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2182 - Der THOREGON-Plan

Titel: 2182 - Der THOREGON-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gemessen an kosmischen Veränderungen nicht einmal ein Lidschlag. Gemessen am Leid der ausblutenden Völker ein unvorstellbares Grauen. Was wurde aus Freiheit und Frieden? Wenn das ein Thoregon sein soll, wünsche ich, dass nie wieder ein PULS entsteht.
    Aber Galaxien werden immer kollidieren, und wenn sie sich voneinander lösen, werden neue Glutzonen geboren. Wir können die Physik nur ändern, wenn wir in die Doppelhelix des Moralischen Kodes eingreifen... Wer bist du, dass du dir solche Gedanken anmaßt? Verleitet dich der Krieg, dieses grauenvolle Leiden einer Galaxis, zum Größenwahn?
    Curcaryen Varantir „Dafür haben wir nicht gekämpft." Le Anyante war so laut geworden, dass sich ihr etliche Köpfe zuwandten. „Wir stehen nicht für THOREGON ein, um letzten Endes völlig unwissend zu bleiben. Wo liegt der Unterschied zur Handlungsweise der Kosmokraten?" Morgat, der stellvertretende Expeditionsleiter, wandte sich um. „Wovon sprichst du? Die Überlieferungen sagen, dass wir THOREGON dankbar sein müssen. Er gab unserem Volk vor Äonen eine neue Heimat. Keiner sollte es wagen, ihn mit den Kosmokraten zu vergleichen."
    „Ich weiß ..." Anyante biss sich auf die Zunge. „Heraus mit der Sprache!" Der Blick des Algorrian pendelte zwischen ihr und Curcaryen. „Dein Verhalten wirkt manchmal sehr widersprüchlich."
    „Anyante ist betroffen vom Sterben ringsum", wandte Varantir ein. Morgat warf sich in Positur. Er war eine Handbreit kleiner als Varantir und schmächtig, aber er hatte den Architekten während des Flugs schon mehrfach verwarnt. „Ich glaube, dass ihr genau das sehen wolltet. Anyantes hartnäckige Bemühungen, an dieser Expedition teilzunehmen, lassen das vermuten."
    „Woher sollten wir ...?"
    „Das frage ich euch", wurde Le Anyante von ihrem Gegenüber unterbrochen. „Also?"
    „Ich weiß nur, dass wir den Kosmokraten nicht trauen dürfen", sagte Le Anyante. „Ihretwegen verließ unser Volk einst seine Heimat."
    „Das ist weitgehend Spekulation. Auch eine Beteiligung der Hohen Mächte an den Vorgängen in Segafrendo lässt sich nicht nachweisen."
    „Trotzdem fragen wir uns, ob ein solches Jahrtausend der Kriege unausweichlich ist", brauste Varantir auf. „Dürfen friedliche Kulturen wie die der Tharoidoner in der Gründungsphase eines Thoregons allein gelassen werden?"
    „Genau das werfe ich THOREGON vor." Anyante seufzte. „In der NACHT wurde wohl nicht das erste neue Thoregon nach dem Vertrag von Mahagoul geschaffen, und sie wird kaum das letzte bleiben. Wofür bauen wir schon den nächsten Mega-Dom? Wenn es wieder einen neuen PULS geben soll, müssen die betroffenen Zivilisationen besser vorbereitet werden.
    Nur abzuwarten, ob sie den Schritt von selbst schaffen, das halte ich für ..." Sie schwieg, als scheue' sie sich davor, den Satz zu Ende zu bringen.
    Der stellvertretende Expeditionsleiter schoss auf sie zu. Ganz nahe war er ihr. „Sprich aus, was du denkst!"
    „... lebensverachtend", schnaubte Varantir. „THOREGON spielt mit den Hohen Mächten ein falsches Spiel."
    Morgat schüttelte entrüstet den Kopf. „Das sind weitreichende Anschuldigungen. Ich will sie vorerst eurer Verwirrung nach der langen Reise zuschreiben. Trotzdem steht ihr ab sofort unter Arrest." Anyante lachte schrill. „Das hat bisher niemand gewagt in all unseren Leben."
    „Also doch geistige Verwirrung", stellte der stellvertretende Expeditionsleiter fest. Er winkte zwei Männern des Sicherheitspersonals. „Nehmt sie in Verwahrung und sagt den Medizinern Bescheid. Ich fürchte, die beiden werden nicht die Einzigen bleiben, die in dieser Galaxis den Verstand verlieren." Der Bordrechner verkündete das bevorstehende Ende der Überlichtphase.
    Sekunden später fiel das Schiff aus dem Hyperraum zurück. Der Alarm heulte auf.
    Eine gewaltige Raumschlacht tobte im System einer blass gelben Sonne. Die Ortungen erfassten eine beklemmende Zahl von Wracks, zwischen denen immer noch neue Sonnen aufflammten, sich über Tausende Kilometer ausdehnten und ebenso schnell verblassten. Dazwischen eine Flotte von Zackenschiffen, unterschiedlich groß, doch alle von derselben Scheibenform mit eingekerbten Rändern. Die Holos holten sie hautnah in die Zentrale, ein schockierendes Abbild der wahren Geschehnisse, die sich Lichtstunden entfernt abspielten. „Das sind sie", stellte Le Anyante fest. „Es sind die Schiffe, die unsere erste Expedition angegriffen haben. Weit vor Segafrendo." Sie spürte Morgats bohrenden Blick

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