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2184 - Orakel in Gefahr

Titel: 2184 - Orakel in Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu bewegt er sich, aber es wirkt ziemlich lahm. Er scheint nicht bei Bewusstsein. Die Bewegungen sind möglicherweise nur neuronale Reflexe."
    „Wir ziehen uns weiter zurück", sagte Roxo. Er nahm dem Bordingenieur die Mumie ab. Sie zappelte mit den Beinen. Einer der bandagierten Füße versetzte ihm einen Tritt. Danach erschlaffte die Gestalt. Ohne einen Laut von sich zu geben, sank sie in tiefe Ohnmacht. Es führte Roxo erneut vor Augen, wie wichtig eine schnelle medizinische Behandlung war.
    Die Jankaron setzten ihre Flucht aus der Stadt fort. Diesmal verzichteten sie auf die Benutzung der Transportbänder, da man sie dort aus der Luft leicht ausfindig machen konnte. Sie hielten sich weiter südlich, wo zum Fluss hin heftig gekämpft wurde. Angehörige der Minullu-Allianz versuchten sich auf dem Wasserweg in Sicherheit zu bringen. Die Valenter wollten das verhindern. Roxo nutzte die Gelegenheit, die Gefährten über die tödliche Prozession zu informieren. Auf halbem Weg zur Schlucht schickte die oberste Spionsonde im Tempelbaum ein Signal. Es konnte nur bedeuten, dass die Prozession das Innere der Gründerwurzel erreicht hatte. Die Jankaron suchten die Deckung eines Gebüschs auf.
    Vett Burmer überspielte die empfangenen Signale auf die Innenseiten ihrer Helme. Sie entdeckten mehrere verwachsene Valenter, die das Innere des Wurzelwerks betraten und sich durch die Schächte abwärts hangelten. Der Baum versuchte wohl dichtzumachen, aber seine Bewegungen erlahmten nach und nach.
    Roxo sah, dass die Gründerwurzel ihre ursprüngliche Raumaufteilung wiederhergestellt hatte. Roboter folgten den bedauernswerten Valentern. Sie übernahmen die Sicherung des Weges. Zum Schluss folgte eine humanoide Gestalt. Sie trug eine knöchellange braune Kutte mit einer Kapuze, die sie über den Kopf .geschlagen hatte. Das Gesicht der Gestalt war nicht zu erkennen, es lag tief im Schatten der Kapuze.
    Roxo Quatron wusste sofort, dass das nur der Unheimliche in der Sänfte sein konnte. Der Befehlshaber dieser Invasion, das Wesen, das nicht nur durch Befehle den Tod über die Bewohner Sharamandies brachte, sondern auch durch seine bloße Anwesenheit. Das Fleisch gewordene Böse. Der Tod in allen Legenden der Völker des Universums. Roxo ärgerte sich, während er den Weg der Kutte hinab in die Tiefe beobachtete. Die Spionsonden waren gut versteckt und leicht erhöht angebracht. Sie erlaubten keinen Blick ins Innere der Kapuze. Erfüllt von ohnmächtiger Wut, sah Roxo zu, wie das Ungeheuer das Gewölbe erreichte, von den Robotern ein Signal erhielt und im Innern der Linse verschwand. Einen Augenblick lang waren die Verwachsenen zu erkennen, wie sie sich zurückzogen. Der Unheimliche selbst wandte sich dem Objekttisch zu.
    Der Jankaron konnte nicht erkennen, was er dort tat. Es sah aus, als würde er an der durchsichtigen Scheibe schnuppern. Die Kutte streckte einen Arm aus, ohne dass eine Hand sichtbar wurde. Der Ärmel bewegte sich über die Fläche hinweg, kehrte dann zurück. In die Kutte kam plötzlich Leben. Sie bewegte sich rasch. Der Unheimliche fuhr herum. Jetzt!, dachte Roxo Quatron. Jetzt sehe ich dich! Die Bildübertragung fiel aus, ehe das Ungeheuer sich vollständig umgedreht hatte. Was dann folgte, kam einer Umkehrung physikalischer Gesetzmäßigkeiten gleich. Aus dem Zentrum Shanna Kamies drang ein Grollen. Ihm folgte ein greller Lichtblitz.
    Die vier Jankaron spähten über die Zweige des Gebüschs hinweg. Durch die Filter ihrer Helmscheiben hindurch erkannten sie den Glutball einer Explosion. Eine Druckwelle fegte über das Zentrum hinweg. Im Umkreis von zwei bis drei Kiloyabaal riss sie alle Lebkuchenhäuser um. Kiv Aaterstam starrte die Mumie an. „Der Leuchter hat sich gegen Unbefugte abgesichert."
    „Die Sicherung bezieht sich ausschließlich auf Angehörige der Inquisition", behauptete Itchi Cultega. Roxo gab ihr Recht. Schließlich war er selbst ebenfalls in die Linse zurückgekehrt, hatte sogar den Leuchter entführt. Die Automaten hatten ihn gewähren lassen. Eine Wissensabfrage hatte diesmal nicht stattgefunden.
    Die Programmierer in der Vergangenheit waren nicht ganz so dumm gewesen, wie er anfangs vermutet hatte. Vergangenheit? 160.000 Jahre ... Wer außer den Zeitreisenden wusste nach so langer Zeit noch etwas über Thatrix und die Leuchter? Wer konnte mit dem Hilferuf und dem Begriff VAIA-Dhasaren etwas anfangen? Der unheimliche Todesbringer war kein Konquestor gewesen. Diese Wesen trugen keine Kutten

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