faszination der Entwicklung versetzte mich in einen ebensolchen fieberhaften Rausch, wie ich ihn bei Curcaryen spürte. Die von

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