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2182 - Der THOREGON-Plan

Titel: 2182 - Der THOREGON-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Heliote die Anweisung gibt, verlassen sie mit dem Aufsatz den PULS. Der eigentliche Funktionskörper wird erst am Ziel aus dem verpuppten Potenzialfeld aufgebaut. Das vereinfacht den Transport."
    „Ich will dabei sein", platzte Le Anyante heraus. „Ich will, dass wir beide an Bord eines der Traktoren gehen."
    Der Zorn ließ ihre Mähne beben. Immer wieder drosch sie Varantir ihre Fäuste in die Flanke. Dabei ließ sie die Wiedergabe der mit dem Pilzhut abfliegenden Traktoren nicht aus den Augen. Ein langer Weg lag vor den Schiffen - sie kannte ihn. Dennoch hätte sie ihn gern erneut mitgemacht.
    Weil sie wissen wollte, was geschah. „Das kann ich dir sagen." Varantir umklammerte ihre Handgelenke, bis sie sich beruhigte. „Die Schiffe führen eine spezielle Ausrüstung mit. Sie werden den Pilzhut durch die Glutzone von Segafrendo potenzialaufwärts bis in die NACHT schleppen."
    „Das will ich nicht wissen", wehrte Le ab. „Was ist mit ESTARTU? Was verbindet THOREGON mit dieser anderen Superintelligenz, vor allem, welche Motive könnte ESTARTU haben, sich freiwillig in den PULS zu begeben? Sie muss wissen, dass dieser Schritt einem Abschied für immer aus dem Standarduniversum gleichkommt."
    „Ist das sicher?"
    Le Anyante wirkte genauso unschlüssig wie ihr Gefährte. „Wir wissen doch, was THOREGON dazu bewog."
    „Die Flucht vor dem sicheren Tod.
    Aber haben die Kosmokraten auch ESTARTU ein vorzeitiges Ende zugedacht?
    Und wie groß ist ihre Mächtigkeitsballung?" Anyante schüttelte den Kopf. „Die Expedition hatte keinen Kontakt. Niemand weiß es. Außer den Betroffenen selbst."
    „Eine zweite Möglichkeit wäre, dass die betreffende Wesenheit ihren Status beibehalten will, um der Weiterentwicklung zur Materiequelle oder Materiesenke zu entgehen. Ich kann mir vorstellen, dass ein Dasein im extrauniversalen PULS diesen Werdegang aufhält."
    „Du vergleichst ESTARTU mit einer Raupe, die sich nicht verpuppen will..."
    „... weil aus der Raupe eines Tags ein Schmetterling schlüpfen würde oder eben entsprechend ein Kosmokrat oder ein Chaotarch. Möglich, dass die Superintelligenz nicht so werden will wie ihre Gegner von heute."
    „Was wird aus uns?", platzte Anyante heraus. „Genügt dir nicht, was wir sind?
    Wanderer durch die Zeit ... Wir haben eins noch nicht bedacht: Vielleicht geht es nicht um die Superintelligenz selbst. Ich halte es ebenso für denkbar, dass ESTARTU ihre Völker vor dem Ewigen Krieg zwischen Kosmokraten und Chaotarchen schützen will. Falls es ihr gelingt, wie beim Vertrag von Mahagoul die eine oder andere Galaxis in die Nichteinmischung einzubeziehen."
    „...im günstigsten Fall die ganze Mächtigkeitsballung."
    „Das wäre in der Tat ein moralisch hoher Wert", pflichtete Curcaryen bei. „Ich neige trotzdem zu der Ansicht, dass ESTARTU vor den Kosmokraten flieht. Ein gemeinsames Schicksal schweißt wohl sogar Superintelligenzen zusammen. - Sorge bereitet mir allerdings auch, dass THOREGON sich mit dem Vertragsstatus nicht zufrieden gibt. Er treibt ein gefährliches Spiel"
    „Ich frage mich, wo das enden kann. Geht es THOREGON wirklich nur darum, seinesgleichen zu beschützen?
     
    5.
     
    Mein Eindruck ist, dass wir nie weg waren. Nur wenige tausend Jahre vergingen diesmal bis zu unserer Wiedergeburt. Oder wurden wir uns dessen nur zweimal in Folge bewusst? Ich komme von dieser Frage nicht los. Das würde bedeuten, dass wir viel öfter gelebt haben, als wir glauben. Aber was löst unsere Bewusstwerdung aus? ,Ein bestimmtes Ereignis? Der Zufall? Ich will nicht wissen, was ich in all den Leben getan habe, an die mir womöglich die Erinnerung fehlt. Nur der Gedanke quält mich, wie es Li! erging.
    Hatte sie Partner? Hat sie mit ihnen Kinder gezeugt? Manchmal glaube ich, die Ungewissheit frisst mich auf.
    Le ist unerträglich hartnäckig. Sie hat es geschafft, uns als Besatzungsmitglieder an Bord eines neuen Erkundungsschiffs zu bringen, das die Galaxis Segafrendo nach dem Entstehen des neuen Thoregons erkunden soll. Wie selbstverständlich sprechen wir Algorrian schon von einem Thoregon als Bezeichnung für die Zuflucht in einem PULS. Was uns am Ziel erwartet, ist katastrophal. Eine grausame Fehlentwicklung, die mich wünschen lässt, schon der erste Brückenpfeiler wäre in einer Explosion verglüht. ESTARTU wurde allem Anschein nach zu großen Teilen vernichtet. Was hier geschieht, nennen die betroffenen Völker das Jahrtausend der Kriege.
    Was sind schon tausend Jahre?

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