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2182 - Der THOREGON-Plan

Titel: 2182 - Der THOREGON-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Dauer kein Glück"
    „Was sagst du?" Er wandte den Kopf. Es war lächerlich anzusehen, wie Anyante in der Luft hing, die Beine abgespreizt und mit den Armen ihr Gleichgewicht ausbalancierend. Dazu die ausgebreiteten Schwingen. „Flieg leise, dann verstehst du!", brüllte er unbeherrscht. Ihm genügten schon die zuckenden Würmer beidseits im Gesicht. Die Erinnerung daran, wie er sich im letzten Leben über die unnötigen Tentakel aufgeregt hatte, trieb ihm heute noch den Schweiß aus allen Poren. Dann konnte er sich selbst nicht mehr riechen. Mittlerweile hatte er sich einigermaßen mit den genetisch angezüchteten, hoch beweglichen Barten angefreundet, die perfekte feinmechanische Arbeiten ohne technische Hilfsmittel erlaubten. Über Generationen hinweg waren diese „Würmer" verbessert und ihr Muskelspiel ins Gehirn integriert worden. Er durfte nur nicht der Vorstellung nachgeben, dies könnte eines fernen Tages auch auf die Schwingen zutreffen, denn dann drehte sich ihm der Magen um.
    Der Schatten fiel vor ihm herab. Anyante grinste schräg. „Und ...?"
    „Irgendwann reiße ich dir diese Dinger raus."
    „Na los! Tu's!" Sie kam auf ihn zu. Curcaryen stand wie versteinert. Selbst als sich ihr Gesicht an seines schob.
    Früher hatten sie als Zeichen der Zuneigung gegenseitig die Ohren verhakt. Auch das gab es nicht mehr. Die Barten eigneten sich besser für eine Umschlingung, in ihnen verliefen sogar weit sensiblere Nervenstränge. „Ich will ein Kind von dir, Curcaryen." Er riss sich los. „Nicht in diese Welt", keuchte er. „Mehr hast du mir nicht zu sagen?"
    „Doch. Ich habe herausgefunden, dass THOREGON Kontakte zu mindestens drei anderen Wesenheiten unterhält, die ebenfalls in einen PULS eingezogen sind. Aber diese Thoregons sind kleine Gebilde und mit unserem Sternhaufen keinesfalls vergleichbar. Obwohl sie von Helioten initiiert wurden."Varantirs Miene wurde noch verkniffener, nur galt sein Ärger nicht mehr Anyantes Schwingen. „Welcher Sinn steckt dahinter?", fragte er bebend. „Warum verschweigt THOREGON den anderen Superintelligenzen, wie sie ihren Bereich im PULS vergrößern können? Schon die NACHT war lächerlich eng. Die Wesenheiten, die darin Zuflucht suchen, entgehen dem Tod durch die Kosmokraten, aber sie werden eines Tags den Verstand verlieren. Will THOREGON das?"
    „Mag sein, dass die Verträge mit den Ordnungsmächten jeweils zu früh geschlossen wurden und deshalb nur ein beengter Raum festgeschrieben ist.
    Das würde den Interessen der Kosmokraten entsprechen. Wir reden immerhin von Regionen, auf die sie keinen Zugriff haben."
    „Traue niemandem! „, brauste Curcaryen Varantir auf. „Keiner Superintelligenz und keinem Angehörigen der Hohen Mächte. Ich habe eines in unseren Leben gelernt: Jeder sucht nur seinen Vorteil. Meine Illusionen ..."
    „Es gibt nicht nur Lug und Trug."
    „Lass mich ausreden! Meine Illusionen haben sich aufgelöst. - Alles deutet doch darauf hin, dass die Superintelligenz THOREGON, die eben noch um ihre Existenz fürchtete, längst ihre führende Rolle festschreiben will. Betreibt sie selbst ein Auswahlverfahren? Dann liegt ihr nichts daran, andere Thoregons als Konkurrenten groß werden zu lassen.
    Geht es um Macht?"
    „Wir werden es erfahren", sagte Le Anyante. „Irgendwann in der Zukunft." Sie spreizte die Bartententakel ab und entblößte angriffslustig ihr Gebiss. „Falls wir bis dahin nicht ausgestorben sind."
    „Die Brücke in die Unendlichkeit war die letzte Großtat unseres Volkes. Sie wurde von führenden Potenzial-Architekten konstruiert und funktioniert bis auf den heutigen Tag störungsfrei. Seither leben wir ohne Aufgabe." Der Regierungssprecher vollführte eine theatralische Geste. Curcaryen Varantir hatte es sich in einer Antigravschale bequem gemacht. Er döste vor sich hin und beobachtete das nervöse Zucken seiner Barten. Es war eine langweilige, sinnlose Zeit, in der fähige Wissenschaftler und Techniker kaum noch gefragt waren. Die Produktion von Brückenpfeilern verlief ohne Zwischenfälle; ein Algorrian-Leben allein reichte nicht aus, alle Zusammenhänge erkennen zu lassen. „Die Architekten, die heute das Sagen haben, sind alles Fachidioten", schimpfte Varantir. „Sie wissen nicht, um was es geht, werden nur für ihre jeweilige Aufgabe geschult." Er war drauf und dran, seinen Frust in Alkohol zu ertränken. „Ich hasse dieses verfluchte Nichtstun."
    „Das rieche ich", gab Anyante zurück. Varantir hob den Kopf und

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