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2184 - Orakel in Gefahr

Titel: 2184 - Orakel in Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Leere. Er ertastete einen Durchgang, der groß genug war, um einen Jankaron aufzunehmen. Sie mussten lediglich das Flechtwerk aus Zweigen und Blättern ein wenig auseinander drücken.
    Die vier Jankaron schalteten die Antigravs ein. Roxo schwebte als Erster durch die Öffnung. Hinter dem Geflecht aus Blättern und Zweigen ragte ein Torbogen auf. Er führte durch das gut einen halben Yabaal dicke Stammholz des Baumes ins Innere. Grünlicher Schimmer zeigte die Umgebung wie durch ein Nachtsichtgerät. Leuchtalgen überzogen die Wölbung der Kammer. Vor lauter Staunen hielt er an. Itchi prallte gegen ihn, erkannte die Lage und schob ihn vorwärts, weiter hinein in das Wunder der Natur. Vett und Kiv folgten. Innen kamen sie nebeneinander zum Stillstand. Für kurze Zeit vergaßen sie alles, was draußen war und weshalb sie hergekommen waren. Sie guckten nur, nahmen in sich auf, was ihre Augen zu erkennen vermochten; ab und zu hörte man ihr überraschtes Luftholen. Das grüne Licht vermittelte den Augen der Jankaron den Eindruck von Weite. Sie glaubten, in einer weiten Halle zu hängen oder zumindest in einem Raum, der deutlich größer war, als seine Maße vermuten ließen. Die Höhlung innerhalb des Baumstamms maßlaut Taster höchstens drei Yabaal im Durchmesser. Ihnen kam es wie dreißig Yabaal vor.
    Kunstvolle Reliefs bedeckten die Wandung des kuppelähnlichen Hohlraums. Auf kurze Betrachterdistanz erkannten die Jankaron Darstellungen von Bäumen und Büschen. Zur gegenüberliegenden Wandung hin verschmolzen die Bilder zu größeren Einheiten, in denen Siedlungen, Berge und Täler zu sehen waren. „Das ist fantastisch!", entfuhr es Itchi. „Noch nie habe ich so etwas gesehen." Sie bewegte sich vorwärts und streckte den Arm aus. „Halt!" Roxo zog sie weg. „Nichts berühren!" Er befürchtete, dass der Sha Reitha erwachte, wenn sie mit dem Material des Baumes in Berührung kamen. Die Jankaron beschränkten sich aufs Betrachten der kunstvollen Ziselierungen. Alles sah aus, als sei es durch natürliches Wachstum entstanden. Aber .das konnte nicht sein. Die Komposition der Muster und Darstellungen, die Umrisse der kleinen Bildeinheiten, die zusammen große, flächendeckende Darstellungen ergaben, all das wies auf künstlerisches Geschick intelligenter Lebewesen hin.
    Wieder stellte sich Roxo Quatron die Frage nach möglichen armähnlichen Gliedmaßen der Krun, mit denen sie Werkzeuge gebrauchen und derart anspruchsvolle Bilder schnitzen konnten. Das Rätsel um dieses Volk wurde größer statt kleiner. Fanden sie die Lösung hier im Innern der Gründerwurzel? Roxo schloss es nicht aus, glaubte aber persönlich nicht daran. „Weiter!" Sie schwebten hinüber zu einer der Öffnungen im Holzboden. Ein enger Schlacht führte abwärts. In seine Wand waren unterschiedlich geformte Löcher eingelassen. Sie dienten den Krun zum Klettern. Die vier Jankaron sanken abwärts. In unregelmäßigen Abständen reihten sich offene Kammern um den Schacht. Grünes Licht und Schnitzereien setzten sich fort.
    Der Schacht endete nach etwa fünf Yabaal. Es gab keinen Ausgang. „Wir trennen uns", entschied Roxo. „Wer als Erster einen Weg in die Tiefe entdeckt, kehrt sofort in den obersten Hohlraum zurück. Die anderen suchen ihn nach spätestens einer Viertelstunde auf." Sie machten sich auf den Weg. Schnell fanden sie heraus, dass die Krun das Innere des Wurzelwerks in der Art eines Labyrinths angelegt hatten. Der Weg nach unten war mühsam, aber zu viert schafften sie es in weniger als einer halben Stunde. Nach und nach wich die Faszination der Reliefs und machte nüchternen Überlegungen Platz.
    Kiv Aaterstam fasste sie in wenigen Worten zusammen: „Fluchtweg offen halten, Zielort anpeilen und absichern."
    „Kein Problem", antwortete Vett Burmer. „Soeben schickt der Sender wieder seinen Impuls."
    „Schneller!" Roxo ließ sich in den nächsten Schacht fallen. „Wir müssen dem ein Ende bereiten." Je schneller sie den Sender abstellten oder wenigstens abschirmten, desto unwahrscheinlicher wurde eine Entdeckung durch die Inquisition. In acht Yabaal Tiefe stießen sie auf den letzten Schacht. An seinem Grund existierte ein einziger, torbogenförmiger Ausgang. Er führte in ein Gewölbe, dessen Ausmaße nicht sofort ersichtlich waren. Einen Großteil des Hohlraums füllte Nebel aus. Roxo spürte übergangslos Erregung in sich. VAIA-Dhasaren!, dachte er. Wen immer du rufst, uns dürftest du kaum erwartet haben!
    Eng aneinander

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