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2184 - Orakel in Gefahr

Titel: 2184 - Orakel in Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wiederzukehren. Roxo spürte, wie seine Gedanken sich verwirrten. Er klammerte sich an den Ästen des Krun fest, der unter dem Aufprall mentaler Gewalten wankte. Itchi fiepte leise vor sich hin. Ihre Krallen klammerten sich an seinen Arm, konnten aber das hochwertige Material des Anzugs nicht durchdringen. Der Griff schmerzte trotzdem. Der Krun ergriff mit seiner Last die Flucht. Aber er robbte mehr über den Boden, als er lief.
    Kälte drang in den Jankaron ein. Er spürte die Nähe eines Schattens, so schwarz und finster wie die Sänfte.
    Der Schatten versuchte ihn zu packen. Die Finsternis zuckte in sein Bewusstsein, traf nicht genau und glitt von ihm ab. Sie versuchte es mit größerer Intensität wieder. Hör auf!, dachte Roxo wütend. Lass mich in Ruhe! Die unbegreifliche Finsternis reagierte nicht. Selbst wenn sie seine Gedanken lesen konnte, maß sie ihnen keine Bedeutung bei. Vielleicht verhielt es sich aber ganz anders. Mit einem winzigen Funken klaren Verstandes erkannte Roxo, dass dieses Wesen kein Telepath war. Sonst hätte es ihn und seine Begleiterin identifiziert und ihnen Roboter auf den Hals gehetzt. So aber schien sein einziges Ziel die Gründerwurzel zu sein. Ein gewaltiger schwarzer Blitz zuckte durch Roxos Bewusstsein. Hinterher sah er eine Weile nichts mehr. Er spürte die Bewegungen des Krun unter sich. Sie erlahmten nach und nach. Das Wesen schwankte. „Runter!"
    Roxo ließ sich einfach fallen. Er riss Itchi mit sich. Dass sie sich verstecken wollten, spielte in diesen Augenblicken der Lebensgefahr keine Rolle mehr. Sie prallten auf den weichen Untergrund. Reflexartig rollten sie sich ab, ohne sich dabei zu berühren. Mit ein paar hastigen Sätzen brachten sie sich in Sicherheit.
    Für kurze Zeit gelang es Roxo Quatron, seine Sinne zusammenzuhalten. Er sah den Krun sterben. Das Baumwesen fiel nicht um, es sank in sich zusammen. Sein Körper schien mit einem Mal aus Gummi zu bestehen. Sie hörten ein Wimmern, gefolgt von einen hässlichen Splittern und Krachen. Ein Teil der Äste brach ab. Das Blattwerk löste sich vom Stamm. Es fiel zu Boden, wo es innerhalb weniger Atemzüge verwelkte.
    Jemanden sterben zu sehen stellte immer ein schockierendes Erlebnis dar. In diesem Fall kam der Tod willkürlich und sinnlos. Der Gedanke, dass der Baum nicht das einzige Opfer sein würde, machte Roxo rasend vor Wut. Es gelang ihm, den saugenden Einfluss in seinem Bewusstsein zu verdrängen, ihn nur teilweise wahrzunehmen. Übergangslos fühlte er sich kräftiger. Er suchte Itchis Hand. Dann rannten sie davon, während die unheimliche Prozession weiter durch die Gasse zum Tempel der Gründerwurzel zog. Nach einer Weile blieben die beiden Jankaron stehen, beide völlig außer Atem. Das Ziehen und Saugen in ihrem Kopf ließ langsam nach. Roxo brachte es mit dem wachsenden Abstand zwischen ihnen und der Sänfte in Zusammenhang. „Dieses Wesen ist abgrundtief böse", keuchte er. „Es ist der Feind allen Lebens."
    „Wir wissen nichts über es", antwortete Itchi „Und ich glaube kaum, dass wir etwas in Erfahrung bringen können." Sie kehrten in die Nähe der Gasse zurück. Überall lagen Leichen: Krun, Medilen, Kämpfer anderer Völker und sogar Valenter, die nicht rechtzeitig geflohen waren. Jetzt erst wurde Roxo vollständig klar, warum die Polizisten der Inquisition ihren Angriff so schnell abgebrochen hatten. Sie könnten dem saugenden Einfluss des Bösen ebenso wenig widerstehen wie andere Lebewesen. Und wir?, stellte Roxo sich die zwangsläufige Frage.
    Wieso leben wir? Liegt es an der luftigen Höhe, oder hat der Baum uns abgeschirmt? Sie würden es nie erfahren. „Komm!", fuhr Itchi Cultega fort. „Wir können hier nichts mehr ausrichten."
    Sie konnten auch den Sha Reitha in seiner Verzweiflung nicht retten. Die bei den Jankaron setzten ihre Flucht. nach Westen fort. Überall in Shanna Kamie wurde erbittert gekämpft. Der Auftrag der Valenter lautete offensichtlich, alle Kämpfer der Minullu-Allianz zu töten und ihre Schiffe zu zerstören. Roxo hielt es für ein Zeichen, dass die Inquisition der Vernunft noch lange nicht am Ende war. Sie unternahm bereits erste Schritte, um die vernichtenden Niederlagen wettzumachen und ihre Herrschaft über Tradom zu festigen.
    Vett Burmer schien auf den Funkimpuls gewartet zu haben. Er nannte Roxo ihren Aufenthaltsort. Kurz darauf trafen sie im Schutz einer dichten Hecke zusammen. „Wie geht es dem Leuchter?", erkundigte sich Roxo als Erstes. „Er lebt. Ab und

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