2186 - Der neue Souverän
stehen. In manchen davon wurden Embryonen aufbewahrt, in anderen Föten. „Einige Experimente haben gar zu paranormalen Reaktionen geführt", erläuterte der Superb-Genetiker. Er erzeugte ein Holo und zoomte einen der Reagenztanks heran. „Dieses Wesen verfügt über ein Gehirn mit gewissen latenten Paragaben. Es bezeichnet sich als Emotionauten und seinen Erinnerungen zufolge galten diese Geschöpfe früher als Halbmutanten. Dieses weibliche Wesen" - er zoomte einen anderen Tank heran „weist zu dem Para-Körper die größten genetischen Unterschiede auf, verfügt, aber über eine verkümmerte Paradrüse."
Der Progenetiker beugte sich interessiert vor. „Kreuzt man nun das genetische Material des Emotionauten mit dem der Frau, erhält man Embryonen, aus deren Hirnstruktur sich parapsychisch begabte Föten züchten lassen. Und wenn man diese Föten auf das Wesentliche reduziert ..." Superb-Genetiker 17 zeigte auf einen anderen Reagenztank. In ihm schwamm etwas, das der Progenetik er sofort als das Gehirn eines humanoiden Wesens erkannte. „Meiner Meinung nach ist das eine Entdeckung von allergrößter Bedeutung!", fuhr der Superb-Genetiker fort. „Aber das ist längst noch nicht alles." Er erhellte einen großen Tank, in dessen Nährlösung ein großer Primat schwamm, fellbedeckt, muskulös, aber mit wachen Augen, die mit dem weit aufgerissen waren, was die Humanoiden Entsetzen nannten.
„Andere Versuche wiederum haben zu dieser Linie geführt", erläuterte Danu.
„Ausgezeichnetes genetisches Material, das einerseits hohe Intelligenz, andererseits eine erstaunliche Überlebensfähigkeit aufweist." Der Progenetiker von Kaaf rieb das obere Armpaar aneinander, ein Ausdruck größter Zufriedenheit. „Ich genehmige deinen Antrag", sagte er. „Du kannst deine Forschungen fortsetzen, während ich mich um das kümmere, was man allgemein als Politik, bezeichnet. Unter einer Bedingung", schränkte er dann ein. „Ich höre und gehorche", sagte der Superb-Genetiker. „Die Originalwesen werden auch weiterhin in dieser oder jener Form am Leben erhalten. Ich gehe davon aus, dass wir sie zu einem späteren Zeitpunkt durchaus noch einmal brauchen werden."
4.
Sieger und Besiegte: Niedergang und Aufbruch Die Inquisition der Vernunft „Ich bin unzufrieden mit den Dhyraba'Katabe." Der Souverän der Vernunft schlug die Kapuze der prachtvollen Robe zurück, die seit Generationen eins der Insignien der Herrscher des Reichs Tradom war. Auf der Vorderseite funkelte die Spiralgalaxis auf schwarzem Untergrund. Man hätte fast glauben können, für jede der 500 Milliarden Sonnen, die die Sterneninsel ausmachten, sei ein winziger Edelstein auf das Kleidungsstück genäht worden. „Du beziehst dich auf die AGLAZARE? „Der Erste Inquisitor, wie alle Souveräne und Inquisitoren vor ihm ein Tonkihn, rief ein Holo auf, das eins der Schlachtschiffe zeigte. „Nicht nur. Aber die Schlachtschiffe, die das Rückgrat unserer Macht bilden, werden mit den Jahrtausenden immer schwerer nutzbar. Sie emittieren schädliche Strahlungen. Es scheint, als bedürften verschiedene Geräte wie etwa die Geschütze, Antriebe und Rechenanlagen einer permanenten Nachjustierung, wenn auch in sehr langen Intervallen."
„Und diese Justierung können nur Vaianische Ingenieure vornehmen. Vielleicht war es doch ein Fehler, alle Leuchter zu töten." Der Souverän setzte sich aufrecht. Hörte er da einen Anflug von Kritik an den Entscheidungen seiner Vorgänger? Wenn, dann nur einen ganz schwachen. „Nun, da diese Nachjustierung nicht mehr stattfindet, werden die Emissionen immer schlimmer. Ihre Wirkung ist desorientierend, nach einiger Zeit sogar extrem gesundheitsschädigend."
„In den nach wie vor des aktivierten Fensterstationen ist diese Strahlung aber niemals aufgetreten, nicht wahr?"
„Offensichtlich sind deren Geschütze etwas anders konstruiert. Die Dhyraba'Katabe haben zwar erste behelfsmäßige Verfahren entwickelt, die den Valenter-Besatzungen dennoch den Verbleib in den AGLAZAREN erlauben, sind aber noch weit von einem wirklichen Durchbruch entfernt. Sie schlagen vor, die Valenter in den Schiffen mit dämpfenden Medikamenten zu betäuben. Aber das stehen unsere Soldaten nicht lange durch. Die Lebenserwartung eines Valenters in einem AGLAZAR beträgt nur noch etwa zehn Jahre."
Der Inquisitor machte eine abfällige Handbewegung. „Valenter gibt es mehr als genug."
„Das Reich muss mit seinen Ressourcen haushalten, wie der Angriff
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